Glaubwürdigkeit

Wir glauben oftmals schier bedingungslos, was an uns durch die Medien herangetragen wird. Aber was gibt uns die Sicherheit, dass etwas wirklich so ist, wie darüber berichtet wird?

Im letzten Beitrag wurde die Frage gestellt, woran Sie glauben. Wir glauben, was uns glaubwürdig erscheint. Doch wann ist etwas glaubwürdig?

Wer sagt denn, was wirklich ist?

Ein wesentlicher Faktor ist unsere Wahrnehmung. Davon handelte unter anderem auch der vorletzten Beitrag:

Das «Too big»- und «Not too big»-Problem ist darum auch ein Problem der Wahrnehmung, eine Wahrnehmung, welche stark von dem geprägt ist, was uns die Medien zu berichten wissen. Deshalb sind die beiden Probleme auch eine Herausforderung für die Medien.

Denn auf der einen Seite geht es darum, auch über jene zu berichten, welche eben keine Lobbyorganisation mit einer PR-Abteilung und millionenschwerem Budget hinter sich wissen.

Und andererseits geht es darum, den Weizen von der Spreu bei jenen trennen zu können, welche eben eine entsprechende Lobbyorganisation haben und über diese für ihre Interessen PR betreiben.

Dazu die folgenden Fragen:

  • Glauben Sie an alles, was Sie den Medien entnehmen können?
  • Wann erscheint Ihnen etwas als glaubwürdig?
  • Ist es die Menge gleicher Meinungsäusserungen, also wenn alle das gleiche sagen, dann muss es doch einfach richtig sein?
  • Ist es der Schreibstil, der angeschlagene Ton eines Berichts?
  • Ist es das Medium und seine bisherige Reputation?
  • Ist es der Autor oder die Autorin eines Artikels? Achten Sie überhaupt darauf, wer etwas schreibt?
  • Sind es andere Kriterien, die bei Ihnen einen glaubwürdigen Eindruck hinterlassen?

Machen Sie sich einige Gedanken darüber und geben Sie ungeniert eine Antwort – auch wenn Sie vermutlich ahnen, dass auf diesen Beitrag eine Fortsetzung folgen wird…

6 Antworten auf „Glaubwürdigkeit“

  1. 1. Glauben Sie an alles, was Sie den Medien entnehmen können?

    Nein.

    2. Wann erscheint Ihnen etwas als glaubwürdig?

    Schwierig zu sagen, würde mal sagen Anfangs ist für mich alles neue
    und nicht bereits Ansatzweise bekannte, zuerst einmal nicht glaubwürdig… Es muss zuerst ein bisschen Zeit vergehen für die Überprüfung bis es dann den Status glaubwürdig erhalten kann.

    3. Ist es die Menge gleicher Meinungsäusserungen, also wenn alle das gleiche sagen, dann muss es doch einfach richtig sein?

    Ja, viele gleiche Meinungsäusserungen können den Glaubwürdigkeitsprozess durchaus beschleunigen, es kommt aber darauf an wer die Meinung äussert und es ändert nichts daran das ich es selber überprüfen und als für mich glaubwürdig befinden muss.

    4. Ist es der Schreibstil, der angeschlagene Ton eines Berichts?

    Beides kann einen Einfluss darauf haben, doch kommt es sehr auf den Kontext an, je nach dem ist ein schlechter Schreibstil sogar glaubwürdiger als ein pieksauberer.

    5. Ist es das Medium und seine bisherige Reputation?

    Nein, jedenfalls für mich nicht, das Medium ist ziemlich irrelevant, es kommt für mich auf den Inhalt an und nicht auf die Medien.

    6. Ist es der Autor oder die Autorin eines Artikels? Achten Sie überhaupt darauf, wer etwas schreibt?

    Ja schon eher, jedenfalls ist der Autor schon mal wichtiger als das Medium, wobei es ja aber auch anonym verfasstes gibt, wo dieser Punkt dann eben entfällt.

    7. Sind es andere Kriterien, die bei Ihnen einen glaubwürdigen Eindruck hinterlassen?

    Die Glaubwürdigkeit hängt für mich sehr von Wahrheit und Vollständigkeit ab und diese Kriterien werden anhand in mir inhärent vorhandenen Daten ermittelt, das ganze läuft bei mir auch sehr Intuitiv ab… Und das ganze ist nie permanent und für alle Zeit, im Gegenteil ist es sehr empfindlich und vor allem wenn etwas mal als vertuschend oder nicht manipuliert erfasst wurde, wird es nie mehr den höchsten Status erreichen können… Das heisst, es degradiert zu einem gewissen Teil permanent!

    Ein Beispiel ist die morgendliche Berichterstattung rund um das WTC, da habe ich selber live am TV Aufnahmen wo man eine Rakete in Richtung Pentagon vorbeizischen sah, gesehen… Gleichzeitig war von Terroristen am Boden die Rede, die diese wahrscheinlich geschossen hätten und auch sonst Sprengsätze gezündet hätten… Am Abend dann war von all dem keine Rede mehr und auch die Aufnahme mit der vorbeizischenden Rakete wurde nie mehr gesendet… Zusätzlich hiess es dann ein Flugzeug sei ins Pentagon geflogen worden…

    Diese Diskrepanz in der Berichterstattung hat bei mir die Glaubwürdigkeit sämtlicher Nachrichtensendungen aber auch des ganzen Landes nachhaltig vernichtet, dazu gehören auch die Nachrichten des Schweizer Fernsehen, denn auch diese haben die am Morgen gezeigte Aufnahme nie mehr gesendet… Später erfuhr man dann noch, das sämtliche Aufnahmen von Überwachungskameras in der Umgebung beschlagnahmt wurden… Doch die damals gezeigte Aufnahme wurde ja gesendet, also gibt es davon garantiert Kopien die auch das Schweizer Fernsehen haben muss… Dies alleine wirft Fragen auf und macht es mir leider unmöglich den Nachrichten jemals wieder 100% zu trauen! Wie gesagt wenn es bei mir degradiert dann eben für die Ewigkeit!

    Und für mich ist auch unvollständiges genauso schlimm wie wenn man lügen würde, denn meist lassen sich Informationen und eben Meinungen sogar besser dadurch manipulieren, wenn man anstatt Lügen zu verbreiten einfach nur gewisse Dinge weg lässt… An sich ist das weglassen fast noch schlimmer als vollständig gelogenes, denn gelogenes kann man meist leicht durchschauen, aber wenn nur gewisse Teile der vollständigen Wahrheit gezielt weggelassen werden, ist das schwieriger und zudem kann man dann sogar mit gutem Gewissen behaupten es ist ja die Wahrheit und nicht gelogen…

    Und letzteres sehe ich letzter Zeit eben häufiger, gerade rund um das Missbrauchsthema werden gewisse Facetten komplett weggelassen, ja nicht mal erwähnt, man macht einen grossen Bogen darum… Und die immer gleiche „unvollständige scheisse“ ständig zu wiederholen macht es eben nicht glaubwürdiger, im Gegenteil schürt es bei mir noch das Misstrauen und auch die Wut…

    Doch was mit den Missbrauchsthematik geschieht, geschieht eben auch mit anderen Themen die ungemütlich sind, es scheint also System zu haben das ganze… Mir kommt es so vor als diene es der Beschwichtigung der Massen, als wisse man ganz genau was es auslösen könnte, würde man die ganze Wahrheit sagen und man Angst davor habe und darum vieles einfach weg lässt…

    Dieses Vorgehen schürt jedoch wieder das misstrauen und macht alles unglaubwürdig, jedenfalls bei mir und ich beziehe die Wertung dann auf die ganze Quelle und somit eben auch automatisch auf alles zukünftig berichtete und läuft eben alles automatisch und sehr intuitiv ab…

    Und das geht bei mir sogar soweit, dass ich Sender die Unterbrecherwerbung bringen intern zum vorne herein schon mal als unglaubwürdiger einstufe als andere… Denn Werbung ist für mich allgemein bereits unglaubwürdig und wenn Sender die Unterbrecherwerbung machen dann auch Nachrichten senden, dann färbt das bei mir irgendwie auch auf die Nachrichten ab, wie gesagt läuft sehr intuitiv ab…

    So, dies waren mal meine bescheidenen Gedanken dazu…

  2. Besten Dank für Deinen ausführlichen Kommentar.

    «Die Glaubwürdigkeit hängt für mich sehr von Wahrheit und Vollständigkeit ab und diese Kriterien werden anhand in mir inhärent vorhandenen Daten ermittelt, das ganze läuft bei mir auch sehr Intuitiv ab…»

    Was gibt Dir denn das Gefühl, dass etwas wahr und vollständig ist?

    Und: Ja, auch ich habe sehr häufig den Eindruck, dass vieles nicht direkt und in harten Fakten, sondern abgemildert ausgesprochen wird. Bei Bildern kann ich das noch eher verstehen (das hat teilweise auch mit Pietät zu tun). Bei Worten, welche die Fakten aufzeigen soll, verstehe ich das weniger…

  3. Nun manchmal habe ich bereits schon mehr Daten als die über Dinge, dann fällt es schnell auf, dass etwas weggelassen, abgemildert oder abgeändert wurde… Und sonst läuft es eben zumindest Anfangs intuitiv ab und je nach dem betreibe ich dann eben selber Nachforschungen um mehr zu erfahren… Vielfach stösst man dann, das ist klar, wieder auf viele andere Daten und Meinungen, die dann wiederum zuerst wieder validiert werden müssen… Aber ich vertraue da eben schon auf meine Intuition, habe da feine Sensoren wenn es darum geht ob was faul ist oder nicht, gut möglich das es mit meiner Vergangenheit zu tun hat, wer weiss…

    Und was so Sendungen betrifft, es gibt leider nur noch ganz ganz wenige wirklich kämpferische Journalisten mit genügend Zivilcourage, die meisten sind doch nur noch Vorleser oder Abschreiber, selber Recherchieren tun „jedenfalls habe ich dieses Gefühl“ wohl die meisten nicht mehr… Finde ich schade! Und so wundert es auch nicht, dass eben nicht mehr gross aufgedeckt wird und nur noch so easy 08/15 Zeugs kommt wo es nicht gross was zu denken gibt beim schreiben und somit dann eben auch eher langweilig ist zum lesen oder sehen…

    Früher hiess mal die Presse sei die „Die Vierte Macht“, doch heute ist davon irgendwie nichts mehr zu spüren, alles nur noch Weicheier… 😉

  4. Ich greife mal Chris‘ letzte Feststellung der „Vierten Macht“ auf.
    Früher war die Bevölkerung informationstechnisch auch nicht so vernetzt wie heute, und man konnte eben auch noch Berichte über Sachen wie Nessie als glaubwürdig verkaufen.

    Aber zurück zur Frage: Wenn ich einen Bericht lese und er erscheint mir plausibel, jedenfalls gegenüber was ich so in der Schule gelernt und im Leben bisher erfahren habe, so glaube ich schon, dass es stimmt. Ich weiss es ja nicht besser, ausser ich würde es auf eigene Faust nachprüfen, was bei der Meldung „Bär Fin zerstört seine Gehegepflanzen“ ja noch geht, aber schon bei der Aschewolke über Europa, die von Grafikern auf den Satellitenbildern extra schwarz retouschiert wurde, wird’s schon schwieriger.

    Zum Glück gibt es den 1. April. Wohl der einzige Tag im Jahr, an dem das Hinterfragen von Zeitungsartikeln nach deren Glaubwürdigkeit bei der breiten Leserschaft statt findet.
    🙂

  5. Wenn Grafiker die Aschenwolke auf den Satellitenbildern extra schwarz retouschieren, dann ist das eben bereits eine Manipulation der Wahrheit und hat mehr mit Hypegeilheit als mit Wahrheit zu tun… Zudem habe ich am Himmel nichts von einer Aschenwolke gesehen und auch keine Glaspartikel bemerkt von denen die Rede war, mag sein das sie nur in grosser Höhe waren und auch für Triebwerke dort oben von Interesse… Aber warum wurde dann davon geschwatzt das empfindliche Personen lieber nicht nach draussen gehen sollen und die Fenster geschlossen halten sollen, war anscheinend alles nur blah blah und Angstmacherei… Letzteres kennen wir ja bereits von der angeblichen Pandemie, die wie mittlerweile bekannt nur den Pharmas viel Geld für Müll der nun irgendwo verrottet eingebracht hat… So gesehen ist irgendwie dann wohl jeder Tag 1. April… 😉

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