Hilfe im Wahl-Dschungel (2/3)

Nicht nur der Wahlkampf ist in vollem Gange, sondern auch der Kampf um den «Meinungsbildungsmarkt» – zumindest könnte man diesen Eindruck gewinnen ob so zahlreichen Plattformen zu diesem Thema.

Im ersten Teil ging es um Online-Plattformen, welche Antworten liefern zur Frage, wie man wählt. Im nachfolgenden zweiten Teil stehen jene Plattformen im Zentrum (ohne Anspruch auf Vollständigkeit), welche helfen können, die Frage nach dem Wem zu beantworten.

«Nur» eine Aussensicht

Wie schon im ersten Teil geht es auch hier nicht nur darum, kurz über die fragliche Internet-Plattform zu informieren, sondern auch der Frage nachzugehen, wer hinter diesen Angeboten steckt.

Denn: Hier kann massgeblich Einfluss auf die Meinungsbildung genommen werden. Und je unübersichtlicher das «Angebot» an Parteien, Listen oder Kandidierenden ist, umso mehr dürfte nach Orientierungshilfe im Sinne besagter Plattformen gesucht werden.

Die Beurteilung der jeweiligen Plattformen erfolgt wiederum rein subjektiv. Sie sind eingeladen, diese Beurteilung zu teilen oder über die Kommentarfunktion Ihre eigene Meinung zum Ausdruck zu bringen.

Weiter ist zu betonen, dass diese Beurteilung einer Aussensicht im Sinne eines ganz normalen Benutzers (Bürger/Wähler) entspricht. Wenn also die eine oder andere Plattform zu unrecht schlecht abschneidet, liegt das höchstwahrscheinlich am Bild, das die Macher selber (ungenügend) nach aussen abgeben. Sie haben es in dem Fall in der Hand, ihr Bild (neudeutsch: Image) zu verbessern.

Wen wählen?

Einige der nachfolgenden Plattformen sind schon fast so etwas wie «Klassiker», kennt man sie schliesslich auch schon seit bald einem Jahrzehnt. Ein neuer Trend scheinen hingegen Angebote zu sein, welche sich auf ein Themengebiet konzentrieren (siehe weiter unten).

smartvote.ch

Allgemeine Beschreibung
  • Anhand eines Fragebogens zu verschiedenen politischen Themen können auf smartvote.ch die Wählenden ihre Positionen mit denjenigen von Kandidierenden und/oder Parteien vergleichen und sich eine Wahlempfehlung erstellen lassen.
  • Zusätzlich besteht die Möglichkeit, sich alle Kandidierenden und Listen anzeigen zu lassen, im Rahmen von smartmap auch grafisch.
Zielpublikum
  • Alle Wahlberechtigten (mit Internet-Anschluss).
Trägerschaft
  • Hinter dieser Plattform steckt der «politisch neutrale und nicht gewinnorientierte Verein Politools».Letzterer bezeichnet sich als ein «interdisziplinäres wissenschaftliches Netzwerk, das Internet-basierte Projekte zur Förderung der politischen Bildung sowie des politischen Interesses der Bevölkerung betreibt.»
  • Alle an smartvote.ch beteiligten Personen sind namentlich und unter Angabe ihres fachlichen Hintergrunds und ihrer Funktion bei smartvote.ch angegeben.
Finanzierung
  • Smartvote finanziert sich zu einem beachtlichen Teil aus Beiträgen von Medienpartnern, welche Smartvote in ihre Website einbinden. Ein weiteres wichtiges Standbein sind die Beiträge von Parteien und Kandidieren für jeden gewonnenen Sitz in einem kantonalen oder im nationalen Parlament. Partner aus dem universitären Umfeld bieten ebenfalls Unterstützung, oft in Form bereitgestellter Räumlichkeiten. Beiträge von Stiftungen und Spenden von Smartvote-Besuchern bilden ein weiteres finanzielles Standbein. Schliesslich erfolgt die Finanzierung der Personalkosten zu einem grossen Teil durch unbezahlte Freiwilligenarbeit.
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Dank Transparenz darüber, wer an smartvote.ch mitwirkt und wie sich diese Plattform finanziert, kann sich jeder selbst ein Bild über die Vertrauenswürdigkeit von smartvote.ch bilden. Das ist gut und wichtig.
Positiv
  • Trotz umfangreichem Fragebogen bleibt die Plattform übersichtlich und einfach zu bedienen.
  • Der Abgleich der eigenen Haltung mit jener von Kandidierenden steht im Vordergrund, es findet keine Verzettelung mit effekthascherischen «Features» statt.
  • Werbefrei.
  • Es besteht Transparenz darüber, wie die Antworten gewertet werden (für diejenigen, welche in die mathematischen Tiefen absteigen möchten).
  • Die beteiligten Personen unter Angabe ihres fachlichen Hintergrunds und ihrer Funktion vermitteln den Eindruck: Da steckt ein Team dahinter, das von der Sache viel Ahnung hat.
Verbesserungs-würdig
  • Wahlempfehlungen nach nur einer einzigen Frage zuzulassen löst Stirnrunzeln aus und stellt in Frage, weshalb überhaupt die Aufforderung besteht, 32 bzw. 75 Fragen zu beantworten.
  • Viele Kandidierende haben nur teilweise ihr Profil ausgefüllt. Weniger Angaben zu verlangen, die dafür dann auch erfasst werden, wäre vielleicht mehr (wie viele haben ihr Lieblingsbuch erfasst und wie viele interessiert das?)?
  • Visuell kommt die Plattform inzwischen etwas angestaubt daher. Das Auge isst bekanntlich mit…

 

Vimentis.ch

Allgemeine Beschreibung
  • vimentis.ch besteht primär aus
    • einem informativen Teil über bevorstehende kantonale und nationale Abstimmungen sowie über aktuelle politische Fragen.
    • einem Umfrage-Teil zu aktuellen politischen Themen (einmal jährlich).
    • einem Dialog-Teil mit Blog-Beiträgen verschiedener Parlamentarier.
  • Aus aktuellem Anlass findet sich temporär ein zusätzlicher Teil über die kommenden nationalen Wahlen, welcher nebst Parteien-Portraits ebenfalls das Erstellen einer Wahlempfehlung erlaubt.
Zielpublikum
  • Alle Wahlberechtigten (mit Internet-Anschluss).
Trägerschaft
  • Hinter dieser Plattform stecken nach eigenen Angaben 41 Studierende, welche alle Tätigkeiten ehrenamtlich für vimentis.ch ausführen. Begleitet werden diese von einem Vorstand, welcher «aus ehemaligen Mitarbeitern des Vereins besteht» (?).
Finanzierung
  • Vimentis gibt an, aus Gründen der Unabhängigkeit sich ausschliesslich durch private Spenden zu finanzieren und auf grosse Geldgeber zu verzichten.
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Die Auflistung der Mitwirkenden mag gut gemeint sein. Doch wenn Geburtsdaten oder Fotos fehlen, wäre es wohl besser, sie gleich ganz wegzulassen. Wesentlich wichtiger wären ohnehin Angaben über den (fachlichen) Hintergrund derjenigen, die es wagen, Wahlempfehlungen abzugeben und Umfragen zu lancieren. Doch genau darüber bleibt man im Ungewissen.
  • Selbst die Information, dass hinter vimentis.ch ein Verein steckt, steht nirgendwo klar geschrieben und muss man zwischen den Zeilen zu lesen verstehen. Ob dieser gewinnorientiert ist oder nicht, bleibt unbekannt, ist aber in diesem Zusammenhang nicht unwesentlich.
  • Ähnlich ist es mit der Finanzierung. Die Bekundung, Vimentis  würde sich «vollständig durch die Spenden privater Personen» finanzieren – es soll ein Finanzbedarf von 35‘000 Franken bestehen – klingt zwar sympathisch, will aber einfach nicht passen:
    • So bringt es beispielsweise der Konkurrent in Sachen Wahlempfehlungen, smartvote.ch, gerade einmal auf Spenden um die 5‘000 Franken.
    • Und das durchwegs lobenswerte Engagement für die Jungbürger in 120 Gemeinden dürfte wohl auch nicht ohne Zustupf geblieben sein.
    • Bei den jährlich publizierten Umfragen tauchen nebst «weitere Partner», deren Rolle nicht klar ist, auch noch «Hauptsponsoren» wie etwa die axpo auf…
      Ein Rechenschaftsbericht, der über all das Auskunft geben könnte, fehlt genauso wie die Angabe darüber, wer beim fraglichen Verein eigentlich für die Finanzen zuständig ist.
  • Gegensteuer zu den genannten Zweifel geben die sachlichen Informationen zu den verschiedenen politischen Themen. Ohne diese Sachlichkeit, welche auch Ausdruck für Ausdauer und Ernsthaftigkeit ist, kämen grössere Zweifel über die Vertrauenswürdigkeit auf. Dennoch bleibt ein schaler Beigeschmack ob dem Mangel an Transparanz über die Macher selbst und deren Mittel.
Positiv
  • Vimentis beinhaltet Information, Diskussion und Wahlempfehlung in einem.
  • Etwas versteckt, aber sehr umfangreich und gut gemacht, ist das Lexikon mit Begriffen, welche in der Politik vorkommen.
  • Gute interne Verlinkung (Beiträge, Kommentare usw.) der Politiker sowie externe «Verlinkung» durch Einbindung von Social Media.
  • Die Veröffentlichung von Publikationen zu einem Thema erfolgt zwecks Sicherstellung der Neutralität nach einem durchdachten Konzept.
  • Dank einem Archiv beschränken sich die Publikationen auf aktuelle Themen (Übersichtlichkeit).
  • Der Diskussionsteil erlaubt eine einfache und schnelle Sortierung nach verschiedenen Kriterien.
Verbesserungs-würdig
  • Fehlende Transparenz (siehe oben)
  • Warum bloss wird man beim Beantworten der Fragen für die Wahlempfehlung an die Fragen von smartvote.ch erinnert…? Warum arbeitet man in diesem Bereich nicht mit Smartvote zusammen?
  • Der visuelle Auftritt wirkt etwas überholt.
  • Weg mit den wenigen und etwas versteckten Links. Sie sind so unvollständig und unausgewogen, dass sie mehr schaden als nützen (Neutralitätsprinzip).
  • Die Repräsentativität der jährlichen Umfragen leuchtet nicht ein, wird künstlich generiert und wirkt herbeigeredet.

 

politnetz.ch

Allgemeine Beschreibung
  • politnetz.ch ist primär eine Diskussionsplattform für Wählerinnen und Wähler sowie Politikerinnen und Politiker – oder solche, die es werden wollen. Die Plattform gibt einen relativ breiten Themenrahmen vor, zu welchem jedes Mitglied (Bürger oder Politiker) eigene Beiträge schreiben und zur Diskussion stellen kann.
  • Daneben liefert die Plattform kurz und knapp einige Informationen über Abstimmungen, welche allerdings von vimentis.ch stammen. Ebenfalls angezeigt wird, welche Politikerin oder Politiker wie zu einer Vorlage steht (sofern er oder sie Mitglied bei politnetz.ch ist und dazu eine Antwort abgegeben hat).
  • Aus aktuellem Anlass findet sich auch eine Übersicht aller Kandidierenden der kommenden nationalen Wahlen. Sie können sich auch zu einer wöchentlich gestellten Frage äussern.
Zielpublikum
  • Alle Wahlberechtigten (mit Internet-Anschluss).
Trägerschaft
  • Gemäss Allgemeinen Nutzungsbedingungen wird diese Plattform vom Verein Politnetz mit Sitz in Langenthal betrieben.
Finanzierung
  • Unbekannt
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Zwei Geschäftsleiter, ein «Ambassador» (was auch immer darunter zu verstehen ist) und eine Community-Managerin sowie ein Community-Manager bilden das «Team» von politnetz.ch. Und sonst?
  • Man muss schon weit suchen (Nutzungsbedingungen, ganz unten auf der Website in grau zu finden) um wenigstens zu erfahren, dass politnetz.ch von einem nicht gewinnorientierten Verein betrieben wird, dessen Sitz sich zwar in Langenthal befindet, obschon die Postadresse auf Zürich lautet…
  • Über den Hintergrund der Macher – und sei es nur schon, den Namen des Präsidenten dieses Vereins kennen zu lernen – erfahren die Nutzer nichts. Sich als «politisch unabhängig, kompetent, vernetzt» zu bezeichnen, reicht da nicht. Wodurch legitimiert sich dieses «unabhängig» oder dieses «kompetent»?
  • Womit sich politnetz.ch finanziert – und wie unabhängig der Verein tatsächlich agiert – bleibt völlig unbekannt. Kein Geldgeber, kein Betrag, keine Rechnungslegung, absolut nichts. Somit wäre es auch möglich, dass die SVP dem Verein etwas mehr zahlt und im Gegenzug dafür sorgt, dass Yvette Estermanns Beiträge etwas länger auf der Homepage «gerade im Gespräch» bleiben. Das ist kein Vorwurf, aber es könnte einer sein, der aber erst dadurch möglich wird, weil wenig bis gar nichts über die Macher und die Finanzierung bekannt ist.
  • Im Gegensatz zu Vimentis (siehe oben) ist keine inhaltliche Eigenleistung erkennbar, welche Ernsthaftigkeit und ideelle Absichten zum Ausdruck bringen und damit Gegensteuer zu den erwähnten Zweifel geben könnten. Da bleibt mehr als ein schaler Beigeschmack…
Positiv
  • Jeder kann kostenlos mitmachen, mitdiskutieren und selber Beiträge verfassen.
  • Die Plattform kommt visuell leicht und modern daher und ist werbefrei.
  • Die Mitglieder sind in alle möglichen Richtungen verlinkt (Themen, Beiträge, Umfragen, …)
Verbesserungs-würdig
  • Es ist, wie wenn man inmitten einer Beiz steht: An allen Tischen wird ohne Ende etwas diskutiert, aber niemand weiss, wann wo was diskutiert wird. Es fehlt ein Überblick oder ein durch-die-Tischreihen-geführt-werden.
  • Es fehlt an einer Moderation, sowohl thematisch wie auch argumentativ. Jeder kann über jedes noch so kleine Thema einen Beitrag erfassen. Und Befürworter und Gegner einer Sache kommen (nicht zuletzt wegen der Unübersichtlichkeit) zufälligerweise zu Wort.
  • Es ist unklar, nach welchen Kriterien ein Beitrag als «Gerade im Gespräch» gilt. Die neusten Kommentare alleine sind es jedenfalls nicht.
  • Wie haben neue Beiträge eine Chance, gelesen zu werden?
  • Bei der «Frage der Woche» wird eine Repräsentativität der Meinung der Parteien und Politiker vorgetäuscht («So stehen die Parteien»/«Das sagen die Politiker»).
  • Die Mitgliedschaft «Politnetz-plus» klingt so, als ob man sich seine politische Gefolgschaft erkaufen könne. Mehr Informationen zu dieser Mitgliedschaft wären wünschenswert.

 

wahlen.ch

Allgemeine Beschreibung
  • wahlen.ch ist ein kunterbuntes Allerlei zwischen nervös blinkenden Banners, Podcasts, Kandidaten-Vorstellung, Mitteilungen der Parteien und Kantone, Abstimmungsinformationen und Wahlempfehlungen.
Zielpublikum
  • Nicht erkennbar (zu kunterbuntes Angebot).
Trägerschaft
  • BfK Mediendienste, Cyrill Wyss, Wohlen
Finanzierung
  • Unbekannt (nur Werbung?)
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Die BfK Mediendienste erwähnt auf der eigenen Homepage das Motto «Überzeugen nach Innen und Aussen.» Doch nebst diesem Motto funktioniert auf der besagten Website einzig das Kontaktformular. Das überzeugt nicht – auf jeden Fall nicht nach aussen.
  • So ist es auch mit wahlen.ch. Hier gilt eher das Motto: Von allem etwas, aber nichts mit Überzeugung. Hier eine dieser unsäglichen Online-Umfrage, da ein willkürlich ausgewähltes Portrait, dort eine schwer nachvollziehbare Wahlempfehlung usw.
  • Warum überhaupt eine private Einzelfirma in diesem «Meinungsbildungsmarkt» mitmischen will, bleibt unbekannt. Ideelle Absichten sind nicht auszumachen und passen auch gar nicht zu einer privaten Firma. Es bleibt nur die Vermutung, dass einmal jemand hoffte, mit wahlen.ch eine Goldgrube schaffen zu können.
  • Mangels Transparenz über die (guten) Absichten einer privaten Einzelfirma sowie über die Finanzierung der Plattform ist Vorsicht in Sachen Neutralität und Unabhängigkeit angebracht.
Positiv
  • Mit den Meldungen von den Parteien und Kantonen füllt wahlen.ch eine Lücke, welche andere Plattformen nicht abdecken.
Verbesserungs-würdig
  • Auswechseln der Trägerschaft (nicht privat, nicht gewinnorientiert).
  • Professionalisierung der Angebote.
  • Reduzierung der Angebote (zu viele Töpfe)

 

umweltrating.ch

Allgemeine Beschreibung
  • umweltrating.ch zeigt auf, welche bisherigen Parlamentarier in den vergangenen vier Jahren wie «umweltfreundlich» gestimmt haben.
  • Zudem wurden die Kandidierenden nach ihren Wahlversprechen befragt. Auch hierzu wird aufgezeigt, wer die «grünsten» Versprechen abgab.
Zielpublikum
  • Alle Wahlberechtigten (mit Internet-Anschluss) mit Affinität zum Thema Umweltschutz.
Trägerschaft
  • pro natura, VCS, WWF, Schweiz. Energie-Stiftung SES, Greenpeace, SVS/BirdLife Schweiz
Finanzierung
  • Durch die erwähnte Trägerschaft.
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Dass Interessengruppen, hier verschiedene Umweltverbände, eine eigene Plattform mit einem bestimmten Fokus betreiben, stellt die Vertrauenswürdigkeit nicht per se in Frage. Voraussetzung ist allerdings, dass a) bekannt ist, wer dahinter steckt und dass b) die Wahrheit vollständig und nicht irgendwie manipulativ wiedergegeben wird.
  • Wer hinter umweltrating.ch steckt, ist kein Geheimnis, ganz im Gegenteil. Und dass die Wahrheit vollständig wiedergegeben wird, kann jeder selber nachprüfen. Sämtliche berücksichtigten Abstimmungen und Fragen werden online nämlich aufgelistet, einschliesslich der Angabe, welche Antwort bei den Fragen als «umweltfreundlich» gilt.
Positiv
  • Die Website ist schlicht und einfach gehalten und enthält alle notwendigen Informationen zum Rating und dessen Hintergrund.
Verbesserungs-würdig
  • Eine Verlinkung zu den jeweiligen Vorstössen unter parlament.ch sowie zu den Abstimmungsprotokollen des Nationalrats würde die Glaubwürdigkeit erhöhen.
  • Es fehlt eine Auflistung der Ja-/Nein-Antwortenden pro Frage (Bsp.: Wer ist alles für 31 % erneuerbare Energien bis 2020?).
  • Eine Sortierfunktion bei den Resultaten würde erlauben, jene auf den hintersten Plätzen schneller zu erreichen.

 

konsumentencharta.ch

Allgemeine Beschreibung
  • konsumentencharta.ch zeigt auf, welche Kandidierenden die so genannte Konsumentencharta, bestehend aus acht Punkten,  unterzeichnet haben. Dabei war es den Kandidierenden auch möglich, nur einen Teil der acht Punkte zu unterschreiben.
Zielpublikum
  • Alle Wahlberechtigten (mit Internet-Anschluss) mit Affinität zum Thema Konsum.
Trägerschaft
  • Allianz der Konsumentenschutz-Organisationen
Finanzierung
  • Durch die erwähnte Trägerschaft.
Vertrauens-würdigkeit Organisation
  • Siehe oben unter umweltrating.ch die grundsätzlichen Bemerkungen zu Plattformen seitens Interessengruppen.
  • Wer hinter konsumentencharta.ch steckt, ist bekannt. Die Wertung der Antworten der Kandidierenden ist relativ einfach: Entweder ein Punkt wird unterstützt oder nicht.
Positiv
  • Es wird vor den Wahlen aufgezeigt, wer sich nach den Wahlen für welches Konsumentenanliegen einsetzen will.
Verbesserungs-würdig
  • Die «präzise Suche» nach einem Charta-Punkt in Kombination mit einem Kanton und/oder Partei funktioniert nicht…
  • Einmal Blocksatz, einmal links bündig, Serifen-Schrift, unterschiedliche Schriftgrössen und -farben (nicht jene der Charta-Punkte): Visuell ist die Website nicht sehr ansprechend.
  • Die Datenqualität lässt zu wünschen übrig. So findet man beispielsweise den Präsidenten der Piratenpartei nicht unter dieser Partei, dafür unter «Andere» («Piraten»).

 

2 Antworten auf „Hilfe im Wahl-Dschungel (2/3)“

  1. Ich denke Smartvote und Vimentis sind für den Normalbürger durchaus hilfreich, um die Anzahl der in Frage kommenden Kandidierenden zu reduzieren. Die Schwierigkeit ist, dass das nicht reicht, um wirklich Einfluss auf den Wahlausgang zu nehmen, da das Resultat aller ausgestellten Empfehlungen vermutlich nicht weit von einer Zufallsverteilung entfernt ist. Der Wählende sollte sich eigentlich auch überlegen, welche Kandidaten denn überhaupt eine Chance haben (gewisse Hinweise gibt es in Zeitungsartikeln) gewählt zu werden, und dann zwei bis drei davon, welche auch auf seiner Liste einigermassen hoch priorisiert sind, auf seiner Liste kumulieren.

  2. @ Harald
    Doch noch jemand, der einen Kommentar abgeben mag. Vielen Dank!

    Wenn wir zurückdenken an die Zeit vor Smartvote & Co., dann – so scheint mir – war das Wählen entweder enorm einfach oder enorm schwierig. Enorm einfach deshalb, weil sich die Kandidierenden vor allem über Hochglanzprospekte präsentieren konnten, ergo wählte man jenen aus, der einem (inhaltlich) am besten gefiel. Enorm schwierig war es hingegen für diejenigen, welche die leere Liste hervor nahmen, weil sie kaum Informationen über die einzelnen Kandidierenden hatten.

    Mit Smartvote & Co. ist das anders geworden. Nun kann und wird genauer hingeschaut. Das macht es für die Wählenden sicher nicht einfacher, aber es ist tatsächlich eine Hilfe im „Dschungel“ der Kandidierenden. Im Sinne einer „gesunden“ Demokratie finde ich das genaue Hinschauen enorm wichtig.

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