Hilfe an Griechenland

Griechenland ist bankrott und scheint halb Europa mit sich nach unten zu ziehen. Die Auswirkungen auf den Euro sind selbstverständlich «too big to fail». Was also tun?

Mit Griechenland steht es schlecht. Spanien und Portugal, vermutlich aber auch Italien, geht es auch nicht besonders gut, aber immer noch besser als Griechenland – wenigstens für den Moment…

Europäische «Solidarität»

Gemessen an den Protesten auf den Athener Strassen (was nicht der Meinung der Mehrheit entsprechen muss) scheinen die Griechen wenig einsichtig zu sein, den Gürtel enger schnallen und sparen zu wollen. Auch eine Bekämpfung der Korruption scheint kein Thema zu sein.

Die EU-Europäer eilen trotzdem zu Hilfe – oder sie nennen das wenigstens so. Von «Solidarität» war auch schon die Rede – um die eigene Währung, also den Euro zu retten. Schöne Solidarität…

So «uneigennützig» sich die EU-Europäer zeigen, so «uneigennützig» sollte sich auch die offizielle Schweiz zeigen und Griechenland zu Hilfe eilen. Da jedoch Griechenland auch wegen der fehlenden Einsichtigkeit wie ein Fass ohne Boden erscheint, bräuchte es aber eine «uneigennützige Gegenleistung» seitens Griechenland.

Was könnte das sein?

Griechenland ist für unsere Breitengrade vor allem eine Feriendestination. Die Schönheit ihres Landes kann den Griechen auch kein Spekulant irgendwo im fernen New York nehmen.

Und BP hat in unmittelbarer Nähe keine Ölbohrinsel, welche per Unfall im Meer versinkt, worauf die prächtigen Inseln und Strände über Jahre zerstört würden. Zudem sind die griechischen Vulkane im Moment ruhig…

«Uneigennützige» Schweizer Unterstützung

Aufgrund dieser Tatsachen schlage ich deshalb vor:

  • Die Schweiz unterstützt Griechenland mit Tausend Euro pro Einwohner. Bei 7,7 Millionen hiesigen Einwohnern wären das dann 7,7 Milliarden Euro (dadurch könnte die Schweizerische Nationalbank auch ihre enormen Euro-Reserven wieder abbauen).
  • Als Gegenleistung offeriert Griechenland jedem Schweizer Einwohner zwei Wochen Ferien «all inclusive» an einer ihrer Feriendestinationen in einem Fünfstern-Hotel. Diese Ferien sind innerhalb der nächsten drei Jahre zu beziehen sind.
  • Für den Hin- und Rückflug nach Griechenland in der Business Class käme die «Swiss» beziehungsweise die Lufthansa auf. Die Schweiz hatte die damalige Swissair bekanntlich zu einem Schnäppchenpreis an die Lufthansa verkauft, weshalb da noch eine Rechnung offen ist…
  • Für die Auslagen während den Ferien gibt die UBS jedem eine UBS-Kreditkarte ab (wahlweise VISA oder Mastercard). Die mit dieser Karte bezahlten Auslagen werden direkt von der UBS übernommen, denn auch bei dieser ist noch eine Rechnung offen…
  • Marcel Ospel, ehemaliger CEO und Verwaltungsratspräsident der UBS, kommt fürs Bahnbillett zum Flughafen auf (Zürich, Basel oder Genf).
  • Für ein neues Badekleid oder eine neue Badehose stellt sich Brady Dougan, aktueller CEO der Crédit Suisse, als Sponsor zur Verfügung.
  • Daniel Vasella, aktueller Verwaltungsratspräsident der Novartis, greift für die Sonnencreme etwas in sein dickes Portemonnaie.
  • Für ein Erfrischungsgetränk am Flughafen sorgte die steuergünstige Gemeinde Wollerau. Und der Kanton Zug, Steuerparadies der Schweiz, würde kleine Häppchen offerieren.

Sollte sich dieser Vorschlag bewähren, könnte er später vielleicht auch noch auf Spanien, Portugal, Italien, … erweitert werden.

Habe ich irgend eine offene Rechnung vergessen? 😉

8 Antworten auf „Hilfe an Griechenland“

  1. Für den Reiseproviant könnte DRS3 eine Spendenaktion „jede Lobbyrappe zellt“ bei Bundesrat, Stände- und Nationalrat durchführen!

  2. Da könnte die Nationalbank au ein bisschen grosszügiger sein:
    Um den Franken nicht zu teuer werden zu lassen hat die SNB in diesem Jahr 40 Mia. Euronen gekauft, allein im April 14. Mia.
    Nachzulesen in der heutigen NZZ

    Im gleichen Artikel (nur Papierausgabe) schreibt das Blatt:
    „Es soll über 3 Jahre laufen und 120 Milliarden Euro betragen. Im Gegenzug muss Griechenland sein Haushaltsbudget in den nächsten drei Jahren um rund 24 Milliarden Euro reduzieren. 2009 gaben die Griechen 32 Milliarden Euro mehr aus, als sie einnahmen.“

    Weniger Schulden machen, um einen Kredit zurückzubezahlen geht wohl nicht.
    Steuererhöhungen.

  3. Da käme ich endlich einmal zu einem dieser sündhaft teuren Badekleider, die ich mir nicht leisten will 🙂

    @kikri: Wenn nur die Hälfte von dem stimmt, was man so liest, haben da ganz viele Leute von viel zu wenig bis zu gar keine Steuern bezahlt.

  4. Sie haben noch eine handgestrickte Variante? Sollen wir für Sie sammeln gehen, sollte aus dem Vorschlag oben nichts werden?

  5. Wie dieser Wirtschafts Professor schon sagte, ist doch nicht schlimm, dann gibt es eben ein Staatsbankrott, dass sei wie ein Befreiungsschlag!

    Und dann, nun dann gibt es eben Verluste für all die Banken, in der Schweiz wären das anscheinend gerade mal 4 Milliarden, hey peanuts verglichen mit den 60 Milliarden die man der UBS hingeschmissen hat…

    Too Big to Fail? Noe, immer schön failen lassen, denn mir hilft auch keiner wenn bei mir das Betreibungsamt läuten kommt, also weshalb sollte man den anderen helfen, sollte ja alles gerecht sein nicht wahr?

    Zudem scheint das Ganze ja ein Bestandteil des Systems zu sein – ich meine schulden machen bis zum Zusammenbruch – also entweder man ändert das ganze System oder lässt die einfach weiter basteln!

    Auch interessant, dass anscheinend ja wieder mal die USA ihre Finger im Spiel hatte, zumindest was das Timing des Blödel-Ratings betrifft und womöglich haben die noch vorher ihre eigenen Banken gewarnt bevor das Rating kam, anscheinend alles weil sie den Euro nicht besonders mögen – alles Oberpfui sowas!

    Naja und die erste Finanzkrise ist ja auch „Made in the USA“ da fragt man sich dann wieder, wer da alles seine Finger im Spiel hatte und vor allem wer davon am meisten profitiert hat, diese Profiteure dürften dann diejenigen sein die man zur Rechenschaft ziehen sollte, denn die waren es dann garantiert die es angezettelt haben…

    Andererseits ganz gut wenn der Euro absackt, denn so zahle ich weniger für meinen 128GB USB Stick denn ich bestellt habe, muahahahaha!!!

    Und hey, Geld ist ohnehin so was von Abstrakt und relativ geworden, sind doch alles nur noch Bits und Bytes irgendwo in einem Compi der Banken, ein paar Bitshift nach links und man hat plötzlich Millionen auf seinem Konto, paar nach rechts und aus den Millionen werden ein paar Franken…

    Frage mich auch grad wofür eigentlich noch Währungen?

    Warum nicht einfach neutrale Credits, käme echt nicht mehr drauf an und auf binärer Ebene wäre ohnehin irrelevant…

    Mal sehen, womöglich muss ja das ganze System zuerst komplett zusammenbrechen und endgültig sterben, bevor man daran was ändert bzw. überhaupt ändern kann…

  6. Warum drucken die nicht einfach neue Euros nach? Haben die kein Papier mehr? 🙂
    Aber halt, gar nicht so falsch gedacht. Die Griechen haben ja nun jede Menge Schrottpapier bei den umliegenden Banken rumfliegen, die übernimmt nun die (flugs die Spielregeln ausser Kraft setzende) Europäische Zentral Bank zur Rettung der Finanzwelt und verteilt im Gegenzug druckfrische Euros. Und so weiter und so weiter …

  7. Also gibt es das Perpetuum mobile eben doch! Angehende Physiker sollten in Zukunft unbedingt ein Banken-Jahr-Praktikum vorsehen… 😉

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