Nacktwanderer: Ich bin auch ein Kunstwerk!

Nacktwandern in der Schweiz: Das ist vordergründig ein amüsantes Thema. Der Hype darum ist aber auch ein Indiz dafür, dass mehr dahinter steckt – auch ernsthaftere Aspekte.

Darauf hatte die Schweiz ja nur so gewartet: Das Bundesgericht wies die «Beschwerde eines Nacktwanderers gegen eine Busse ab». Demnach ist nacktwandern im Kanton Appenzell Ausserrhoden strafbar.

Nackter Sport seit der Antike

Immerhin meinte das Lausanner Gericht, dass im konkreten Fall weder Exhibitionismus (Art. 194 StGB) noch sexuelle Belästigung (Art. 198 StGB) vorlag und dass gemäss schweizerischem Strafrecht Nacktwandern nicht strafbar sei. Schwein gehabt… 😉

Allerdings könne kantonales Rechts ein solches Verhalten bestrafen, in diesem konkreten Fall wegen «Unanständigem Benehmen» (Art. 19 Strafrecht Kt. AR). Zudem vertrat es die Ansicht, dass das Grundrecht der persönlichen Freiheit (Art. 10 Abs. 2 BV), «wenn überhaupt, höchstens geringfügig eingeschränkt» sei. Schliesslich könne sich der Verurteilte auch nicht darauf berufen, von seinem rechtswidrigem Verhalten nichts gewusst zu haben.

Der ganze Fall beinhaltet aber einige Tücken, auch amüsante. Das beginnt mit den in der Pressemitteilung verwendeten Begriffe «Nacktwanderer» und «nacktwandern». Der Duden, also quasi die Rechtssammlung über die Anwendung der deutschen Sprache, kennt diese beiden Begriffe gar nicht. Man darf gespannt sein, ob dann, wenn das vollständige Urteil publiziert wird, sich darin eine klare Definition dazu befindet.

Das wäre nämlich dringend nötig, denn ganz so nackt sind Nacktwanderer häufig ja nicht. Rucksäcke, Schuhe und Kopfbedeckung sind oft anzutreffende «Bekleidungsstücke» der Nacktwanderer.

Und wenn mit «nackt» derjenige Zustand gemeint ist, den wir bei unserer Geburt einnehmen, dann ist wohl auch nicht ganz nackt, wer Make-up aufgetragen hat, Ohrringe oder ein Piercing trägt (wo auch immer…). Apropos: Kommen die Appenzell Ausserrhoder eigentlich nackt oder bekleidet zur Welt? 🙄

Eine andere, schon etwas ernstere «Tücke» liegt im Verhältnis zwischen Sport und Nacktheit. Wandern gilt bekanntlich als Volkssport, genauso wie Gymnastik. Der Begriff Gymnastik stammt vom griechischen gymnos ab, was soviel heisst wie – nackt.

Das erinnert uns dann auch wieder daran, dass die olympischen Spiele der Antike allesamt nackt ausgeübt wurden. Wie sehr sich doch das Verständnis über Sitte und Anstand im Laufe der letzten Jahrtausende gewandelt hat…

Bekleidet (nicht) «unsittlich»

Dazu gehört übrigens auch, dass – wie vielerorts in öffentlichen Pärken oder gar Kirchen – im Parc Mon-Repos, nur 200 Meter unterhalb des Bundesgerichts, eine Büste einer Frau steht – nackt notabene. An dieser Dame dort, die Arme verfügt nicht einmal über Arme, stört sich niemand. Allerdings kann sie auch nicht davonlaufen, geschweige denn wandern…

Recht wird geschaffen und gesprochen, um (Rechts-)Sicherheit zu schaffen. Doch dieses Urteil schafft keine Sicherheit, denn zu vieles bleibt weiterhin unklar. So würde sich wohl niemand daran stören, wenn ein Mann mit nackten Füssen, aber nur mit einer Badehose bekleidet, wandern ginge.

Demgegenüber dürfte der gleiche Bekleidungsanteil bei Frauen wiederum eher als anstössig gelten. Was ist denn so anstössig an einer nackten weiblichen gegenüber einer nackten männlichen Brust? Oder warum wird eine nackte männliche Brust nicht als anstössig empfunden?

Und warum tun viele so, als ob niemand wissen dürfe, was denn «untenrum» ist?

Gewiss werden nun wohl einige einwenden wollen, dass man von anderen gar nicht wissen wolle, was «untenrum» sei, dass man sie also gar nicht erst nackt sehen wolle. Nur: Es gibt Mensch, die auch bekleidet nicht dem entsprechen, was der Einzelne als «schön» empfindet. Wer sich an diesen bekleideten Menschen stört, schaut ganz einfach weg. Warum soll das bei nackten Menschen nicht auch so sein?

Andere befürchten vielleicht, dass ein nackter Mensch zu sexueller Erregung führen könne (Männlein wie Weiblein). Das kann tatsächlich geschehen.

Das kann aber auch dann geschehen, wenn sich heute selbst im Alltag jemand gezielt «aufreizend», «gewagt», «figurbetont» oder wie auch immer bekleidet. Sich so zu bekleiden dürfte wohl auch in Appenzell Ausserrhoden nicht unter «Unanständiges Benehmen» fallen, sich ohne sexuelle Absichten gar nicht zu bekleiden hingegen schon.

Unnötige Verkrampftheit schafft falsche Aufmerksamkeit

Um nicht missverstanden zu werden: Dies soll kein Aufruf zu mehr Nacktheit in der Öffentlichkeit sein. Hingegen illustriert dieser Fall einmal mehr unser verkrampftes Verhältnis zu unseren Körpern in ihrer ureigensten Form – und das noch in freier Natur!

Diese (unnatürliche) Verkrampftheit, anerzogen durch noch immer vorhandene kirchliche (nicht religiöse!) Moralvorstellungen, führt dann dazu, dass sich das Augenmerk des höchsten Schweizer Gerichts, gewisser Medien und Teile der Gesellschaft auf diese Banalität richtet. Als ob wir nicht wichtigere Probleme hätten…

Am besten schreiben sich Nacktwanderer in Zukunft wohl breit auf die Brust: Ich bin auch ein wandelndes Kunstwerk!

Schliesslich ist es die Kunst (man denke nur beispielsweise an die Modeschöpfer), welche heute grossen Einfluss auf die gesellschaftlichen Normen hat, weil wir uns im Laufe der Zeit an die geschaffenen Kunstwerke gewöhnen.

Und die Kunstfreiheit ist bekanntlich gewährleistet (Art. 21 BV)…

Update (19.11.2011)

Füdliblutte Kunst bekommen auch die Nobelpreisträger in Stockholm zu sehen:

Hausfrau Hanna, von welcher das Bild oben stammt (vielen Dank), hat sich dazu auch geäussert.

20 Antworten auf „Nacktwanderer: Ich bin auch ein Kunstwerk!“

  1. Ganz einfach: Sobald die Nacktwanderer auch ihre Socken und Schuhe ausziehen, können sie nacktwandern, so viel sie wollen. Ansonsten sind sie für mich ziemlich unglaubwürdig.

  2. @ Alice
    Was ist daran unglaubwürdig, nur jene Körperteile zu bekleiden, welche ohne Bekleidung verletzt würden?

  3. Wer wandert, kann sich theoretisch alle Körperteile verletzen (Schürfungen beim Ausrutschen, Kratzwunden durch Büsche, Äste, Dornengestrüpp im Wald, Verbrennungen durch zu starke Sonneneinstrahlung usw.). Und warum würden die Füsse verletzt? Es gibt passionierte Barfussläufer, die das ganze Jahr über keine Schuhe tragen – nirgends, auch bei Schnee nicht (ich kenne zwei davon).

  4. @ Alice
    Ja, wer wandert kann sich alle Körperteile verletzen. Trotzdem tragen dabei nur die wenigsten zum Schutz der so wichtigen Hände Handschuhe. Das scheint mir seitens der „Bekleidet-Wanderer“ ziemlich inkonsequent. Und die zwei, welche Du kennst und dauerhaft barfüssig herumlaufen, tun dies auch nicht ganz nackt, oder?

    Worauf ich hinaus will: Es gibt „hüben wie drüben“ keine Fraktion, welche konsequent nackt oder konsequent bekleidet wandern geht. Aber es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wann welches Körperteil in Kombination mit anderen Körperteilen je nach Geschlecht nackt sein darf. Bis jetzt konnte mir niemand klar und plausibel erklären, warum das Eine oder das Andere erlaubt bzw. verboten sein soll.

    Diese Normen gelten zudem nur für Erwachsene, denn bei Kindern stört sich kaum jemand daran, wenn die füdliblutt durch die Nachbarschaft sausen. Denen wird erst später einbläut, dass nacktsein nur etwas ist, das im Versteckten stattzufinden hat. Und weil nackte Tatsachen per Erziehung vielfach tabu sind, wagt auch kein Kind darüber zu reden, wenn es in diesem Zustand zu Übergriffen kommt, die nicht sein dürften…

  5. @titus: Ich weiss schon, was du meinst, aber ganz ehrlich: Ich habe schlicht und einfach keine Lust, bei meinen Wanderungen auf Nackte zu stossen, genau so wenig, wie ich in der Bahn, auf dem Tram, im Kino, beim Einkaufen Nackten über den Weg laufen oder gar neben ihnen sitzen will.

    Für mich ist Nacktsein kein Tabu, aber es ist auch keine zwingende Notwendigkeit, die ich immer und überall zu tolerieren habe. Das hat überhaupt nichts mit verklemmter Sexualität zu tun, sondern mit gegenseitigem Anstand und Respekt. Gut, man könnte darüber streiten, ob eine Strafe / Busse angebracht ist, aber diese Hardcorefreiheitler foutieren sich einen Deut um anderer Leute Befindlichkeiten (Hauptsache, sie können ihre Freiheit ausleben), weshalb es völlig sinnlos ist, auf freiwillige Rücksicht zu setzen.

  6. eigentlich ist es ja schoen, dass wir in einem land leben, wo man auch noch solch unwichtigen pipifax vors hochste gericht bringen kann. aber letztlich ist es eine bedenkliche wohlstandsverwahrlosung, dass leute mit solchen egotrips unsere gerichte auf trab halten. und die medien/blogs dann aus diesem furz auch noch so ein geschrei machen. degoutant.

  7. @ Alice/Bugsierer
    Die „Hardcorefreiheitler“ denken vielleicht genau gleich über „die Bekleideten“: Die foutieren sich einen Deut um unsere Befindlichkeit?

    Ich bin kein Freund von Hauptsache-ich-kann-meinen-Egotrip-durchsetzen. Aber geht es hier um einen reinen Egotrip, zumal das ja auch nicht mitten in einer grossen Stadt stattfand? Geht es nicht eher um die Frage, dass wir uns (nicht einmal mehr) im natürlichsten Kleid präsentieren dürfen, so wie das bei Naturvölkern selbstverständlich ist? Geht es nicht auch um die Frage, dass „man“ uns (unterschwellig) aufdiktiert, was und wie wir uns zu kleiden haben?

  8. Ich vermute mal, die haben einfach eine Knall in der Birne.

    Und weil es zum Glück wenige sind, lohnt sich nicht, drüber zu dikutieren.

  9. Ich lasse mir nicht sagen, wie ich mich zu kleiden habe, aber ich finde, die Grenzen sind dort überschritten, wo man andere in ihrer Befindlichkeit trifft. So bin ich zum Beispiel kompromissbereit genug, mich dort entsprechend zu kleiden, wo es nötig ist – oder nicht hinzugehen – ähm, weshalb ich mich vor Anlässen drücke, zu denen ich aufgebretzelt erscheinen sollte … ich habe kein „kleines Schwarzes“ und will auch keines.

    Noch einmal: Obwohl ich nicht unbedingt auf Nackte treffen will beim Wandern, wäre es mir egal, wenn sie naturvölkermässig unterwegs wären – ohne Wanderschuhe und Socken. Sprich: konsequent.

    Was mich am meisten nervt: Dass man jene, die keinen Nacktwandern begegnen wollen, Prüderie und oder sexuelle Verklemmtheit vorwirft. Für mich hat das damit überhaupt nichts zu tun, sondern mit Respekt vor seinen Mitmenschen. Und ja, sie tun es nur „auf dem Land“ – aber dort leben halt auch Menschen, genau wie in der Stadt, einfach nicht so viele.

  10. @ Alice
    Ich habe niemandem Prüderie oder sexuelle Verklemmtheit vorgeworfen. Es geht hier ja auch nicht um Sexualität.

    Was mich am meisten nervt, ist der Aufschrei hier und das Schweigen da. Der Aufschrei hier wegen ein paar Nacktwanderern, denen es nicht einmal um irgendwelche sexuellen Aspekte geht. Das Schweigen da, wo Werbung bewusst nach dem Motto „Sex sells“ auf die „niederen Triebe“ abzielt und tagelang in der Landschaft herumhängt. Da klagt schon lange niemand mehr.

    P.S. Ich habe nichts gegen aufreizende Damen, aber nicht wenn es um kommerzielle Angebote geht, die nichts mit den Damen zu tun haben, wie z. B. hier.

  11. Ich sag’s mal mit Kant:
    „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt. “

    Und so erkennen wir das Dilemma: Wenn Alfred E. Nackedei auf seiner einsamen Insel den ganzen Tag seinen Pimmel an der frischen Luft spazieren führt, stört das niemanden. Trifft er aber in der freien schweizer Natur auf einen Mitmenschen, reiben sich die Grenzen der Wertvorstellungen tüchtig aneinander. Reibung erzeugt Wärme und die Gemüter kochen schnell mal über.

    Ich habe im TV einen Bericht über einen deutschen Nacktwanderer gesehen, der hatte nach der Rüger durch den Gesetzgeber ab sofort immer einen Rettungsschirmein kleines Lendentuch dabei. So wie man verantwortungsbewusst seinen Hund an die Leine nimmt, zieht der Nackedei bei Gegenwanderern vor dem anstössigen Teil den Vorhang zu.
    😉

  12. @ Bobsmile
    Ich habe bis jetzt noch immer kein mir einleuchtendes Argument gehört, wo denn das Problem liegt, ausser dass sich offensichtlich einige daran stören, „etwas“ zu sehen, das sie nicht sehen wollen, obwohl alle wissen, dass es da ist. Warum stört sich niemand in der Badi an den „Rettungsringen“ gewisser BesucherInnen? Oder an den schief stehenden Zähnen einer Person? Warum darf man das eine so offensichtlich sehen und das andere nicht?

  13. @Titus
    „Es geht hier ja auch nicht um Sexualität.“

    Hm, um was geht es dann? Schliesslich dienen die primären Geschlechtsorgane der Fortpflanzung und Aufzucht unserer Nachkommen, und für ein bisschen Spass im Leben. 😉

    Mir ist es grundsätzlich egal, wenn jemand nackt durch eine abgelegene Gegend rennt, aber ich behaupte, wer seinen Schambereich offen zur Schau stellt, nimmt bewusst in Kauf, zu provozieren.
    Deshalb werden Bereiche im öffentlichen Raum für diese Bedürfnisse bereitgestellt und für andere kenntlich gemacht. (z.B. FKK-Strände)

    Das natürliche Empfinden wird in den verschiedensten Kulturen sowieso sehr unterschiedlich gehandhabt. In gewissen Naturvölkern ist Nacktheit eine Zier und wird durch Behängen und Hochbinden primärer Teile sogar verstärkt.

    Erlaubt ist, was gefällt, jedoch nicht durch den Gesetzgeber geregelt wurde. Punkt.

    Fazit: Ich finde den Velofahrer, der ohne Licht in der Dämmerung bei Rot über die Ampel vor meinen Töff geflitzt ist viel gefährlicher, als der mit Mütze und Bergschuhen bekleidete Nackedei im Alpsteingebiet.

  14. wenn ich wandere, mache ich das in der Freizeit, und will mich erfreuen.

    Der Anblick nackter ist aber nicht immer reine Freude.

  15. @ Bobsmile
    Als nackt Geborene könnte man auch die Bekleideten als Provokation ansehen. Wenn im Sommer bei 30 Grad jemand mit Winterausrüstung durch die Gegend läuft, wäre das auch eine Provokation. Aber klagen täte da wohl niemand… 🙂

    @ Raffnix
    Auch der Anblick Bekleideter ist nicht immer reine Freude… 😀

  16. @Titus
    stimmt! Aber meist liegts dann auch nicht an den Kleidern !

    Am besten verzichtet man auf Wandern oder frei Rumlaufen 🙂 oder tut es nur nachts.
    Warum bezahlen wir teure Wohnungen, wenn wir sie nicht nutzen und stattdessen andere ärgern, indem wir uns in der Öffentlichkeit aufhalten?!

  17. Jahre danach (weil ich soeben auf diesen Blog gestossen bin):
    Wir wandern immer noch weitgehend unbekleidet im Appenzellerland, aberja nicht „nackt“:
    Zu den Schuhen, die wir auf Schotter, Fels, Schnee und Eis ganz gerne tragen, dem Rücksäckli mit Kleidern (!) drin und Picknacknick, Mütze und gelegentlich auch Handschuhen kommt nun eben auch noch ein Feigenblatt.
    So will es das Bundesgericht, so ist’s dem Staatsanwalt recht, so machen wir das.
    Lueg BGE 138 IV 13 E 5.4.1.:
    „Der Mensch, der unterwegs ist, trägt wenigstens ein Kleidungsstück, welches den Intimbereich bedeckt.“

    „Intimbereich“? Eine der Fragen war, ob „grob unanständig“ bestimmt genug sei zur Sanktionierung des Nacktseins.
    Wo bitte steht, was der „Intimbereich“ sei?
    Ach je, was für schludrig arbeitende Bundesrichter die SVP uns beschert …
    Hat jemand etwas anderes erwartet?

    Blutti Grüess
    Puistola Grottenpösch

  18. Die Frage wäre doch von einem neugierigen Menschen wie mir, welchen Reiz das unbekleidete Wandern so hat.
    Tatsache ist doch, dass ab einem gewissen Alter (manche auch schon vorher) die Menschlein unansehnlich werden, und ich möchte mich und die anderen eigentlich nicht so sehen, schon gar nicht vor einer traumhaften Bergkulisse.
    Und so denke ich, dass diese Unbekleideten halt einfach nur auffallen wollen, d.h. dass sie halt nicht ganz alle Tassen im Rucksack haben.
    Ja, der Rucksack wird auf der unbekleidetetn Haut auch nicht angenehmer sein als sonst schon, ausser das Feigenblatt sein auf den Rücken gewandert.
    Und wozu die Mütze gut sein soll, dass verstehe ich nun doch nicht, denn dort, wo die Mütze getragen wird, sind meist auch nicht weniger Haare als auf den sonstigen von der Sonne beschienenen Körperteilen. Oderwird etwa die Mütze zur Bedeckung der Intimsphäre verwendet?
    Alles in allem sehe ich lediglich, dass ich für Nacktwanderer nur ein mitleidiges Lächeln übrig habe, was ja eigentlich doch recht viel ist.

  19. Sorry, ich hab extrem lange Antwortfristen. Nun hab ich die e-mail-Benachrichtigung eingeschaltet.
    Dann geht’s schneller.

    Nein, wir wollen nicht auffallen, wir wollen so wandern, wie es uns angenehm ist. Es lässt sich aber nicht vermeiden, dass wir gesehen werden, auch an Wochentagen und auf wenig begangenen Wegen nicht. Den Reiz des nackten Wanderns brauch ich Dir nicht zu erklären. Das findest Du am besten im Selbstversuch raus.
    Es gefällt Dir nicht?
    Dann schau Du auf unsere traumhaften Bergkulissen, statt auf die „unansehnlichen Menschlein“, die einen kleinen Bruchteil dieser Kulissen verdecken, und gut ist.
    Du möchtest wissen, warum wir Mützen tragen?
    Warum? Ändert das Mützentragen irgendwas für Dich?

    Du hast ein mitleidiges Lächeln für uns übrig?
    Uns reicht das.

    Ahja, noch was:
    Unser Feigenblatt wandert nicht, das sitzt sicher und fest.

    Vielleicht sehen wir uns ja mal in den Bergen, bzw. Du mich,
    denn ich erkenne dich ja nicht an deiner Kleidung.
    Dann darfst Du mich im nächsten Berggasthaus zu einem
    Kchafi einladen. Ich zieh dafür meine Kleider aus dem
    Rucksäckli an.

    Puistola

  20. warum denn ausgerechnet dann ein Kleidli anziehen, wenn man zu Kafi höcklet? Immerhin könnte ich dann in Ruhe einer Nacktwanderin auf den verschwitzten Busen starren, oder darauf hoffen, dass sich das Feigenblatt verschiebt.
    Meine Devise ist: gut verhüllt ist besser als schlecht entblösst.
    Zugegeben: körperliche Tätigkeiten sind unbekleidet manchmal schon angenehmer.
    Aber man soll halt doch auch etwas Rücksicht auf die anderen nehmen.
    Vielleicht habe ich ja lediglich ein etwas verstärktes Schamempfinden. Darum gehe ich auch nicht gern in den Zoo und schon gar nicht am Affenkäfig vorbei ….. nur sind die da nicht freiwillig drin ..

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