Nach den unzähligen Rückblicken der letzten Tage und einigen Ausblicken aufs kommende Jahr lässt sich auch die Augenreiberei nicht lumpen, Prognosen fürs 2010 zu stellen…
Im Auftrag der Augenreiberei hat die unbekannte Liz Dessert nicht nur im Kaffeesatz dieser neumodischen Nespresso-Alukapseln herumgestochert, sondern vor allem in die Sterne geguckt. Hier ihre überraschenden Erkenntnisse.
Der Bundesrat
Die Geschicke des Bundesrats sind geprägt durch die Konstellation, dass Doris Venus das Bundeshaus fünfte Haus durchquert. Diese verspricht für die ganze Schweiz viel Zuversicht während des gesamten Jahres.
Bereits im letzten Jahr standen die Zeichen gut für ein verstärktes Wir-Denken. Doch Merzkur stand im Quadrat zum 13. Beduinenzelt Haus, was zu übereilten und meistens erfolglosen Einzelaktionen führen kann.
Diese aufhebende Wirkung gilt dank der nun vorherrschenden Venus-Konstellation nicht mehr. Der Team-Gedanke zählt. Es ist daher kein Zufall, dass sich der Bundesrat auf seinem jüngsten Föteli in Zweierkolonne zeigt.
Auch das im Hintergrund verschwommene Bundeshaus wurde nicht zufällig ausgewählt: Was jahrelang symbolisch für eine gemeinsame Sache stand, mit welcher man sich identifizierte, ist nun plötzlich nicht mehr so klar.
Darum sollte der Bundesrat gerade auch wegen der anstehenden Staatsleitungsreform in sich kehren und auf der Suche nach Identität auch unkonventionelle Methoden wie Kartenlegen, Astrologie oder Yoga nicht unversucht lassen.
Das Parlament
Während der Frühlingssession steht der Halbmond im Trigon zum 25. Haus. Diese Konstellation steht entweder für halbe Sachen oder für eine Halbierung der Sachen.
Es könnte daher sein, dass das Parlament seine Auflösung um die Hälfte seiner Mitglieder beschliesst. Da das 25. Haus Synonym für Europa ist, könnte der Grund dafür sein, dass ohnehin die Hälfte von neu beschlossenem Recht sich an EU-Recht anlehnt. Damit wäre die heutige Sitzzahl in den beiden Kammern nicht mehr gerechtfertigt.
Die zweite Jahreshälfte steht dank Uranus-Einfluss nicht nur im Zeichen von Europa, sondern auch der Kreativität, der Technik und der erhöhten Aufmerksamkeit.
So könnten technische Innovationen aus der Schweiz in Europa Furore machen. Denkbar wäre aber auch, dass das Parlament ergänzend zur «Ventilklausel» eine neue «Hupenklausel» beschliesst, mit welcher der EU signalisiert werden soll, ab wann wir genug Steuerflüchtlinge EU-Bürger im Land haben, um die Konjunkturpakete ohne zusätzliche Eigenmittel finanzieren zu müssen.
Die politische Linke steht zudem im Zeichen von Spiritualität, tiefgründiger Symbolik und Macht. Da Wahlen auf nationaler Ebene nicht anstehen, ist eine religiöse Machtergreifung wenig wahrscheinlich.
Nach dem Minarettverbot wäre es aber denkbar, dass sie eine Initiative lanciert, um ein Verbot für Machtsymbole zu erwirken, welche tiefgründig sind, also in den Boden ragen und an welche einige noch immer wehmütig zurückdenken. Der Initiativtext wird vermutlich lauten: Der Bau von Bunkern ist verboten.
Jupiter, verantwortlich für den Gerechtigkeitssinn, ist weiterhin dominant im Zeichen der politischen Rechten. Mit der üblichen Routine wird diese daher eine neue Volksinitiative lancieren, welche wahrscheinlich darauf abzielt, die Kriminalität auszuschaffen.
Die Medien
Der vorgängig erwähnte, für Kreativität stehende Uranus-Einfluss prägt auch die Medienbranche im 2010, insbesondere was deren Finanzierung anbelangt. Konzepte wie «Rent a journalist» und «how to make anonymous a copy-pasted text» könnten so ihren endgültigen Durchbruch schaffen.
Auch im Zustellbereich zeichnen sich kreative und kostengünstige Lösungen ab. Die Medien stehen nämlich zusätzlich unter Jupiter-Einfluss, welcher auch für die Post und den Luftverkehr stehen.
Da die Branche nach staatlicher Unterstützung ruft, sollte sich der Bund überlegen, ob er nicht die von der Armee eigentlich abgeschafften Brieftauben an ein Joint Venture-Unternehmen von Zeitungsverlagen und der Schweizerischen Post abtreten will.
Die immer dünner werdenden Zeitungen dürften für die Brieftauben gewichtsmässig kein Problem darstellen. Und die Post könnte so auch abgelegene Gebiete mit den A-Post-Briefen von vorgestern beliefern.
Auch das Schweizer Fernsehen bleibt nicht vom kreativen Uranus-Einfluss verschont. Mit Neptun in der Sonne stehen die Chancen gut, dass sich die Teilnehmer der «Arena» jeweils am Sonntagabend zuvor einer Casting-Show unterziehen müssen. Dass zu diesem Zeitpunkt das Thema der nächsten «Arena» noch nicht bekannt ist, dürfte das Ganze besonders interessant machen.
Die Wirtschaft
Im Verwalten von Geheimnissen und deren diskreten Behandlung ist die Schweizer Wirtschaft gut. Doch der quasi-Wegfall des Bankgeheimnisses lässt diese Eigenschaften nun brach liegen.
Die Sterne stehen jedoch gut, dass die Schweizer Wirtschaft sich im Handling unzähliger geheim zu haltender Daten, inklusive eines automatischen Datenaustausches mit den jeweiligen Behörden, einen Namen machen könnte. Sie könnte so ihre Dienste den überforderten, amerikanischen Geheimdiensten anbieten und so wieder viel Goodwill für die Schweiz schaffen.
Besonders auffällig ist im Horoskop der UBS der Planet Mars, welcher das 8. Haus durchquert. Dieser Aspekt steht fürs überraschende Auftreten merkwürdiger Gestalten (wen wundert’s beim Planeten Mars?) mit hohen Machtansprüchen und hitzigem, für Südländer üblichem Temperament. Ob vielleicht Silvio Berlusconi bald Verwaltungsratspräsident der UBS wird?
Die Umwelt
Pluto steht während der Monate Juli und August im Quadrat zu Goofey, was vor allem in der Zentralschweiz zu spüren ist. Diese Konstellation zeigt normalerweise das plötzliche Auftauchen eines Seeungeheuers an.
Wegen der gleichzeitigen Konstellation Uranus Trigon Fidibus könnten Klimaveränderungen Ursache fürs Wiedererwachen dieses vermutlich im Vierwaldstättersees schlummernden Wesens sein.
Auch andere Regionen mit grossen Seen, namentlich die Bodensee- und Genfersee-Region, könnten von diesen Aspekten beeinflusst werden, wenn auch nicht auf die gleiche Weise. So sind auch vulkanische Aktivitäten nicht ganz ausgeschlossen.
Demgegenüber zeigt der Mond eine wiederkehrende Kontinuität an. So werden auch während des gesamten Jahres die Spatzen Dinge von den Dächern pfeifen, welche niemand klar und deutlich auszusprechen vermag…
Eigentlich eine gute Idee, aber absolut mühsam zum lesen. Habe nach dem zweiten Abschnitt aufgehört, weil der Lesefluss durch die Formatierungen und irrelevanten Astrologie-Füllsätze ständig jäh unterbrochen wird.
Ausserdem habe ich eine absolute Allergie gegen diesen Aberglauben, bitte nicht mehr wieder.
Tja, das haben Horoskope (welche ich gelegentlich auch Horrorskope nenne) so an: Irgendwelche fachspezifischen Äusserungen, die eigentlich niemand versteht – aber verdammt professionell klingen 🙂 .
@Ced
Oh doch, von mir aus gerne wieder einen solchen Beitrag! Ich habe mich kringelig gelacht 🙂
@Titus!
Toll! Der momentan herrschende Uranuseinfluss muss deine Kreativität emporgeschraubt haben zu weit entfernten Galaxien und hell leuchtenden Sternenstaubstrassen. Ich glaube ja unbedingt an solche Dinge und finde, dass Madame Etoile und Mike Shiva kalter Kaffee sind im Vergleich zu deinen Voraussagungen. Ohne Witz, da wäre noch viel Potenzial… 😉
Herzlichheitere Grüsse
Hausfrau Hanna
PS. Das neue Bundesratsföteli erinnert mich peinlicherweise an die Kindergarten- und Primarschulzeit: Wir mussten ebenfalls in schön ausgerichteter Zweierkolonne gehen, gaben uns dazu noch lieb das Händchen und sangen…
Nun, Jahreshoroskope sind ja nur zum Jahreswechsel gefragt und ein Monatshoroskop – trotz möglichem Potential – ist nicht geplant. Insofern hält sich das Ganze in Grenzen…
Das mit der Zweierreihe im Kindergarten hatte ich andernorts schon gelesen. Ich habe dem jedoch widersprochen: Im Kindergarten mussten wir nämlich noch Händchen halten… 😉
Madame Etoile alias Monika Kissling sorgt bei mir mit ihrem Konstellations-Geschwurbel auf DRS3 jeweils für einen Senderwechsel. Könntest du sie nicht ersetzen? Solche satirischen Horrorskope wären mir auf jeden Fall lieber und würden ganz gut Peter Schneiders Presseschau ergänzen.
😉
Einzug in die Arche? Das Bundesratsfoto ist bescheiden gelungen, man hat das Gefühl, der Browser hat das Bild noch nicht ganz nachgeladen. Ist das ein Minarett im Hintergrund oder doch die Schweizer Botschaft in Libyen?
Da muss ich doch etwas richtigstellen (gilt auch für Hausfrau Hanna): Wie eingangs erwähnt, hat Liz Dessert (Ähnlichkeiten mit Namen noch lebender Personen sind rein zufällig) dieses Horoskop erstellt… 😉
Ich tippe übrigens aufs weihnächtlich beleuchtete Matterhorn, denn so winterlich wie die Damen und Herren angezogen sind, müssen die doch vor einem Gebirge durchgelaufen sein…
Uups wer hat’s erfunden, Liz Dessert war’s.
Tja, wer liest, ist im Vorteil!
Huch, da hatten wir die gleiche Idee …
Familie Zappadong sass vor Weihnachten bei Schwiegereltners zuhause auf dem Sofa und las sich durch die Heftchen. Als wir beim Beobachter ankamen und die Artikel über die Wahrsager lasen, stand fest: Zappadong-Hausen braucht einen hauseigenen Hellseher und ein Horoskop. Ich glaube, die lustigsten Stunden im auslaufenden Jahr verbrachten wir unter anderem damit, Horoskope zu erstellen ….
Danke für den Lesespass und gerne nächstes Jahr wieder 🙂 (Nur mit Silivo Berlusconi haben Sie mich einen Moment lang erschreckt, lieber Titus).
Und ich dachte, Sie könnte doch nichts mehr erschrecken… 😉
Aha, na dann wollen wir mal… 😉
Die belastete Pluto-Saturn-Mars-Konstellation, lässt schon mal nichts gutes erwarten, in Verbindung mit der schlecht aspektierten Uranus-Saturn bzw. Chiron-Neptun-Mars bzw. Nessus-Mars Konstellationen kann dies nur Tod und Verderben bedeuten, was von der schlecht platzierten Lilith(unten in der Mitte,irgendwo) und dem komisch links unten platzierten Pluto noch verstärkt wird. Besonders katastrophal ist das rechts oben kein einziger Planet platziert ist, das dadurch entstehende sogenannte Ephemeridenvakuum war schon bei der alten Persern als Unheilverheissendes Omen bekannt.
Dieses Jahr besonders prekär ist das die Sonne im auf dem oszillierenden Radix auf 15.39.20 im Steinbock steht und sich langsam aber sicher Richtung Schütze bewegt, ganz schlecht, ein geradezu vernichtendes Zeichen.
Die Quersummenberechnung der Arabischen Zahlen nach der alten Methode und mit einem altägyptischen Abakus berechnet, ergibt ausserdem, dass sehr wahrscheinlich am 21.12.2012 um exakt 23:23:23 grosse Veränderungen stattfinden werden, unter Berücksichtigung des Ephemeridenvakuums dürfte wohl die Erde von einer Singularität verschlungen werden, die aus dem Hadron-Beschleuniger beim Cern ausgebrochen ist, dafür spricht auch der Karmapunkt der im Krebs steht, denn schliesslich gibt es in der Nähe dieses Zeichen ein bekanntes Schwarzes Loch.
Auch die Elementenverteilung: 39 Feuer, 24 Luft, 9 Wasser, 0 Erde deutet auf das verschwinden der Erde hin, ganz klar und für jeden nachvollziehbar oder?
Die abschliessende Composite-Neumond-Transitdeutung ergibt für dieses und für alle nachfolgenden Jahre: Ende aus und vorbei mit einer Priese Tod und Autsch in den unteren Regionen.
Und die I-Ging Auswertung sagt: Ming-I Gu-Fu Hsi, Die Verfinsterung des Lichts auf der Jagd, durch den Herrn der Finsternis. Die Arbeit am Verdorbenen, eine Schüssel in deren Inhalt Würmer wachsen und alles verschlingen. Jahres-Binom für 2010: Zeder- und Mordio, 27 (Gc+, Würg) –> 3 (Keng, Aua!) 3, 8 (Yin, Ohh Nein).
Und in einem Satz zusammengefasst heisst das was? 😉
Chris hat vermutlich auch die Rede der WOZ an der UBS-GV gehalten. 😀
Zusammengefasst? Die genaue Interpretation hängt natürlich von der bis auf die Femtosekunde genaue Ausrechnung der eigenen Binomialen-Matrix ab, von daher ist es auch nicht einfach so mal in einem Satz zusammenzufassen… 😉
Sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht. Ich wollte nur mal sicher gehen… 😉
Da ich in der Pfadi den Namen Pluto trug und im Sommer möglicherweise in einem Innerschweizer See rumplanschen werde, könnte das mit dem Seeungeheuer durchaus wahr werden.
Ansonsten habe ich mich köstlich amüsiert.