Eigentlich wollen wir ja alle…

Die Milch kommt aus der Migros, der Strom aus der Steckdose und die Wärme von den Radiatoren. Das war schon immer so, das ist heute noch so und das wird immer so bleiben. Oder?

Der Energieverbrauch der Schweiz steigt stetig an. Nicht nur deswegen, sondern auch weil innerhalb der nächsten zehn Jahre das erste AKW vom Netz müsste und gewisse Energielieferverträge auslaufen, droht uns eine «Energielücke».

Zugleich wissen wir, dass Erdöl als einer der gebräuchlichsten Energieträger nicht von heute auf morgen «nachwächst» und sich folglich irgendwann dem Ende zuneigt.

Schliesslich wären da noch wegen der intensiven Nutzung dieses Energieträgers die Folgen für Mensch und Umwelt. Wer in diesen Tagen morgens um sechs – nachdem viele Heizungen wieder auf Volltouren laufen – die Nase nach draussen streckt, der kann selber riechen, wie es stinkt.

Und was uns die Nase rümpfen lässt, kann nicht gesund sein. Dafür braucht es keine Experten. Dafür reicht Intuition, gesunder Menschenverstand und etwas Ehrlichkeit, um sich dies einzugestehen.

Bloss nichts verändern

Eigentlich sind wir ja alle fürs Energiesparen und fürs Umweltschützen. Eigentlich. Was uns davor abhält, aktiv etwas dafür zu tun, ist die Furcht, seine gewohnte Lebensweise ändern und einschränken zu müssen – als ob davon Leben abhängig wären. Nichts widert uns mehr an als Veränderungen, welche wir als aufgezwungen empfinden.

Wer sich heute mit den beiden angesprochenen Themen beschäftigt, so meine Überzeugung, der wird mittelfristig davon profitieren und zwar schon alleine deswegen, weil heute noch alles auf Freiwilligkeit beruht und jeder das Tempo für (s)eine Veränderung noch selber bestimmen kann.  In diesen kalten und nassen Tagen gibt es aber auch eine gefühlte Sicherheit wenn man weiss, dass man morgen beispielsweise aufs Heizöl verzichten kann.

Dieses Sich-damit-beschäftigen und das Ergreifen möglicher Massnahmen ist ein Prozess, der nicht heute beginnt und morgen abgeschlossen ist. Vieles muss auch erst reifen, der Zeitpunkt muss stimmen, die Mittel oder Alternativen müssen vorhanden sein.

Meine persönlichen Bemühungen

In diesem Prozess stecke ich schon lange und habe auch schon Einiges ausgelöst (und bin auch noch weiter dran). Darum werde ich für einmal persönlich, lasse (virtuell) die Hosen runter und berichte nachfolgend darüber, wie ich heute lebe.

Ich tue dies nicht, um mir auf die Schultern klopfen zu lassen, sondern um aufzuzeigen, wie das Leben in Birkenstockschuhen und gestrickten, wollenen Unterhosen und Second Hand-Pullovern so ist 🙂 .

Im Ernst: Ich führe ich ein relativ «modernes» Leben, in welchem nur meine Socken zunehmend wieder zur gestrickten, wollenen Sorte gehören – aus Wertschätzung für qualitativ hoch stehende Handarbeit nach Mass «Made in Switzerland» (by Hausfrau Hanna).

Natürlich verlangt es einige Veränderungen, wenn man den Energieverbrauch und die Umwelt mehr beachten will. Von nichts kommt nichts. Gelegentlich wird man dabei auch etwas schief angeschaut, ganz nach dem Motto: Hui, ein «Öko-Freak».

Manchmal – so meine Vermutung – sind solche Blicke aber auch Ausdruck einer heimlichen Bewunderung. Denn: Wie ein Soldat alles gleich machen wie alle anderen, um ja nicht aus der Reihe zu tanzen, das ist einfach. Sich dem Gewohnten zu widersetzen und seinen eigenen Weg zu gehen verlangt hingegen etwas mehr Courage.

Was ich heute mit Bestimmtheit sagen kann, ist, dass ich mich aufgrund dieser Veränderungen in keiner Weise eingeschränkt fühle. Dies versuche ich nachfolgend für verschiedene bedeutende Themen aufzuzeigen:

Wohnen

Seit bald eineinhalb Jahren bin ich stolzer Besitzer einer eigenen Wohnung in einem Neubau, welcher nach dem «einfachen» Minergie-Standard gebaut wurde (also nicht Minergie-P).

Im Klartext heisst das:

  • Mit rund 20 Zentimeter ist die Isolation der Aussenfassade dicker als das Mauerwerk selbst.
  • Eine so genannte Komfortlüftung lässt das Haus «atmen», was eben auch aufgrund der guten Isolation notwendig ist. Zugleich ist damit ein Lüften nicht mehr notwendig.
  • Die Lüftung beinhaltet eine Wärmerückgewinnung, das heisst, die Frischluft wird mit der Wärme der Abluft vorgeheizt. Daher fällt beispielsweise die Temperatur in einem Zimmer, in welchem der Thermostat auf null steht, nie unter 19 Grad.
  • Die Fenster sind dreifach verglast, was im Falle unseres Mehrfamilienhauses sogar dem weitergehenden Minergie-P-Standard entspricht.
  • Die Isolation, einschliesslich der Fenster, und die Komfortlüftung wirken auch im Sommer. Lässt man Fenster und Türen geschlossen, bleibt es in der eigenen Wohnung angenehm kühl. Besonders im schweisstreibenden Hochsommer werden dadurch die Nächte wesentlich angenehmer.
  • Ein bedeutender Anteil des Wassers für Heizung und Warmwasser wird mit Sonnenenergie und ergänzend mit Gas erwärmt, was beim einfachen Minergie-Standard nur empfohlen, beim Minergie-P-Standard jedoch erforderlich ist.
  • Ähnlich ist es mit den Haushaltsgeräten: Sie entsprechen alle mindestens der Energieetikette «A», was für den Minergie-Standard nur empfohlen, beim Minergie-P-Standard jedoch erforderlich ist.

Bestimmt werden jetzt einige aufschrecken und sagen, dass das doch alles sehr teuer sei. Beim Minergie-Standard dürfen die Mehrkosten gegenüber einer konventionellen Bauweise aber nicht über 10 und beim Minergie-P-Standard nicht über 15 Prozent liegen.

Wer vom Mieter zum Eigentümer seiner eigenen vier Wände werden will, der bekommt diese Mehrkosten ohnehin kaum zu spüren. Meine in Biel zentral gelegene Wohnung (sieben Minuten zu Fuss sowohl zum Bahnhof wie auch zum Zentralplatz) à rund 80 Quadratmeter kostet mich inklusive sämtlicher Kosten nach aktueller Rechnung pro Monat keine 900 Franken.

Ich hatte noch nie eine so günstige Wohnung, welche zu allem hin noch nach meinem Gusto ausgebaut ist (Grundrisses-Änderung, Böden, Bad, Küche usw.). Die angesprochenen Mehrkosten sind daher nicht wirklich ein Thema. Zudem wird Energie im Allgemeinen in Zukunft wohl kaum günstiger…

Alles in allem erachte ich meine Wohnsituation in einem Minergie-Haus als Gewinn, sicher aber nicht als Einschränkung. Doch wie oben erwähnt, ist diese doch relativ radikale Veränderung Teil eines «Reife-Prozesses», denn man kauft nicht so einfach von heute auf morgen eine Wohnung oder ein Haus.

Wasserverbrauch

Wir leben zwar angeblich im «Wasserschloss Europas». Und trotzdem hören wir immer wieder, dass es hierzulande zu lokaler Wasserknappheit kommt. Zuletzt war dies im Herbst 2009 der Fall.

Wie diesem Artikel auch entnommen werden kann, waren die ausgebliebenen Regenfälle im Hitzesommer 2003 beim Grundwasser erst Ende 2007 wieder kompensiert. Zudem müsse generell mit mehr Trockenperioden gerechnet werden. Das gibt schon zu denken…

Die Wasserknappheit an sich ist aber relativ. Gemäss Angaben des Schweizerischen Verbands des Gas- und Wasserfaches (SVGW) liegt der Wasserverbrauch pro Tag und Person durchschnittlich bei insgesamt 350 Litern, wovon 162 Liter auf den Verbrauch im eigenen Privathaushalt anfallen. Die Differenz entfällt auf den externen Verbrauch wie Schwimmbäder, öffentliche Brunnen, Duschen in Sportanlagen, Reinigung usw.

Sind Sie sich bewusst, wo Sie soviel Wasser verbrauchen? Wohl kaum.

Auch ich habe an diesen Zahlen gezweifelt. Dank separater Wasseruhren pro Wohnung kenne ich heute aber meinen Wasserverbrauch (von Kubikmeter umgerechnet in Liter):

Wasserart Liter pro Tag
normal (kalt) 71.3
warm 33.5
Total 104.8

Damit liege ich unter dem schweizerischen Durchschnitt. Zurückzuführen ist das wohl einerseits auf die Wassersparer in sämtlichen Düsen der Wasserhähne und andererseits auf ein geändertes Verhalten.

Trotzdem: Täglich fast eine Badewanne voller Wasser zu verbrauchen, hat schon etwas Erschreckendes, da ich so viele Liter bis anhin nicht wirklich wahrgenommen hatte.

Wenn ich es mir jedoch überlegt, ist die Erklärung dafür relativ einfach: Wann immer wir den Wasserhahn aufdrehen, läuft wohl mindestens die Hälfte des Wassers ungenutzt «den Bach runter». Sehr vieles spülen wir dabei offensichtlich auch die Toilette runter (siehe dazu dieser einfache Ratgeber).

Stromverbrauch

Den Einzug in meine jetzige Wohnung habe ich auch zum Anlass genommen, vollständig auf Energiesparlampen umzustellen (Leuchtmittel und/oder Leuchtkörper). Ich musste ja ohnehin etwas aufhängen, also warum nicht gleich eine energiesparende Variante?

Übrigens: Wer glaubt, dass es dafür spezielle Lampen bräuchte, das energiesparende Leuchtmittel nur kaltes, weisses Licht geben oder dass diese noch immer lange brauchen, bis sie hell geben, der hat ein ziemlich veraltetes Bild. In den letzten zwei Jahren hat der Markt viele Neuerungen in diesem Bereich hervorgebracht, die eben diesem Bild widersprechen.

Und: Selbst für Halogenlampen, von welchen ich noch drei gelegentlich in Betrieb habe, gibt es inzwischen Leuchtmittel, welche immerhin 35 Prozent weniger Strom verbrauchen (sagt zumindest die Verpackung).

Kürzlich traf die Stromabrechnung ein, sodass sich meine Bilanz über die letzten Jahre wie folgt präsentiert:

Jahr kWh
2006 2’390
2007 1’873
2008 1’578
2009 1’469

Die unternommenen Veränderungen technischer Natur aber auch in meinem Verhalten (siehe die Entwicklung über die Jahre) zeigen somit ihre Wirkung.

Natürlich gehören hier neben der Beleuchtung auch noch andere Massnahmen dazu. Mein Empfangsgerät fürs digitale Fernsehen (Grüsse an Cablecom) lässt sich ebenso wenig nicht ganz ausschalten wie zum Beispiel der Mini-Hub neben meinem PC – ausser man zieht den Stecker.

Da diese Dinger selbst im Stand-by-Modus leicht warm sind, schätze ich sie einmal als Stromschleudern ein. Abhilfe schaffte eine Stecker-Leiste mit einem «Aus»-Schalter.

Manchmal können es auch kleine Dinge sein (Kleinvieh macht auch Mist), die einfach nur so unnütz vor sich hinvegetieren und Strom verbrauchen wie zum Beispiel digitale Uhr-Anzeigen bei Küchengeräten. Als ob ich noch mehr Uhren bräuchte… Immerhin kann man solche Dinge heute deaktivieren.

Mobilität

Ein Auto besitze ich nicht. Ich lasse mich fahren: Auf mein Generalabonnement möchte ich nie verzichten müssen. Ohne Sorgen nach einem Billett kann man einfach einsteigen, wann und wo es einem beliebt (ausgenommen touristische Bahnen).

Der öffentliche Verkehr führt einem meistens mitten in die Zentren. Da gibt es keine stressige Anfahrt, kein Parkplatzproblem und keine Schweissausbrüche wegen einem ausgefallenen GPS mitten in einer fremden Stadt. Ich kann die Zeit nutzen zum Arbeiten, Lesen, Schlafen usw. Auch kann ich auswärts zwei Gläschen Wein trinken – und nicht nur eins 😉 .

Und abends?

Für Nachtschwärmer gibt es am Wochenende inzwischen sehr viele Angebote, um noch vor dem Morgengrauen wieder zu Hause zu sein.

Wenn man zudem weiss, dass es später wird und eine Rückkehr wenig wahrscheinlich ist, organisiert man sich bereits im Voraus bezüglich Übernachtungsmöglichkeit. Ich musste bis anhin auf jeden Fall noch nie unter einer Brücke übernachten 🙂 .

Und wenn man genug hat und gehen möchte, aber gerade kein Zug oder Bus fährt?

In der Regel weiss man bereits schon im Voraus aufgrund dessen, was und wer einem erwartet, wie lange es einem an einem Ort hält oder nicht. Da achtet man schon darauf, dass man sich dann verabschiedet, wenn eben gerade ein Zug oder ein Bus fährt. Der Fahrplan ist übrigens auch immer ein guter Grund, sich zeitig von einem wenig unterhaltsamen Zusammentreffen zu verabschieden… 😉

Wocheneinkäufe ohne Auto – ja das ist möglich. Dafür habe ich meinen tiefer gelegten, zweirädrigen Bugatti mit sportlichen Felgen und Nylon-Karosserie. Dank Vollgummi-Rädern kann ich damit echt die Sau rauslassen (sofern ich keine rohen Eier gekauft habe…).

Da heute ohnehin alles mindestens auf zwei Rädern rollt (gibt es noch Reisekoffer, die man trägt statt rollt?), falle ich mit meinem Einkaufsgefährt – welches früher eher Damen in gesetztem Alter vorbehalten war – auch nicht sonderlich auf.

Für den Transport sperriger Artikel können auch Busse in Frage kommen. Holzlatten mit einer Länge von 2.5 Metern in einem Gelenkbus zu transportieren hat sogar noch etwas Abenteuerliches… 🙂 Die bringt man ohnehin auch nicht in den Kofferraum eines Autos.

Ansonsten gibt es noch das Add-On «Veloanhänger», welches sich leicht an meinen zweirädrigen, Ferrari-roten und zwölf Kilogramm leichten Alleskönner anhängen lässt. Dem Hauslift sei dank, lässt sich der Anhänger gegebenenfalls sogar bis in die Wohnung rollen. Versuchen Sie das mal mit einem Auto…

Ich fühle mich in keiner Weise eingeschränkt durchs Nichtvorhandensein eines Autos. Sollte ich nichtsdestotrotz einmal eine solche Transportmöglichkeit brauchen, lässt sich bestimmt jemanden finden, der einem da unterstützt.

Gebrauchsgegenstände/Mobiliar

Zu den Zeiten unserer Eltern und Grosseltern waren Gebrauchsgegenstände quasi für die Ewigkeit gemacht. Diese Generationen sind nicht altmodisch, weil sie noch so alte Dinger herumstehen haben, sondern weil diese Dinger einfach nicht kaputt zu kriegen sind 🙂 .

Das ist natürlich für die Wirtschaft, welche ständig versucht neue Einnahmen zu generieren, wenig lukrativ. Darum unterwirft man Gebrauchsgegenstände auch zunehmend Mode-Trends. Möbel kauft man auch nicht mehr für ein Leben lang. Sie sind allerdings häufig auch nicht mehr dafür gemacht, ein Leben lang zu halten…

Das hat zwei Folgen: Erstens kostet uns unser Inventar unter dem Strich mehr, weil es häufiger ausgewechselt wird – oder ausgewechselt werden muss. Und zweitens werden dafür mehr natürliche Ressourcen benötigt.

Ich widersetze mich dem, indem ich einerseits möglichst zeitlose Gegenstände mit einer gewissen Originalität in entsprechend guter Qualität kaufe. Dabei spielen Trends dann keine Rolle. Und bei Besuchern löst das immer positive Reaktionen aus, weil es eben einmal etwas anderes ist als das trendige XYZ, nach dem jeder rennt…

Natürlich hat das auch seinen Preis. Aber eben: Entweder Sie schaffen sich unzählige Male etwas in zweifelhafter Qualität an oder Sie investieren gleich zu Beginn etwas mehr. Der Unterschied liegt vor allem darin, dass die zweite Variante Ressourcen spart.

Auch in diesem Bereich fühle ich mich keineswegs eingeschränkt, auch hier ist eher das Gegenteil der Fall. Denn die vermeintlich «teuren» Geschäfte spüren die Billig-Konkurrenz und behandeln einem daher erst recht (oder vor allem noch) wie ein König. Sie kennen ihre Ware und ihre Lieferanten und schauen nicht verlegen um sich, wenn man zum Beispiel die Frage nach der Herkunft der Ware stellt…

Verbrauchsgegenstände/Nahrungsmittel

Für diese Güter versuche ich heute nach dem folgenden Prinzip einzukaufen:
1. Regional, 2. Fairtrade, 3. Bio, 4. konventionelle Herstellung

Das heisst zum Beispiel, dass die Nicht-Bio-Tomaten aus dem Seeland gegenüber den Bio-Tomaten aus Italien bei mir Vorrang geniessen. Ich kaufe Bio-Produkte der Umwelt zuliebe und nicht etwa weil sie gesünder sein sollen. Der Umwelt ist aber sicher nicht gedient, wenn diese Produkte zuerst durch den Gotthard hierher gekarrt werden müssen… Zudem haben regional hergestellte Produkte insgesamt einen tieferen Energiebedarf.

Der Preis ist für mich kein Argument und sollte auch für viele andere kein Thema sein. Sollte jemand, der mit seinem Handy der neusten Generation mitten im Laden telefoniert, nicht auch 30 Rappen mehr für ein regionales Produkt aufbringen können – wenn man denn die Prioritäten entsprechend setzt?

Daher betrachte ich auch diesen Bereich eines bewussteren Einkaufens zugunsten eines tieferen Energiebedarfs und zugunsten der Umwelt trotz meist leicht höheren Preisen nicht als einschränkend. Wollte ich wirklich Geld sparen, gäbe es unzählige andere Bereiche (zum Beispiel die Krankenkasse).

Und Sie? Haben Sie noch immer die Befürchtung, Ihr Leben gerate aus den Fugen, wenn Sie etwas verändern, um die Energieressourcen und die Umwelt zu schonen?

13 Antworten auf „Eigentlich wollen wir ja alle…“

  1. Ja, wo sind die Nachteile deines Lebens.
    Ehrlich gesagt sehe ich keine wirklichen.

    ÖV statt eigenes Auto.
    Ich wäre völlig a. A..ch, gäbe es keine öV mehr. Ich müsste mir ein Auto käufen und mich täglich über Idioten auf der Strasse ärgern, im Stau stehen, einen Parkplatz suchen etc.
    Im Zug muss ich mich um (fast) nichts kümmern und kann in Ruhe ein Buch lesen, arbeiten … es st allein und nur meine Zeit

  2. Toll, ich bin beeindruckt! Persönlich versuche ich, gleich wie du, meinen Lebenswandel möglichst zu optimieren, auch wenn es nicht immer ganz so einfach ist.

  3. @ Kikri
    Da wir alle zur Bequemlichkeit tendieren, kann man den «ständigen mentalen Kampf» gegen diese Bequemlichkeit als Nachteile erachten. In der Regel ist es aber so, dass man sich anschliessend besser fühlt, wenn man sich dann doch dazu durchringen konnte, aufs Velo zu steigen statt in den Bus (als Beispiel).

    Zudem: «Und ewig lockt das Weib die Versuchung». Man könnte ja so vieles elektrisch betreiben wie beispielsweise die Rollläden (dieses Beispiel ist bei einigen im Haus auch real). Aber das sind eben die kleinen Dinge, die kumuliert zum «ständig steigenden Energieverbrauch» führen und die Einsparungen durch effizientere Geräte wieder zunichte machen. Es ist heute nicht immer einfach, sich dem jeweils zu widersetzen.

    Bei mir gibt es auch zwei batteriebetriebene Uhren. Die wiederaufladbaren Batterien lade ich mit einem Solar- statt Strom-betriebenen Ladegerät auf dem Balkon auf. Akkus und Ladegerät sind vordergründig natürlich teurer und fassen darum viele als Nachteil auf. Wenn man jedoch die Einweg-Batterien und den Strom im Falle eines Strom-betriebenen Ladegeräts aufrechnet, sieht’s vielleicht plötzlich nicht mehr so aus (ich habe diese Rechnung nie gemacht).

    @ Flöschen
    Ja, leider ist es nicht einfach, insbesondere im Wohnbereich. Mein Wohnungskauf ist ja gewissermassen auch ein Umgehen der vorwiegend Rendite- und wenig Nachhaltigkeit-orientierten Immobilienbranche…

    Wie bereits erwähnt, ist das ein Prozess, in welchem vor allem auch kleine Schritte zählen. So ein kleiner Schritt kann sein, dass man zur letzten Stromabrechnung greift und diese mit der vorherigen Abrechnung vergleicht, um sich so wenigstens einmal bewusst zu werden, wie’s denn mit dem eigenen Verbrauch und dessen Entwicklung steht.

    Bei Dir ist das vermutlich aber Wasser in die Aare getragen 🙂

  4. Im Groben lebe ich ziemlich ähnlich wie Du. Minergie P mit Komfortlüftung, wobei ich da von Deinem Mietzins, müsstest Du ihn nun noch selbst berappen, nur träumen kann.

    Mein Auto sind meine beiden Füsse und so ein kleiner Spaziergang zum Einkaufen schadet ja bekanntlich nicht. Muss ich mal in die City so fahre ich Tram. Wenns wirklich mal nötig ist und das kommt prakisch nie vor, leiste ich mir ein Taxi.

    Früchte und Gemüse kaufe ich vorzugsweise beim Bauer oder auf dem Markt. Beim Fleisch achte ich auf artgerechte Tierhaltung.

    Sogar mein Super-Putzmittel wird nicht per Lastwagen durch die ganze Schweiz oder vom Ausland her angekarrt, denn das stell ich mir selbst her. Damit kann man einen schönen Batzen sparen und ist dann noch umweltverträglicher und putzt verdammt sauber. Kommt sicher noch, dass ich mit Kernseife-Flocken zu waschen beginne.

  5. Boahh, wie schaffst du das mit so wenig kWh? Ich fresse gut 6’000-7’000kWh pro Jahr, bin auch am optimieren, habe weiss ich was alles bereits von Netz und immer weniger dran… Aber es bleibt in etwa auf dem Pegel, wahrscheinlich weil ich zwei Geräte entsorge und das eine neue dann 2-3 mal mehr frisst weil 10 mal schneller?!

    Aber ich bleibe dran und wenigstens spare ich sonst viel CO2 weil kein Auto, also darf ich ruhig ein bisschen mehr Strom fressen, zudem erzeugen ja Akw’s kein CO2 also auch gut oder? 😉

  6. @ Ate
    Super-Putzmittel?

    Wie sieht’s mit der Luftfeuchtigkeit aus?

    @ Chris
    Jüngere Geräte brauchen in der Regel weniger Strom. Ich hatte auch meinen PC ausgewechselt. Das vorherige Modell war ständig am Hyperventillieren…

    Vielleicht liegt’s bei Dir an der Betriebsdauer. Eine energiesparende Variante bringt ja nicht viel, wenn sie ständig in Betrieb ist…

    Ja, beim Betrieb von AKW’s fällt kein CO2 an. Nur beim Bau dieser mächtigen Betonmühlen fällt davon etwas Weniges an. Auch beim Abbau des Urans, bei dem tief in den Boden gegraben wird und das marginal vorhandene Uran aus den Erzen herausgelöst wird, fällt praktisch nichts an.

    Das gilt auch für den ganz und gar nicht aufwändigen Transport in die Schweiz oder den Transport von der Schweiz ins Ausland für die Wiederaufbereitung der Brennstäbe. Und die seit Jahrzehnten vorgenommenen Probe-Bohrungen für ein Endlager fallen auch nicht ins Gewicht, geschweige denn der Bau des Endlagers irgendwo in 10’000 Metern Tiefe – wenn dann mal ein optimaler Ort gefunden werden konnte. Alles vernachlässigbar… 😉

  7. „Jüngere Geräte brauchen in der Regel weniger Strom.“

    Mag für Kühlschränke und dergleichen gelten, doch das scheint gerade bei Computern nicht zu gelten, jedenfalls fressen alleine die GFX-Karten jedes Jahr mehr und mehr Watt und es braucht alleine dafür immer leistungsfähigere Netzteile die auf der 5 und 12Volt Schiene 40-60Ampere liefern können (Mein aktuelles 60! Ampere auf 5 Volt, 45 Ampere auf 12Volt und auf der 3.3 Volt 38 Ampere)…

    Und ja klar einige meiner Kisten laufen 24/7 aber die baue ich dieses Jahr auch noch ab, hab nun ein 12TB NAS das dann einige der 24/7 Kisten ersetzten kann weil alle Dienste integriert sind und selber nur 65 Watt frisst im Standby sind es glaubs noch 32 Watt oder so was… Erspart mir allerdings den Dauerbetrieb von mindestens 2 Kisten und zudem auch noch zahlreicher externen Festplatten wo alleine die Netzteile im Leerlauf völlig sinnlos einiges fressen…

    Muss ja umziehen, da wird dann einiges umgekrempelt, mein Motto dabei ist dann, weniger ist mehr!

  8. Hab mir soeben die EWZ-Rg. aus dem Jahr 2009 vorgegrübelt und nun schäme ich mich ein wenig. Bei 4 1/2 Zimmern und 3 Personen verbrauchen wir 4160 kWh. Zwar kaufen wir naturpower, aber das macht den Braten nicht feiss. Würd behaupten unsere Hauptfresser sind die Waschmaschine (neues Modell)die von der Tochter zu häufig und unnütz eingesetzt wird und bei mir der Backofen, der hingegen aber sehr sinnvoll eingesetzt wird.

    Du Titus, mit der Luftfeuchtigkeit sieht es nicht grad so wunderbar aus. Der Schnitt beläuft sich auf 30-35%. In meinem Zimmer hat es grade mal 25% trotz Luftbefeuchter. Vermutlich bin ich deshalb in letzter Zeit so anfällig auf Erkältungskrankheiten.

    Ich schätze unsere Minergiewohnung, vor allem im Sommer, aber so langsam frage ich mich schon, ob diese häufigen Erkrankungen, nicht nur die unsrigen, sondern auch die von unseren Nachbarn etwas mit der Komfortlüftung zu tun haben.

    Wenn Du Superputzmittel mit einem Fragezeichen schreibst, stell ich mir vor, dass Du interessiert bist. Also gebe ich Dir das Rezept durch:
    500 ml lauwarmes Wasser
    3 EL Essigessenz *
    1TL Spülmittel
    30 Tropfen Zitronen- oder Orangenöl
    20 Tropfen Teebaumöl
    alles ab in eine Sprühflasche und danach viel Spass beim putzen.

    Ich verwende es für alles, ausser natürlich für Holz und Leder, aber mach vorher einen Test.

    * Für die Essigessenz lief ich mir die Fersen ab. Keine Drogerie hatte es im Angebot, aber bestellen könnten sie es. Eine Bekannter brachte es mir aus Deutschland für ca. Euro 2.– mit. Wäre gespannt, was ich dafür in einer Schweizer Drogerie hätte bezahlen müssen.

  9. Vergass zu erwähnen: In unserer alten Bleibe bezahlten wir fürs EWZ im Schnitt Fr. 170.– a-conto. Die erste a-conto-Zahlung für dieses Jahr beläuft sich auf Fr. 73.–.

    Ich danke Dir für den Link bzgl. Minergie, ich lebe zwar drin, aber die gesamte Breite darüber ist mir noch nicht bekannt. Eben wie meine Luftfeuchtigkeit. Die 2.50m Raumhöhe im Wohnzimmer praktisch nur mit Glas umgeben, sollte doch für Feuchtigkeit sorgen, denn Glas atmet, denk ich nun mal. Oder habe ich da etwa in der Schule falsch aufgepasst?

    Was solls Minergie hin oder her, wir hatten noch Glück und bekamen eine Bleibe für einen Mietzins von fast 3.000.– Franken und wenn man sieht, wie die Mietpreise in Zürich hochschnellen, können wir uns bei diesen überteuerten Mietzinsen, glücklich schätzen.

    Im Preis inbegriffen ist es nicht, aber ich liebe es, wenn ich zur Stube raussehe oder auf dem Balkon stehe, sehe ich einen grossen Teil der Uetlibergkette, den Aufgang bis zum Fry-Areal (sorry)und den Abgang bis zum Triemli-Spital. Links von mir sehe ich einen grossen Teil des Züri-Bergs und bei schönen Wetter eingemittet die Alpen.

    Aber, ob dieser herrlich Ausblick seinen Preis wert ist? Zumal die Wohnung nicht wegen der Aussicht vermietet wurde.

    Denk, auf uns kommen noch ein paar gewichtige Themen zu.

  10. @ Chris
    Da betreibst Du ja ein halbes Rechenzentrum 🙂

    @ Ate
    Obschon ich die guten, alten Hausmittelchen bevorzuge, ist mir Dein Reiniger doch etwas zu aufwändig herzustellen bzw. zu organisieren… Es scheint auf jeden Fall kalk- und fettlösend zugleich zu sein.

    Zur Lüftung/Luftfeuchtigkeit
    Ich meine schon davon gehört zu haben, dass es Lüftungen inkl. Luftbefeuchtung gibt, denn so oder so: Wo geheizt wird, geht die Luftfeuchtigkeit flöten…

    Beim Lufteingang der Gesamtlüftung hat es einen Filter. Vielleicht müsstet Ihr den einmal genauer anschauen… (und die Ausgangsfilter auch regelmässig auswaschen/auswechseln).

  11. Aehmm, ja schon fast, sind aktuell immerhin 8 Compis, 2 Notebooks, 4 Switches, 10 externe Festplatten, 2 LCD Monitore… Aber eben ich bin am reduzieren und das NAS frisst übrigens nur 8 Watt im Standby (gemessen!) also noch besser als gedacht… Wenn ich dann umziehe (sofern ich die Wohnung nun kriege) dann werden es nur noch 2-3 Compis und zwei Notebook sein und dann eben das NAS(24/7)… Werde dann ein Notebook(24/7) für Fax, Anrufbeantworter, Telefon- Überwachung und Aufzeichnung einsetzen und das NAS übernimmt dann die Aufgabe von Webserver, MySQL, FTP, NFS,Downloaddienste,.. und ersetzt 9 der 10 externen Festplatten vollständig, zudem werden die 4 Switches(noch 100Mbit einer davon ein Stromfressender ProCurve 2400M) durch 2 x 2Gbit Switches ersetzt die zusammen gerade mal 15 Watt fressen…

    Von daher wird es dann viel weniger sein, ist ja auch ein Raum weniger den ich zur Verfügung habe, dennoch habe ich dann mit weniger sogar noch mehr Leistung als vorher… Weil das NAS mit seinen 12TB(Raid5) gut 4 mal mehr Platz hat als die 10 externen Festplatten zusammen, alleine die Netzteile derer fressen im Leerlauf zig mal mehr als das NAS alleine…

    Einzig beim „Flagship“ das jedoch nicht 24/7 läuft, wird die Wattzahl nicht abnehmen sondern eher zunehmen, weil wieder ein Upgrade ansteht (SingleCore, SingleGFX –> QuadCore,4xSLI)ich schätze der frisst nach dem Upgrade im Betrieb rund 4 mal mehr als vorher, aber hey ein Stromfresser muss man ja haben… 😉

    Etwas lustiges noch dazu, als ich jeweils alle Kisten laufen hatte und es gewagt hatte alle externen Festplatten einzuschalten, hat in der ganzen Wohnung jeweils das Licht verücktgespielt, es war so wie in den Filmen wenn ein elektrischer Stuhl hochgefahren wurde… *lol* Also ich weiss ja nicht, aber die Dinger ziehen beim einschalten/hochfahren anscheinend krass Ampere… Nunja, gehört jetzt zum Glück zur Vergangenheit… 😉

  12. Die Lüftungsausgänge werden sehr wohl gereinigt. Ich machte aber eine Umfrage bei den Nachbarn. Diejenigen mit dem höchsten Wert, sprich nicht mehr als 40%, waren diejenigen die mit mehreren Luftbefeuchtern ausgestattet sind. Ich kriege meine Wohnung auch auf 40%, dafür aber muss ich die Fenster längere Zeit geöffnet haben. Logisch könnte ich nicht das ganze Jahr über die Fenster geschlossen halten, aber dennoch sollte dies dank Komfortlüftung möglich sein.

    Sei mir nicht böse, aber in Bezug auf meinen Reiniger kann ich Dich nun wirklich nicht verstehen. Was soll denn daran zu aufwenig sein, wenn Du in die Drogerie gehst und Dir eine Essigessenz und zwei ätherische Öle orderst? Gut, der Drogist hat dann evtl. die Essigessenz nicht gerade vorrätig, aber er kann sie bestellen. Wasser und Abwaschmittel hast Du sowieso im Haus und eine leere Sprühflasche sicher auch. Zusammengebraut hast Du es in nicht mal einer Minute, also in weniger Zeit als Du mit Deinem gekauften Putzmittel an der Kasse anstehen musst.

    Vertrete halt die Meinung, dass man gute Tipps weitergeben soll, ob man sie nützt oder nicht kann mir sehr egal sein.

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