Die Wirtschaft «globalisiert sich», was zuweilen auch zu einer unglaublichen Ressourcenverschwendung führen kann, wie ein Beispiel aus dem Alltag zeigt. Und niemand scheint zu intervenieren.
Die nachfolgende Geschichte ist eigentlich eine Bagatelle. Aber sie tritt weltweit auf, wodurch sie doch nicht mehr bloss eine Bagatelle ist. Die Rede ist von elektronischen Geräten, deren Kauf und allem was damit einher geht.
Rasante technische Entwicklung
Wenn es darum geht, wieder einmal ein ebensolches Gerät anzuschaffen, merke ich, dass ich langsam zum «alten Eisen» gehöre. Vor 20 Jahren reichte es noch zu wissen, was ein Motherboard, ROM und RAM sind (damals wusste man auch noch, was eine Floppy Disk ist 🙂 ).
Heute wird die Anzahl Abkürzungen, welche die Eigenschaften eines elektronischen Geräts beschreiben, immer mehr und mein Wissen darüber, worum es sich genau handelt, immer weniger. Manche Verpackung, so meine leise Vermutung, ist wohl nur noch deshalb so gross, damit auf dieser all die tollen «Features» in eben angesprochener, abgekürzter Schreibweise aufgedruckt werden können…
Doch mir bleibt ein kleiner Trost: Frag’ nie einen Verkäufer – egal wessen Alters – nach der Bedeutung einer dieser Abkürzungen, denn er kennt deren Bedeutung häufig auch nicht.
Vielleicht liegt das auch daran, dass inzwischen jeder Hersteller seine eigenen Abkürzungen führt und diese mit jeder neuen Generation (das heisst alle paar Monate) ändern und/oder sich weiterentwickeln. Und Ausbildung über die neusten Modelle zu betreiben ist in Zeiten mit Spardruck doppelt so teuer…
Um nicht missverstanden zu werden: Mit neuer Software setze ich mich gerne auseinander und zeige mich da durchaus auch lernbereit. Aber bei der Hardware soll diese bitte schön einfach laufen, sobald das «Häfeli» zum «Deckeli» beziehungsweise der Stecker zur entsprechenden Buchse gefunden haben.
Technisch überfordert (?)
Wie dem auch sei: Vor rund einem Jahr stieg mein Bildschirm aus. Ein Neuer musste her. So stand ich bald vor einer langen Wand mit allerlei Bildschirmen in irgendeinem dieser Bei-uns-kriegen-sie-alle-Geräte-inklusive-super-tollem-Zubehör-viel-billiger-weil-wir-sind-ein-Super-Hyper-Discount-geiz-ist-geil-Läden.
Und jetzt, wie weiter?
Mal alle anschauen. Sehen alle ähnlich aus, scheinen alle flach und aufs Format 16:9 ausgerichtet zu sein und sind alle einfach nur schwarz – wie fantasielos. Dann: Marken, Etiketten und Preisschilder anschauen und vergleichen.
Ich gebe zu, dass es mich überforderte. Verstanden habe ich einzig die Preise. Doch diese spielten mir keine Rolle, da ich nicht am falschen Ort sparen wollte.
Was soll ich also mit Punktabständen, welche vom einen zum nächsten Bildschirm im Tausendstel-Millimeter-Bereich abweichen? Soll ich es nachmessen?
Gleich ergeht es mir mit der Reaktionszeit im Millisekundenbereich. «Gamen Sie?» ist hierfür wohl das Auswahlkriterium, wie ich vom Verkäufer erfahren konnte.
Und beim Sichtwinkel von 170 Grad horizontal/vertikal frage ich mich, ob ich neuerdings im Halbkreis um den Bildschirm herumtanzen soll. Im Gegensatz dazu hat kein Modell mehr einen drehbaren Fuss, so als ob man den Bildschirm am besten gleich auf der Tischplatte festzuschrauben hat.
Trotz genanntem Sichtwinkel ist aber der Neigungswinkel verstellbar – nicht aber die Höhe. Grosswüchsige Menschen haben also wie in alten Zeiten wieder ein Buch unter den Fuss zu stellen (oder das entsprechend Zubehör zu kaufen), falls sie geradeaus in den Bildschirm blicken wollen. Wirklich toll, wie sich die Dinge weiterentwickeln rückentwickeln…
Abhilfe beim technischen Im-Tausendstel-Bereich-Dilemma könnten Testberichte von Benutzern liefern. Die Berichte für jenen Bildschirm, welchen ich schliesslich kaufte, klangen auch alle ganz toll – tun sie doch eigentlich immer, nicht wahr…?
Trotz Neuerungen: Einiges bleibt unverändert
Doch die Sache hat einen Haken: Der besagte Bildschirm, rund ein Jahr alt, habe ich am vergangenen Samstag wieder dem Recycling zugeführt.
Denn keine noch so tolle Eigenschaftsbeschreibung im Tausendstel-Bereich (selbst ohne Abkürzungen) und kein noch so toll verfasster Testbericht geben Auskunft darüber, wie sich ein Bildschirm nach einigen Monaten Betriebszeit entwickelt.
Ein Schelm wer denkt, dass der rapide Bildqualitätsverlust just nach Ablauf der einjährigen Garantiefrist kein Zufall sei… Und an Reparatur braucht man auch gar nicht erst zu denken. Einmal zugeschraubt machen wohl selbst die Hersteller mehr kaputt, wenn sie so ein Ding wieder aufschrauben… Auch darum wird mehrheitlich nur noch ausgewechselt statt repariert.
Wie dem auch sei: Da steht nun wieder ein Neuer. Gleich flach, gleiches Format, gleich schwarz – aber natürlich nicht mehr von der gleichen Marke. Er wird den Beweis antreten müssen, dass Bildschirme doch noch länger halten können als gut gelagerte Äpfel im Keller…
Natürlich stand ich beim Kauf des Neuen wieder genauso ratlos vor der besagten, breiten Wand und natürlich gestaltete sich die Wahl wiederum etwas nach dem Ene-mene-muh-Prinzip…
So sehr auch die Abkürzungen und die Eigenschaften im Tausendstel-Bereich sich verändern, zwei Dinge sind nach wie vor unverändert: Auf den Energieverbrauch scheint beim Verkauf niemand zu achten und auf den Materialverbrauch auch nicht.
Ein energiesparender Bildschirm?
Ich habe vergeblich nach einer Information zum Energieverbrauch gesucht und dies obwohl Bürogeräte drei Prozent des Gesamtstromverbrauchs ausmachen sollen. Jede Waschmaschine ist dazu besser angeschrieben (und damit wird ja auch geworben) als ein elektronisches Gerät, welches ich doch immerhin täglich und damit häufiger verwende als die Waschmaschine.
Für Letztere gibt es die Energieetikette. Sie ist klar und eindeutig. Auch für Bildschirme gäbe es Angaben beziehungsweise Labels zum Energieverbrauch. Doch erstens muss man im Verkaufsgeschäft nach ihnen suchen oder gar fragen – und bloss keine Antwort erwarten…
Zweitens gibt es davon mehrere, womit wir Konsumenten einmal mehr mit einem Label-Dschungel konfrontiert werden (hierzu täte Globalisierung auch Not). Und drittens gibt es bei diesen Labels keine Abstufung in Kategorien, so wie das bei der Energieetikette der Fall ist (A bis G). Es gibt nur «die Guten» und die Anderen…
Die abgestufte Energieetikette rechts gibt im Gegensatz zu den verschiedenen Labels links
auf einen Blick Auskunft über die Energieeffizienz.
Unnütz mitgeliefertes Material
Der mitgelieferte «Garantieschein» ist gut zusammengedrückt 10 Millimeter dick und in allerlei Sprachen abgefasst. Für mich von Bedeutung, also in deutsch abgefasst, sind lediglich vier Doppelseiten im A5-Format (entspricht einem A3-Blatt vor- und rückseitig bedruckt).
Wozu ich auch noch die Telefonliste und die Adressen sämtlicher Kundendienste in aller Welt in deutsch brauche (noch zwei Doppelseiten mehr), ist mir nicht klar. Im Bedarfsfall, also sollte ich meinen festgeschraubten Bildschirm beispielsweise einmal in Kuwait verwenden, könnte mir ja sicher auch der Schweizer Kundendienst diese Angaben liefern.
Wozu auch noch jedes Kabel in Plastik eingepackt sein muss und die Stecker an beiden Enden in einem anderen synthetischen Material, ist mir auch nicht klar, zumal diese Verpackung auch nicht luft- und wasserdicht ist.
Das Highlight diesbezüglich ist aber immer noch das zusätzlich mitgelieferte 250 Volt-Stromkabel, welches man in der Schweiz aufgrund seiner monströsen Form höchsten zum Erschlagen eines Menschen verwenden kann und von welchem wohl nicht nur ich inzwischen mehrere Stücke besitze…
Solche Kabel liegen vermutlich in vielen Schweizer Haushalten unnütz herum.
Bitte global umdenken
So geht es allen, die irgendein elektronisches Gerät kaufen und zwar weltweit: Viel unnützes Material und dies wohl nur, weil es für die Hersteller einfacher ist – und man die Materialkosten ohnehin dem Kunden aufbürden kann.
Und doch: Das ebenfalls mitgelieferte Schweizer Kabel sagt mir, dass eine «Individualisierung» des gesamten Pakets für den Schweizer Markt stattgefunden haben muss.
Warum müssen also Wälder abgeholzt werden, damit man mir einen 19-sprachigen Garantieschein ein geklebtes (!), 19-sprachiges Garantiebüchlein mitliefern kann? Wozu liefert man mir zusätzlich zum Schweizer Stromkabel noch eines mit, das in der Schweiz ohnehin niemand brauchen kann?
Und wer unternimmt gegen diesen dummen, globalisierten Ressourcen-Blödsinn etwas, für den alle Käufer zu allem hin auch noch bezahlen müssen?
Aufgrund dieser Ressourcen-Verschleiss-Entwicklung elektronischer Geräte wünschte ich mir, dass
- auf allen elektronischen Geräten mindestens eine Garantie von drei Jahren gilt. Dies zwingt die Hersteller, keinen «Schrott» zu produzieren, welcher zunehmend den Charakter von Ver- statt Gebrauchsartikeln annimmt (ein Jahr und dann bereits futsch).
- auf allen elektronischen Geräten der Energieverbrauch angegeben ist und analog den Haushaltsgeräten eine Art Energieetikette Pflicht ist.
- in einem Land nur soviel Material mitgeliefert wird, wie auch tatsächlich benötigt wird.
Ein frommer Wunsch?
Die Hersteller zeigen sich online zwar alle äusserst umweltbewusst und scheuen sich auch nicht, dies mit schön illustrierten Studien von namhaften Consulting-Firmen zu belegen (ob von denen schon je einmal jemand einen Bildschirm gekauft, ausgepackt und angeschlossen hat?). Die Praxis oben zeigt aber, dass es noch einiges zu tun gibt.
Und wenn das nicht freiwillig geschieht, dann wird es wohl noch mehr von dem brauchen, was «die Wirtschaft» so ungerne hat: Nämlich weitere Normen und Vorschriften…
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Weitere Informationen
- «TopTen»:
Produkte-Vergleiche bezüglich Energieeffizienz - Bundesamt für Energie (BFE):
Energieetikette
Ähnliche Blog-Beiträge
- Thinkabout:
«Blöd oder geil oder was?»
Toller Beitrag. Jedoch: An einfachen, intelligenten und nachhaltigen Lösungen besteht kein Interesse. Auch nicht an qualitativ hochwertigen Produkten: alles muss möglichst schnell überholt sein oder kaputt gehen – eine unglaubliche Verschwendung ist das Resultat. Sowohl an Material, als auch an den menschlichen Ideen, die alle unsere Probleme eigentlich längst gelöst haben. Weshalb ist das so? s. GELDSYSTEM…
Es kommt manchmal schon der Verdacht auf, dass vieles so produziert wird, damit es schnellstmöglich wieder kaputt geht. Und für den Fall, dass das einmal nicht der Fall sein sollte, impft man uns über die Werbung ein, dass es «out» ist und wir etwas Neues brauchen…
Andererseits sind «die Konsumenten» auch nicht ganz unschuldig, da viele von ihnen auch immer nur nach dem Günstigsten hecheln.
Ich habe kürzlich ein Bild von der Eröffnung einer Aldi-Filiale gesehen, auf dem man die Leute draussen auf den Eingang zusteuern sah. Wer dort einkaufen geht, hat meistens keinen grossen Lohn, zumindest war das mein Eindruck aufgrund des Bildes. Doch indem sie dort einkaufen gehen, unterstützen sie weiter den Druck auf die Preise. Dass dabei sie selber auch betroffen sein können, weil sie selber in einer Fabrikationshalle stehen, in welcher Produkte für Aldi & Co. hergestellt werden (und immer günstiger hergestellt werden müssen) oder dass andere (im Ausland) mit ebenfalls einem hundslausig tiefen Lohn (weiter) unter dem Preisdruck leiden, bedenken wohl nur wenige.
Ich will damit niemandem einen Vorwurf machen, sondern nur die Spirale aufzeigen, welche keine Probleme löst, sondern nur weitere verursacht… 🙁 Zu dieser Spirale gehört auch, dass die Gewinne der Hersteller trotzdem konstant bleiben… Erstaunt uns das?
Übrigens habe ich nachträglich oben noch Thinkabouts Artikel «Blöd oder geil oder was?» hinzugefügt.
Wunderbarer Artikel! Hat diese „Materialschlacht“ nicht auch damit zu tun, dass Jede(r) Alles können will? Da die Intelligenz der Geräte schon bald 100% des Handwerks beherrschen, kann der Konsument doch immer mehr, wird in der Folge besser, und das wollen wir Menschen doch. Gut sein.
Abartig was z.B. in der Fotokameragehäuseindustrie abgeht. Die Halbwertszeit einer Kamera ist in Sachen Trend schon vor dem Kauf des Gerätes überschritten, was dann auf die wenig bedachte Käuferschaft sich dahingehend auswirkt, dass der Gedanke ans nächste (bessere?) Gehäuse schon nach wenigen Wochen entwickelt.
Jeder kann Profi werden, dabei muss nur die Zahl auf Gerät höher oder tiefer sein, ein x drangehängt ist dann besser als ein y und so weiter und so fort.
Da die meisten Werkzeuge heute nur noch als Gebrauchsgegenstände, ja gar Verschleissmaterial bezeichnet werden müssen, so dürfen wir uns allesamt nicht verwundern, dass die Wertigkeit und die Marge elektronischer Geräte (heute) in keinem Verhältnis (mehr) stehen.
Besser ist bei den Optiken. Bei den Wertigen. Letzthin habe ich eine Optik flicken müssen, geschieht jährlich ein bis zwei Mal, leider. Und dennoch freue ich mich ab jenen Optiken die auch im hohen Alter von Fachmenschen auseinandergeschaubt, justiert und wieder zusammengefriemelt werden können. Ich freue mich zwar nicht ab der Wartezeit von drei Wochen, oder so, weiss dann aber, dass ich einen Neukauf verhindern konnte. Was ökologisch ja schon mal in einem recht gut ist.
Item. Meine Gedanken zur Thematik klemmen bei folgendem Widerspruch. Wohl leben wir in einem Dienstleitungsland, Reparaturen finden in der Kultur keinen Platz mehr. Wann findet ein Umdenken statt?
…oder aber man redet uns nur ein, wir müssten immer alles können.
Wie viele der unzähligen Funktionen eines Handys brauchen wir wirklich und/oder WISSEN sie auch zu gebrauchen?
Wie steht es mit Software à la MS Word oder MS Excel? Da hat’s vielen funktionalen Balast, welcher viel Entwicklung kostete (welche der Konsument bezahlt) und doch nur wenig bis gar nicht gebraucht wird.
Bei den digitalen «Hosensack-Kameras» könnte man die Funktion «Blitz abstellen» auch gleich weglassen, denn wer weiss schon, wo man sie findet?
Auch wenn ich hier nun von Soft- und nicht mehr der Hardware spreche und dabei der Materialverschleiss sicher geringer ist (die Telefonbuch-dicken Benutzerhandbücher wurden inzwischen ja durch eine CD ersetzt), scheint es einfach «normal» zu sein, im Bereich der elektronischen Geräte (Hard-/Software) immer mehr zu liefern, als a) tatsächlich benötigt und b) auch wirklich beherrscht wird (zu beidem nehme ich mich auch nicht aus).
In der Autoindustrie ist das beispielsweise (noch) anders: Da zahlt der Käufer für jedes Plus. Das ist zwar vordergründig ärgerlich, doch wenn man extra dafür zahlen muss, überlegt sich der Käufer auch zweimal, ob er das Plus wirklich braucht. Allerdings: Je billiger auch die Plus‘ werden, desto grösser die Tendenz, auch hier unter dem Deckmantel der Grosszügigkeit «alles inklusive» mitzuliefern – ob’s nun gebraucht wird oder nicht… 🙁
Das von Dir gewünschte Umdenken findet wohl nicht ohne Druck statt. Mir kam z. B. der Gedanke, dass für Geräte, die nicht die Garantiedauer überstehen, eine Art Malus zugunsten eines Umweltschutzprojekts bezahlt werden müsste.
Ohne direkten Druck bliebe uns noch die Möglichkeit einer Tausch- oder Schenkbörse, das heisst, statt dass etwas ganz weggeworfen wird, werden Teile davon gratis angeboten (wobei es bei einem Bildschirm schwierig wird, nur einen Teil davon anzubieten…).
Es sind nicht die bösen Hersteller, die für den Qualitätsverfall verantwortlich sind. Gute Produkte sind halt einfach teurer und deshalb nicht gefragt, so einfach ist das. Man mag jetzt nach staatlicher Kontrolle rufen, allein dadurch wird die Sache kaum besser. Aufklärung auf Verpackungen, Kampagnen von Bundesämtern, Konsumentenerziehung an Schulen: Welch ein grauenhafter Wust von Vorschriften, guten Vorsätzen und Arbeitsbeschaffungsmassnahmen.
Die Leute brauchen nicht mehr Aufklärung, die Hersteller nicht mehr Vorschriften. Das ist alles pure Augenwischerei, um nicht endlich dort zu schneiden, wo’s wirklich nützt. Weil’s auf den ersten Blick weh tun könnte.
Es braucht meiner Meinung nach zwei Dinge. Gesetzliche Bestimmungen, welche ökologische Mindeststandards regeln und Kunden, die ausschliesslich nachhaltige Produkte kaufen.
Gesetzliche Regelungen global durchzusetzen ist ein schwieriges Unterfangen. Dennoch sind die Bemühungen in diese Richtung sinnvoll und finden auch statt. Also, tun Sie das was sie selber tun können. Kaufen sie nachhaltige Produkte und meiden sie billige Wegwerfartikel.
@ Hotcha / Alexander
Es liegt nicht am Preis. Auch auf einem teuren Produkt steht «Made in China/Taiwan/etc» drauf. Die Herstellung elektronischer Geräte wurde doch inzwischen gesamthaft in den Fernen Osten «ausgelagert».
Oder kennt Ihr einen Schweizer oder wenigstens einen europäischen Hersteller von Bildschirmen (um bei diesem Beispiel zu bleiben), der das Schwergewicht noch auf Qualität legt und an den man so ein Gerät noch einschicken könnte, wenn es einmal kaputt ginge?
Hehe, ja und ich habe echt den Verdacht, die Läden kommen selber nicht mehr nach mit der Entwicklung… Bestes Beispiel heute im Fust, Interdiscount und einem Compiladen, ich wollte eine Windows 7 taugliche PCIe Soundblasterkarte also ging ich in die oben genannten Läden… Der Fust hat an die 20 verschiedene HiFI-Boxensysteme, diverse PC-Systeme der neuen Generation und was weiss ich alles, also sollten die ja wohl eine solche Karte im Sortiment haben oder? Nein! Und noch schlimmer die haben keine Ahnung von den letzten Neuerungen, denn man hat mir versucht eine Soundblasterkarte anzudrehen die auf der Packung PCI v2.1 stehen hat, was leider nicht für PCIe geht, da hier minimum PCI v2.3 nötig wäre, weil 3.3v und die alten nur 5v tauglich… Das traurige dabei, die hatten gut 20 Stück dieser uuuurrralt Karten und keine einzige die für Motherboards der letzten 2 Jahre gehen…
Ja, da fragt man sich schon oder? Ich meine die Dinger sind quasi für den Müll und dann wussten die Verkäufer nicht mal das diese nicht für PCIe gehen und behaupteten sogar noch das ich die da reinstecken könne…
Oder nehmen wir mal HD+/CI+ noch vor 3 Monaten gab es keine solche Geräte, aber jetzt haben auf einmal alle diesen Müll, ich wusste bereits letztes Jahr davon und auch das ich niemals so was kaufen würde… Überall in der Werbung heisst es man bräuchte HD+ und Ci+ Schnittstellen um die neuen Sender mit noch besserer Qualität zu gucken – alles gelogen – denn eigentlich ist es ein propriäterer Schrott von Pro7 und co. und kein Standart, der nur ein einziges Ziel hat, nämlich die Gängelung der Zuschauer, nix bessere Qualität, im Gegenteil Schrottquali mit alle 5 Minuten Werbung die man dann dank HD+ nicht mal mehr überspringen kann usw.
Nun wie dem auch sei, mein Fazit ist die Läden haben den Anschluss verpasst und die meisten Leute kommen schlicht nicht mehr nach mit all den neuen Entwicklungen… Und wer nach kommt und sein Wissen auf dem neusten Stand hat, der wird lokal kaum die Dinge finden die er will, schon gar nicht in der Schweiz, die hinkt nämlich massiv hinterher!
Deshalb kaufe ich meist online im Ausland ein, weil sonst ist das Zeugs was man kauft bereits schon gestorben wenn man es zuhause in Betrieb nimmt…
Das mit Steckern die nicht passen ist da das kleinere Übel finde ich, die bastle ich jeweils einfach um wenn es nicht anders geht und gut ist…
Und da zbs. die mitgelieferten Netzteile von fast allen Geräten meist so Chinaböller sind, nutze ich die gar nicht erst, sondern nutze dafür ein externes 850 Watt PC-Netzteil an dem ich dann alle Geräte (…einfach Stecker vom Original abzwacken und ein Standart 4 Pol PC-Stecken anbringen..) anschliesse die 1.5-12Volt benötigen, dass hat gleich mehrere Vorteile, erstens ist der Strom 100% stabil und das Netzteil hält garantiert auch Spitzen aus, zweitens fressen keine 20 1-2A Netzteile ständig für nichts Strom wenn man die Geräte ausschaltet…
Ja man wird eben erfinderisch, wenn einem die ganze Zeit so Chinaböller-Netzteile um die Ohren fliegen und ein Ersatz dafür entweder gar nicht erst zu bekommen oder aber so teuer wie das Gerät selber ist und man dafür meist genau das selbe Chinaböller-Netzteil bekommt das früher oder später wieder hopps geht…
Und dazu gleich noch was, wenn ein Gerät plötzlich nicht mehr geht oder noch schlimmer anfängt zu spinnen aber nicht ganz den Geist aufgibt, ist es zu 99% das Netzteil und nicht das Gerät, also immer zuerst mal versuchen sauberen Strom ohne Netzteil zu liefern und gucken ob es geht, bevor man das Gerät entsorgt und ein neues (meist mit genauso billigem Netzteil) kauft!
Aehmm, Software kaufen? 😉
Heute musste ich wieder an diesen Artikel denken – der Fotohändler hat mir empfohlen, anstatt meine 3.5 Jahre alte Spiegelreflexkamera reparieren zu lassen, doch besser gleich eine neue zu kaufen – das wäre fast gleich teuer. hmpf.
Unfassbar dass 40 Jahre alte Spiegelreflexkameras heute noch funktionieren, die Dinger sind unkaputtbar. Ein bisschen von deren Haltbarkeit würde ich mir für die neuen auch wünschen.
«Unkaputtbar» – den Begriff muss ich mir merken… 🙂
Aber sonst hast Du natürlich recht. Harald hat in seinem Post (siehe Link oben) etwas Ähnliches geschrieben. Und täglich grüsst das Murmeltier…
Ist leider heutzutage so, was man heute kauft ist morgen bereits überholt und eine Woche später bekommt man das selbe mit 200 Funktionen mehr (die keiner braucht) für die Hälfte… Und auch sonst wird alles so gemacht, das beim neuen alles inkompatible zum alten ist und man fürs neue alles neu kaufen muss, nicht weil es nicht gehen würde, nein, weil es gewollt ist… Teilweise bekommt man nicht mal mehr eine Schraube geschweige den ein Lüfter, es heisst dann einfach „End of Life“ erreicht, kaufen sie das neue Modell! Und gerade bei Fotokameras, früher waren das teure Geräte mit teurem Zubehör und alles war kompatible, man konnte auch Linsen und Filter von anderen Hersteller verwenden, heute kann man nicht mal mehr Akkus von anderen benutzen, das einzige was noch unabhängig ist, sind die Speichermedien! Die schlimmste Marke überhaupt was das betrifft ist Apple, da kann man praktisch nur Apple Teile benutzen alles andere geht einfach nicht… Und nicht mal wenn es von Apple selber ist, kann man sicher sein dass es geht, so musste ich bei der Dockingstation für mein IPhone mit der Kombizange und einem Seitenschneider nachhelfen, damit das IPhone draufgesteckt werden konnte, nur weil ich es gewagt habe ein Schutzrahmen fürs IPhone zu benutzen, Apple selber ist ja der Meinung ein solcher Rahmen ist nicht nötig, obwohl es ohne nicht sehr lange leben würde… Einfach traurig! Und wer heute nicht selber in der Lage ist Geräte zu modden, der ist dem ganzen einfach ausgeliefert!