Kurzarbeit – was nun?

Seit heute ist bekannt: Die Wirtschaftskrise hält auch in der Augenreiberei Einzug und zwar in Form von Kurzarbeit.

Irgendwie war das zu erwarten und doch kam es überraschend – überraschend schnell. Doch es hätte schlimmer kommen können und – vielleicht kommt es ja noch schlimmer. Doch statt Schwarzmalerei macht man sich vielmehr Gedanken darüber, wie man denn die 30 % (Arbeits-)Zeit über Wochen oder wahrscheinlich eher über Monate sinnvoll nutzen könnte.

Folgendes bietet sich an:

  • Endlich jene Bücher lesen, welche seit Monaten darauf warten, gelesen zu werden.
  • Frühlingsputz nachholen und gleich zur Winterreinigung übergehen
  • Eincreme-Service im Sommer in der Badi und im Winter im Skigebiet anbieten… 🙂
  • Mehr bloggen
  • Mehr Sport treiben
  • Einen Schrebergarten betreiben/mehr Selbstversorger werden
  • Sprachkurs oder generell Weiterbildung
  • Endlich die Autoprüfung machen
  • Freiwilligenarbeit
  • Eine Laiengruppe mit Musikern oder Theaterwilligen bestehend aus Kurzarbeitenden gründen

Andere Ideen?

17 Antworten auf „Kurzarbeit – was nun?“

  1. es fehlt das Wichtigste: eine billige Wohnung suchen – nichts drückt so aufs Gemüt wie die immer wiederkehrenden Fixkosten. Aber: Wahrscheinlich war ja Deine Frage eher rhetorisch gemeint?

  2. @ rittiner @ gomez
    Besten Dank für die Glückwünsche. An Ideen mangelt es mir nicht.

    Ich will nur einfach versuchen, quasi aus der «Not» eine Tugend zu machen und die Zeit sinnvoll nutzen (wobei ich unter Not wahrlich andere, schlimmere Umstände verstehe).

    @ Bruder Bernhard
    Ich bin letzten Oktober in meine eigene Minergie-Wohnung gezogen und hab‘ mir das «Ding» gerade eben wegen den Fixkosten gekauft (vorausschauen darf man auch, bevor es einem selber irgendwie trifft).

    Nein, rhetorisch war die Frage nicht gemeint: Für Arbeitslose gibt es Umschulungs- und/oder Beschäftigungsprogramme. In dieser Krise scheint Kurzarbeit das Allerheilsmittel zu sein und wird nach meiner Auffassung auch entsprechend häufig angewandt, dies jedoch ohne dass es entsprechende «Beschäftigungsprogramme» gibt.

    Nun kann ich dem Staat (also uns allen) auf der Tasche sitzen, nichts tun und auf bessere Zeiten hoffen, weil mich ja auch niemand zwingt, etwas zu tun (kein «verordnetes» Programm). Oder ich kann das auch als Chance nutzen, um an einer neuen Sache oder Tätigkeit zu «wachsen» oder um z. B. die Zeit für andere einzusetzen oder… ich bin offen für Vorschläge.

  3. kostenlose Kinderbetreuung fü rdiejenigen die noch Arbeit haben, aber sich mit der Bezahlung eigentlich keine gute Betreuung leisten können….nurmalso..:-)

  4. Ach je …

    Das klingt alles so schön entspannt. ABER: Wer Kurzarbeit hat, kann das meistens weder geniessen noch davon profitieren. Die Zukunftsängte drücken, Geldsorgen hängen wie schwarze Wolken über einem, Angst vor Jobverlust macht das Leben schwer, Mut und Motivation verabschieden sich leise durch die Hintertür und machen oft einer traurigen Passivität Platz.

    Unsere Weiterbildungsinstitution unterrichtet in Firmen, wo die Kurzarbeiter häufig trotz mehr Zeit (und von der Firma bezahlten Lektionen) nicht mehr zum Unterricht erscheinen. Gründe: Totale Demotivation, Sparen bei Transportkosten (man müsste hin- und zurückfahren), Scham usw. uws.

    Was theoretisch gut klingt (juhui, nur an drei Wochentagen arbeiten) ist in der Praxis oft sehr belastend und es braucht ein starkes, optimistisches Gemüt um nicht im Depressionssumpf zu versinken.

  5. ein Kumpel von mir hat das Anglerpatent gemacht und ist seither am Fischen während seiner neuen Freizeit.

  6. @ Mara
    Die Idee klingt nicht schlecht. Ich fürchte allerdings, dass ich als erwachsener Mann eher argwöhnisch angeschaut würde… Der umgekehrte Fall, also für Eltern etwas tun, damit diese mit ihren Kindern einmal gemeinsam etwas unternehmen können, verspricht mehr Chancen. Leider gibt’s dafür aber meines Wissens noch keinerlei Institution.

    @ Brockhaus
    Das ginge dann in Richtung Selbstversorger 🙂 Da man den Fischen dann noch eins über den Schädel ziehen muss (und noch viel Arbeit beim Ausnehmen hat), ziehe ich doch den Schrebergarten vor 😉

    @ Frau Zappadong
    Im vorletzten «Club» war eine Teilnehmerin dabei, welche dafür plädierte, individuell (und nicht verallgemeinernd) eine Lösung für Arbeitslose zu suchen. Ich denke, für die «harmlosere» Kurzarbeit ist das ähnlich, wie Sie das auch geschildert haben.

    Ich habe Arbeitskollegen, welche ebenfalls betroffen – und geschieden sind. Dass da dann jedes Lohnprozent eine Rolle spielt, können Sie sich denken.

    Fragen zur weiteren Zukunft beschäftigen mich schon seit etwa zwei Jahren. Da hat man schon so einiges gedanklich durchgespielt und durchgerechnet (und auch umgesetzt). Insofern bin ich nicht ganz unvorbereitet, wohlwissend, dass man nie ganz vorbereitet sein kann, wenn dann ein harmloses Gedankenspiel zur Realtität wird…

    Mit dieser Situation hatte ich allerdings nicht gerechnet (erstens kommt es anders und zweitens als man denkt), weshalb ich mich nun damit auseinandersetze. Einige der oben aufgelisteten Punkte sind natürlich nicht ernst gemeint. Hinter anderen stecken aber schon tiefgründigere Überlegungen. So finde ich z. B. das unverbindliche Helfen für andere als beglückend. Das kann helfen gegen Trübsal. Oder mehr Sport baut zweifellos das Selbstvertrauen auf, baut Aggressionen ab usw.

    Wenn man allerdings zu etwas «verdammt» wird, das man sich nicht selber ausgesucht hat, kann ich mir schon vorstellen, dass man allerlei ausflüchte sucht…

  7. @ Zappadong
    So ein Ding ist tatsächlich vorhanden und ich nehme die Einladung nach Zappadonghausen gerne an, auch wenn ich keinen Kaffee trinke.

    Ich komm‘ dann zum gegebenen Zeitpunkt auf Sie zu…

  8. @titus

    So wahnsinnig ernst gemeint war mein Vorschlag eigentlich nicht. Aber diejenigen in Kurzarbeit mit Familie haben sich bis jetzt ausnahmslos über diese geschenkte Zeit gefreut, auch wenn die Sorge über die finanziellen Folgen im Hinterkopf drängt.

  9. @ Flashfrog
    Ein Buch zu schreiben ist eine Idee, die ich schon lange hatte. Bisher fehlte mir aber ein passendes Thema, d. h. ein Thema, das interessiert und über das man auch gerne etwas liest. Oder hast Du eine Idee?

  10. „Totschlag der Zeit“ oder „Wiedergewonnene Zeit“
    Eine Anleitung zum Unglücklichsein gibt es ja bereits. Schreib ein Buch über das Glücklichsein.

    Auf die Gefahr hin, dass ich mich lächerlich mache: Du gehst der Sache immer auf den Grund und ich suche schone lange ein Buch, indem erzählt wird wie der Mensch drauf kam wie z.B. Kartoffeln zu kochen, Brot zu backen, Spiegeleier zu brutzeln und und und. Da waren Hopfen und Malz, woher kam es und wer kam auf die Idee daraus Bier zu brauen? Und so weiter und so fort. Vermutlich gibt es so ein Buch und ich weiss nur nichts davon. Ansonsten wäre das doch eine Anregung für Dich.

    Oder kreiere das Theoriebüchlein für die Autoprüfung neu. Warum? Ich hab dazumal das Büchlein, vor allem die Antworten auswendig gelernt und bin damit bei der Prüfung durchgekommen, obwohl ich keine Ahnung von Tuten und Blasen hatte.
    Aber sei unbesorgt, ich halte mich vom Strassenverkehr fern, zumal man in der Stadt Zürich sowieso kein Auto braucht.

  11. @ Ate
    Danke für Deine Vorschläge.

    Ich fürchte, es gibt schon unzählige Bücher übers Glücklichsein und übers Glücklichwerden. Ansonsten empfehle ich den «Professeur BANA». Dieser Mann scheint alle Probleme lösen zu können – zumindest verspricht das sein kleiner Flyer, welcher diese Woche in meinem Briefkasten lag. Der gute Mann geht sogar soweit, dass er «résultats 100 % garantis en 3 jours» verspricht und dass es sich nicht um falsche Versprechungen handle…

    Zum Thema, wie der Mensch auf was kam: Ich wage die Behauptung, dass es zu einem grossen Teil durch «Zufall» geschah. Vielleicht finden sich auch in jenem Buch Antworten, welches wir ja nun dank freundlicher Unterstützung der 10vor10-Redaktion alle kennen… 😉

    Das mit dem Theoriebüchlein könnte rechtlich noch heikel werden, denn jemand könnte sich nach einem Unfall auf das berufen, was da drin steht. Gefragt wäre vielleicht eher ein Ratgeber «SBB for dummies», zumindest bei solchen, die vor 20 Jahren zum letzten Mal Zug gefahren sind und heute noch immer jede (inzwischen automatische) Abteil-Türe aufzureissen versuchen… 😉

    Wenn ich jedoch meine Zugriffsstatistik betrachte, könnte auch ein Ratgeber «99 Ideen für Kurzarbeit-Arbeiter» ein Renner werden – wenn nicht in dieser Krise, dann halt in der nächsten… Auf jedem Fall scheint das Thema zu interessieren.

  12. @Titus: Die Idee muss schon aus dir selber kommen. Wer nix zu sagen hat, der braucht auch kein Buch schreiben. Aber den Eindruck, dass du nichts zu sagen hättest, habe ich ganz und gar nicht, wenn ich deinen Blog lese. 🙂

    Ich hätte eher an Literatur oder Reportage gedacht als an Ratgeberbüchlein.

    Welche Themen brennen dir ganz persönlich auf den Nägeln? Welche drei Dinge auf der Welt würdest du ändern, wenn du könntest? Über welches Thema weisst du mehr als alle anderen Menschen, die du kennst? Über welches Thema wolltest du schon immer mehr wissen?

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