Tag der Hochpreisinsel

Ein «Runder Tisch» mag noch so rund sein, was an ihm diskutiert wird, kann einige Ecken und Kanten haben. Hohe Preise in der Schweiz weisen einige Ecken und Kanten auf – und dies nicht erst seit einer Woche…

Böse Zungen behaupten, Politiker wären besonders gut darin, viel zu reden und wenig zu sagen. Etwas geredet und wenig gesagt hatte am vergangenen Mittwoch auch Johann Schneider-Ammann, unser Wirtschaftsminister, als er vor die Medien trat. Leicht gefallen ist ihm dieser Auftritt allerdings nicht, denn er rang doch etwas nach den richtigen Worten.

Zuvor hatte er während lächerlichen zwei Stunden an einem «Runden Tisch» mit Vertretern fast aller Marktteilnehmer darüber diskutiert, wie die durch den schwachen Euro oder den starken Franken entstandenen Währungsgewinne an die Konsumenten weitergegeben werden könnten.

Wettbewerb ist nicht nur ein Preis-Spiel

Immerhin ist es ihm gelungen, dass bei diesem Anlass von einem «Runden Tisch» die Rede war und nicht etwa von einem «Krisengipfel» und dies obschon die Dringlichkeit, mit welcher dieser Termin zustande kam, eher ein Indiz für eine Krise war. Runder Tisch hin oder her: Ecken und Kanten hat die Thematik der hohen Preise trotzdem und in mehrfacher Hinsicht und das nicht erst seit einigen Tagen.

Das grundsätzliche Problem ist dabei immer das Gleiche – und es ist hausgemacht. Es liegt in der falschen Annahme, der Wettbewerb würde in Sachen Preise spielen. Der Wettbewerb, das ist – stark vereinfacht – wenn Käufer und Verkäufer und Angebot und Nachfrage aufeinander stossen.

Doch der Wettbewerb spielt nicht, oder nicht immer wenn es nur um die Preise geht und zwar weil wir, Käufer oder Konsumenten, nicht mitspielen. Das tun wir aber nicht ganz unfreiwillig. Uns sind mannigfaltige Grenzen gesetzt.

Dazu gehört beispielsweise die zeitliche Grenze. Kaum jemand hat weder die Energie noch die Zeit, nur schon hierzulande Migros, Coop, Denner, Aldi, Lidl usw. hintereinander aufzusuchen um jeweils dort jene Produkte einzukaufen, wo sie gerade am günstigsten sind.

Mannigfaltig können auch die psychologischen Grenzen im weitesten Sinne sein. So mag ein Körperpflege-Produkt noch so günstig sein; wenn man es von seiner Parfümierung her als abstossend empfindet, kauft man es trotzdem nicht.

Auch die Metzgerei gleich um die Ecke – um ein weiteres Beispiel zu nennen – mag äusserst günstiges und qualitativ korrektes Fleisch anbieten. Eine kühle Atmosphäre, unfreundliches Personal und mangelnde Hygiene im (sichtbaren) Ladenbereich können Gründe sein, weshalb man um sie einen grossen Bogen macht – die Nähe und die günstigen Preise hin oder her.

Wer also glaubt, der Wettbewerb sei nur ein Spiel um Preise und weshalb sich dieser vor allem durch die Preise steuern liesse, liegt falsch. Wenn dem so wäre, könnten Migros und Coop beispielsweise nur ihre M-Budget- und Prix Garantie-Produkte verkaufen.

Wirkungsloser Einkaufstourismus

Die vorgängigen Zeilen sind nichts Neues. Aber die erwähnten Aspekte gehen häufig vergessen, wenn – wie in diesen Tagen häufig zu hören – wieder einmal die Aussage gemacht wird, dass der Wettbewerb in Sachen Preise spielen würde und dass man da nicht eingreifen solle.

Aus den gleichen, eher noch verschärften Gründen funktioniert auch der länderübergreifende Wettbewerb nicht. Niemand fährt beispielsweise von Bern ins grenznahe Deutschland nur weil dort ein Liter Milch 30 Rappen günstiger zu haben ist.

Dieser länderübergreifende Wettbewerb wäre aber Voraussetzung, damit hierzulande die Preise sinken. Es müssten so viele Kunden im Ausland einkaufen, dass die Anbieter sich veranlasst sähen, die Preise hierzulande ans ausländische Niveau anzupassen um die Kundschaft wieder zurückzuholen.

Nur: Das wird kaum funktionieren. Die Preise hierzulande, und die Währung, in welcher diese Preise gegenüber den inländischen Importeuren und Anbietern ausgedrückt werden, sind nämlich häufig vom ausländischen Hersteller bestimmt.

Warum sollte Letzterer die Preise hierzulande senken? Er könnte ja auch die Position einnehmen, dass, wem die hohen Schweizer Preise nicht passen, die gleichen Produkte einfach im grenznahen Ausland einkaufen kommen kann…

Der Einkaufstourismus, selbst wenn er so weit ginge, dass Geschäfte hierzulande unrentabel würden (was besonders im grenznahen Bereich schnell der Fall sein könnte), würde nicht viel bringen.

Die Preise würde erst dann sinken, wenn die Schweizer Produzenten in der Lage wären, gleichwertige Produkte zu Preisen wie im Ausland herzustellen. Dann kämen die ausländischen Produzenten unter Druck und müssten preislich nachziehen, wenn sie nicht Marktanteile verlieren wollen. So betrachtet spielt der Wettbewerb.

Fehlende inländische Konkurrenz

Allerdings: Ganz so einfach ist es dann eben auch wieder nicht.

Wie viele Autohersteller gibt es denn in der Schweiz? Wie viele Bekleidungsunternehmen lassen von der Schweiz aus in Asien produzieren und vertreiben die Produkte dann in allen Länder Europas? Oder wie viele Körperpflege-Produkte werden denn in der Schweiz hergestellt?

Dass gewisse ausländische Produkte teurer in der Schweiz verkauft werden, weil deren Schweizer Pendant auch nicht günstiger zu haben ist, mag sicher ein Grund sein, weshalb die Preise nicht sinken.

Dass es aber für zahlreiche ausländische Produkte wie Fahrzeuge, Bekleidung usw. gar keine inländische Konkurrenzprodukte gibt, ist ein Problem, denn wo es keine Konkurrenz gibt, spielt preislich auch nicht der Wettbewerb.

Das ist ein Blankoscheck für die ausländischen Anbieter. Diese stehen zwar in der Schweiz in Konkurrenz zueinander. Doch ist ein so genanntes natürliches Parallelverhalten nicht unzulässig. Wenn also jeder ausländische Hersteller für sich entscheidet, die Währungsgewinne nicht weiterzugeben, kann heute dagegen nichts unternommen werden.

Abgesehen davon wäre eine Absprache, die Währungsgewinne nicht weiterzugeben, schnell getroffen. Die Chefs der obersten Führungsetage ausländischer Hersteller innerhalb der gleichen Branche dürften sich kennen, sind vielleicht sogar lange Weggefährten, selbst wenn sie in Konkurrenz zueinander stehen. Da dürfte ein Anruf genügen um Einigkeit übers Verhalten in Sachen Währungen beim lukrativen Schweizer Markt zu haben.

Das ist zwar eine kartellrechtlich verbotene Absprache. Aber wie bitte schön soll man diese nachweisen können? Selbst wenn es diesen Nachweis gäbe, so musste auch jüngst die hiesige Wettbewerbskommission (WEKO) wieder eingestehen, relativ machtlos zu sein bei Absprachen, welche im Ausland zwischen ausländischen Herstellern getroffen werden, da diese im Ausland rechtlich nicht «greifbar» sind:

In der Praxis jedoch ist es für die WEKO schwierig und oft unmöglich, im Ausland einzugreifen, da es an den notwendigen Abkommen mit anderen Staaten über die Durchsetzung des Kartellrechts fehlt.

Unbeeindruckte ausländische Hersteller

Das ist ein Ärgernis. Es ist ein noch grösseres Ärgernis, wenn man sich vor Augen führt, dass die Schweiz nicht erst seit gestern eine Hochpreisinsel ist. Das gesteht sogar Schneider-Ammans Volkswirtschaftsdepartement (EVD) ein:

Die Schweiz ist eine Hochpreisinsel. Die Preise von Importgütern zum Beispiel liegen in unserem Land rund 30 Prozent über dem Niveau des europäischen Auslandes.

Das «Patentrezept» des EVD gegen die Hochpreisinsel:

Wettbewerbsbeschränkungen kann durch eine konsequente Anwendung des Kartellgesetzes und des Binnenmarktgesetzes begegnet werden. Wo die Herstellung von Wettbewerbs nicht möglich ist, z. B. bei natürlichen Monopolen wie Netzinfrastrukturen, greift die Preisüberwachung. Die Hauptaufgaben des Preisüberwachers sind die laufende Beobachtung der Preisentwicklung, die Verhinderung kartellistisch überhöhter Preise und die Orientierung der Öffentlichkeit über seine Tätigkeit. (…)

Wie vorgängig bereits erwähnt, greift das Kartellgesetz bei ausländischen Herstellern nicht. Das sollte man auch beim EVD wissen, denn in einem 232 Seiten starken Bericht von 2008 zum Thema «Preisinsel Schweiz» schrieb das dem EVD unterstellte Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO):

In den geführten Gesprächen wurden die Möglichkeiten skeptisch eingeschätzt, dank dem verschärften Wettbewerbsrecht bei Markenartikeln eine Senkung der Preise auf das europäische Niveau herbeizuführen.

Wohl soll es nach Art. 5 Abs. 4 des Kartellgesetzes (KG) keine absolute territoriale Exklusivität mehr geben, was impliziert, dass sich der Handel in der Schweiz beim Großhandel im Ausland sollte eindecken können. Dies wirft allerdings nicht nur die Frage auf, wie sich eine solche schweizerische Bestimmung gegenüber Produzenten und Händlern im Ausland rechtlich durchsetzen lässt.

Der fragliche Artikel könnte in der Realität auch dadurch ausgehebelt werden, dass die Detailhandelsstufe den Vertrag direkt mit dem Hersteller abschließen muss, welcher zwecks Fortbestand der Preissegmentierung den bisherigen Alleinimporteur in die Schweiz noch als so genannten «Frachtführer» einsetzt. Ob und unter welchen genauen Voraussetzungen sich solche Praktiken als Rechtsumgehung zu den Bestimmungen in Sachen «territoriale Exklusivität» im KG qualifizieren, wird wohl erst die höchstrichterliche Rechtssprechung zeigen.

Zusammengefasst: Schweizer Recht, das darauf abzielt, den Wettbewerb zu fördern, funktioniert bei ausländischen Herstellern nicht.

Dabei hilft übrigens auch der oben angesprochene Preisüberwacher wenig, denn hier geht es nicht unbedingt um natürliche Monopole. Schliesslich muss auch er in seinem jüngsten Blog-Eintrag bezüglich ausländischer Hersteller eingestehen:

Über meinen gesetzlichen Auftrag hinaus bin ich zur Zeit als Fürsprecher für die Konsumentinnen und Konsumenten daran, mit Importeuren und internationalen Herstellern Gespräche zu führen. Zwangsmittel hält das Gesetz allerdings nicht für mich bereit.

Zudem ist es dem ausländischen Hersteller freigestellt, welchem Schweizer Abnehmer er unter welchen Bedingungen etwas verkaufen will – und ob er Währungsgewinne weiter gibt oder nicht. Hier gilt das Prinzip: Take it or leave it.

Eingriffe da, wo kein Wettbewerb ist?

Was könnten Wege hin zu einer Veränderung sein?

Die Bestrebung, Abkommen mit dem Ausland zu schaffen um ausländische Hersteller rechtlich «fassbarer» zu machen, könnte ein Ansatz sein. Eine schlagkräftige, angsteinflössende Wettbewerbskommission 😉 wäre ein anderer Ansatz (mehr zur WEKO voraussichtlich in einem nächsten Beitrag).

Schliesslich aber muss man sich aber auch fragen, wie «schlimm» denn staatliche Eingriffe dort wären, wo der zwischenstaatliche beziehungsweise länderübergreifende Wettbewerb ohnehin nicht spielt.

  • Wenn jemand an Ihre Tür klopft und um Einlass bittet, damit er Ihnen Waren verkaufen kann, von denen Sie wissen, dass die exakt gleichen Waren dreissig Prozent teurer sind als anderswo, würden Sie ihn dann hereinlassen?
  • Und wenn er schon drin ist und sie wissen, dass er seine Waren dreissig Prozent teurer anbietet als die exakt gleichen Waren anderswo, würden Sie ihm dann – pardon – nicht einen Tritt in den Hintern verpassen?

Falls ja, wäre das dann marktkonformes Verhalten… 😆

Auf die Schweiz bezogen stellt sich ernsthaft die Frage, ob man Produkte ausländischer Hersteller überhaupt noch zulassen soll, wenn diese die Frechheit haben, gegenüber dem Ausland massiv höhere (Import-)Preise zu verlangen.

Mit der Kaufkraft der Schweizer Bevölkerung steht es bekanntlich nicht schlecht. Die ausländischen Hersteller würden es sich dann nämlich gut überlegen müssen, ob sie auf den kleinen, aber lukrativen Schweizer Markt verzichten wollen oder ob sie davon abkommen wollen, die Schweiz weiterhin als Goldesel zu betrachten.

Was bleibt übrig?

Am eingangs erwähnten «Runden Tisch» war eher am Rande die Rede davon, gewisse ausländische Produkte als ultima ratio zu boykottieren. Sobald der Franken wieder schwächer wird – und das ist zurzeit bereits wieder leicht der Fall – will davon wohl kaum mehr jemand etwas wissen.

Alle am Mittwoch andiskutierten Massnahmen werden wieder im Nichts verpuffen und dies obwohl auch bei einem Wechselkurs von 1,50 die Schweiz ohne weitere Massnahmen eine Hochpreisinsel bleibt.

Insofern wird wahrscheinlich von diesem 10. August 2011 wenig übrig bleiben, auch wenn der Bundesrat noch über mögliche Massnahmen am kommenden Mittwoch beraten will – und was er schon die letzten zehn Jahre hätte tun können…

Darum: Ernennen wir doch diesen August-Tag zu einem Gedenktag, also zum «Tag der Hochpreisinsel»! Das erhöht die Chance, dass wir uns am 10. August des nächsten Jahres fragen werden: War da was?

Update (14.08.2011, 12.00 h):

Coop handelt: «Jetzt ist das Mass voll: Coop wirft die ersten internationalen Markenartikel aus dem Sortiment.». Mehr dazu hier. Chapeau!

9 Antworten auf „Tag der Hochpreisinsel“

  1. Die coop Aktion in Ehren, jedoch ist das eine wirklich doofe Aktion für verblendete Idioten.

    Der Schweizer benötigt keines dieser Produkte!
    Ebenso itiotisch ist der jeweilige Preisvergleich des Kassensturz, der einige wenige Produkte mit Migros, aldi usw. vergleicht, ohne die Qualität zu vergleichen.
    Was nützt mir, wenn die Zahnpaste 20 Rp. billiger ist, wen ich davon kaum eine Tube im Vierteljahr verbrauche?

    Und: Wievile Lädeli-sterben hat coop und Migros auf dem Gewissen? Jahrelang haben sie die Lädeli mit z.B. Marken-joghurt konkurenziert, bis diese zugrunde gingen. um nachher ihre grusigen Eigenmarken zu platzieren. Und nachdem die lädeli verschwunden sind, kommen die Marken-Artikel wieder ins Regal…. das Gleiche geschieht nun mit Marken- pommes-chips, Sport-Artikel usw. .
    Und seit es keine Lädeli mehr gibt, dürfen wir uns auch an geschmacklosen Tomaten und Früchten erfreuen, aber viel billiger ..

    Erinnern wir uns doch daran, dass nun der € über Monate gesunken ist, ohne dass sich die Preise bewegt haben. Danken sie das den Grossverteilern, indem sie dort möglichst nichts merh kaufen oder zum Ausgleich klauen!

  2. Lieber Titus, entschuldige bitte den Ton, aber, wir haben vor einem Jahr einen größeren Auftrag von Leipzig aus in der Schweiz abgearbeitet, und es war mit so unendlich viel Papierkram und behördlichen Strafen, Nachzahlungen und administrativen Aufkommen verbunden – nein, das hat keinen Spaß gemacht.
    Und morgen arbeiten wir in Luxemburg. Wo hätte ich dann jemals gedacht, das in diesem Land, Hochburg der EG, noch mehr behördliche Anforderungen und Auflagen erwartet werden als in der Schweiz, wenn wir aus Leipzig dort arbeiten wollen. Nein – das hat noch weniger Spaß gemacht.

    Jeder schottet sich ab. OB EG oder NichtEG Nachbarn – wir wollen doch nur in einem Europa arbeiten und leben. Und was ist die EG?
    Ein Pfund Kaffee kann man günstig kaufen – es ist eine Touri-EG – aber noch lange keine Wirtschafteinheit. Es ist zum heulen. Keine – wirklich – keine guten Zeiten stehen uns ins Haus.

  3. @ Raffnix
    Die Migros hat heute andersrum argumentiert: Man wolle keine Produkte boykottieren um nicht die Kunden zu bestrafen, diese können ja nichts für die aktuelle Situation.

    Ich halte das für eine fragwürdige Argumentation, denn wenn ich weiss (oder zumindest ahne), dass ich für ein Produkt zu viel bezahlen muss, bin ich ja schliesslich auch bestraft oder fühle mich zumindest über den (nicht runden) Tisch gezogen…

    Letzten Endes geht es aber gar nicht so sehr um das, was wir benötigen oder nicht. Zudem geht es bei Coop auch nur um 95 von ungefähr 40’000 Produkte.

    Es geht vielmehr um die Signalwirkung an die Hersteller. Was mich dabei positiv überraschte, ist, dass es um relativ prominente Produkte ging und nicht bloss um wenig bekannte und wenig populäre Markenprodukte. Schade finde ich, dass andere bei dieser Aktion (noch) nicht mitgezogen sind…

    Zum Lädeli-Sterben: Wer ist denn den Lädelis untreu geworden und zu Coop und Migros gerannt, sodass diese Lädelis letzten Endes schliessen mussten?

  4. @ Menachem
    Ich geb‘ noch eins drauf: Währenddem rechtschaffene Menschen und Unternehmen mit bürokratischen Mitteln belästigt werden, die ja eigentlich nur darauf abzielen sollten, dass alles seinen korrekten und gleichberechtigten Lauf nimmt, nahmen es bisher viele Regierende mit dem Einhalten grundlegender Regeln (z. B. das Einhalten von Defizit-Grenzen) nicht so genau, was sich heute zu büssen scheint…

  5. @Titus
    Die Argumentation der Migros ist entweder Feigheit, Faulheit, oder Geschäftssinn, kann sie doch nun einen Teil der coop-Kundschaft zu sich locken.

    Erinnern wir uns an die Aussage eines Grossverteilers, der dabei ertappt wurde, als er normale statt Bio-Gemüse im gestell hatte. Das Angebot war zu klein, und er wollte die Kundschaft nicht enttäuschen, weil es kein Bio mehr hat.
    Es ist zwar Betrug, und jeder kleine mann wäre wohl gebüsst worden, hätte er den Preisunterschied aus der Kasse genommen.

    Ich hoffe, die coop-Aktion hat Signalwirkung (was ich bezweifle).

  6. Wer ist denn den Lädelis untreu geworden und zu Coop und Migros gerannt, sodass diese Lädelis letzten Endes schliessen mussten?

    Du hast natürlich recht!
    Das heisst nicht, dass unethisches Handeln ok ist.
    Als Dank hat der untreue Kunde nun ein Diktat der Grossverteiler.

  7. Freude herrscht! Da vermeldet doch Migros, grosse Preissenkungen durchzuführen!
    Warum erst jetzt, wrum nur so wenig und warum sind die Preissenkungen gerade bei jenen Artikeln, die ich ganz selten oder gar nie kaufe?

    Wenn ich ingegen z.B. Mandelgipfel kaufe, dann musste ich feststellen, dass sie jedes jahr teuer werden…und mehr als 10%.

  8. @ Raffnix
    Zugleich kündigte die Migros eher schmollend an, nun Stellen im grenznahen Bereich abzubauen. Den Mut, zu teure Artikel aus dem Sortiment zu werfen, hatte sie jedoch nicht. Schade…

  9. Am Mut liegts kaum. Wer verliert schon gern Umsatz und Gewinn, und der scheint immer noch genügend gross zu sein.
    Besser Kunden zu verlieren, um dies mit Abbau von Stellen zu kompensieren, als Boden bei der Marge zu verlieren.

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