Die Schweizer Bischofskonferenz SBK teilte heute mit, dass der katholische Medienpreis 2009 an André Marty für seine journalistische Arbeit als Korrespondent des Schweizer Fernsehens verliehen wird.
Gemäss Medienmitteilung würdigt damit die Medienkommission der SBK die «unparteiische und mutige Berichterstattung Martys, der nicht zögert, sich zu exponieren, wenn es seine Tätigkeit als Journalist erheischt.» Die Medienkommission schreibt weiter:
Er versteht es ausgezeichnet, über das politische Geschehen und über die Situation der Religionsgemeinschaften im Nahen Osten zu berichten. Kenntnisreich informiert er über Ereignisse, die das Leben und Zusammenleben der jüdischen, muslimischen und christlichen Glaubensgemeinschaften prägen. Er tut dies sowohl in tagesaktuellen Beiträgen für die Tagesschau als auch in längeren Dokumentationen wie in seiner viel beachteten Reportage über die Arbeit des Apostolischen Vikars für Arabien, Bischof Paul Hinder.
In den Beiträgen Martys spiegelt sich die Vielschichtigkeit der Probleme des Zusammenlebens der Völker und Religionsgemeinschaften im Heiligen Land – und die Bedeutung der Präsenz der christlichen Minderheit als Sinnbild für die Hoffnung des Evangeliums auf Frieden für alle Menschen.
Und was meint der Gewürdigte zu diesem Preis?
«Sich zu exponieren ist doch normal»
«Es beruhigt mich ein kleines bisschen, dass die Knochenarbeit des ‚Halte den Nahen Osten wenigstens ein bisschen präsent‘ zur Kenntnis genommen wird», meint der Nahost-Korrespondent auf Nachfrage seitens Augenreiberei.
Weiter sagt er: «Aber es beruhigt mich gar nicht, dass die Bischöfe einen Satz zu schreiben haben wie ‚Marty zögert nicht, sich zu exponieren, wenn es seine Tätigkeit als Journalist erheischt‘ – als ob das nicht das Normalste in unserem Beruf sein sollte!»
Was die Bischöfe genauso ausklammern wie André Marty selber, ist sein freiwilliges Zusatzengagement in seinem Blog, in dem er regelmässig weitere Hintergrundinformationen aus dem Nahen Osten liefert.
Dass er dieses seit bald zwei Jahren führt und sich aufgrund des sehr emotionsgeladenen Konflikts zusätzlich exponiert und dabei manche verbale Anfeindung zu spüren bekommt, ist keine Selbstverständlichkeit.
Ermutigung für viele
Ebenso wenig ist es selbstverständlich, dass er auch dank seines Blogs den direkten Kontakt zum Publikum nicht scheut. Denn trotz Strukturwandel in der Medienbranche schrecken viele Journalisten auch heute noch immer davor zurück, vom Publikum vermittelt zu bekommen, wo der Schuh drückt.
Dieser Preis dürfte für ihn eine Ermutigung sein, weiterhin beherzt und sachgerecht über diesen schwierigen Konflikt zu berichten. Mit der namentlichen Erwähnung der Reportage über die Arbeit von Bischof Paul Hinder ist er aber auch eine Einladung an die Medien, vermehrt längere Dokumentationen über den Nahen Osten zu senden.
Lieber André, herzlichen Glückwunsch zu diesem Preis und – mach’ bitte weiter so!
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Wer mehr über André Marty lesen will, findet hier ein Interview mit ihm vom 25. Mai 2009.
Auch Bugsierer gratuliert.
Ich schliesse mich deiner Gratulation an. Er hat die Auszeichnung wirklich verdient!
Bedaure, David, aber Hasstiraden auf hebräisch haben in diesem Blog auch an einem Sabbat nichts zu suchen, weshalb ich Deinen Kommentar gelöscht habe.
Du kannst Dich hier jedoch gerne auf sachlicher Ebene einbringen. Deutsch sollte für Dich auch kein Problem sein…