Die Dinge sind so, wie wir sie glauben. Doch warum glauben wir die Dinge so?
Milch ist schwarz. Wer etwas anderes behauptet, der lügt. Sie glauben das nicht? Wer sagt denn, dass Milch nicht schwarz, sondern beispielsweise weiss ist? Und was ist denn weiss? Verwirrt?
Wir glauben an etwas, weil…
(Weitere Hintergrund-Informationen zum ausgezeichneten Film oben und den darin enthaltenen Aussagen gibt es hier.)
Über das, woran wir glauben, hatten wir es hier schon einmal.
Hier gibt es dazu quasi eine Fortsetzung – und plötzlich sind die Dinge vielleicht mehr nicht nur schwarz oder weiss, sondern in ganz unterschiedlichen Nuancen auch grau oder gar bunt…
Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit den Behauptungen im oben gezeigten Film…
Jeder Hersteller will das Produkt «Information» bestmöglich vermarkten.
Das Leben im Informationszeitalter macht den Konsumenten hergestellter Information keineswegs frei, so sehr er sich darum bemüht, sich individuelle Meinungen über die Dinge zu bilden. Da dem Individuum oft die Kontrolle und damit die Überprüfung der Rechtmässigkeit oder Realitätsnähe der Information bzw. gelieferter Daten fehlt, bleibt er Element einer trägen Manipuliermasse, bis einer kommt, und – vielleicht durch Unrechtmässigkeit – Korrekturen liefert, die das Produkt knallhart mit der Wirklichkeit konfrontieren.
Ich denke dabei an Climategate.
Je spezialisiertere Daten die Wissenschaft liefern kann, desto mehr wird vom Bürger der blinde Glaube an die Sache verlangt. Und je kompliziertere Ergebnisse ihm vor die Nase gesetzt werden, desto qualifizierter werden auch die Lügengebäude, welche vorsorglich mit dem Produkt geliefert werden.
Solange Wissenschaft, Politik und Wirtschaft für die Bürger ein Bermudadreieck der Macht bilden, wird sich das Individuum damit abfinden müssen, zwecks besserer Lenkbarkeit durch die Machthaber schamlos angelogen zu werden. Eines der effektivsten Instrumente bietet das Internet, weshalb es etlichen «Mächtigen» ein Dorn im Auge sein mag: Das Zusammenrotten von Bürgern zwecks Aneignens von Wissen verleiht diesen Macht, was wiederum deren Lenkbarkeit verringert.
Ob die beiden Kontrahenten Lenkungsmacht und Bürger sich ähnlich sukzessiver Approximation jemals friedlich finden werden, steht in den Sternen.
Am Bemühen der Bürger sollte dieses Unternehmen nicht scheitern!
Frei nach dem Russen da unten:
Einer, der von Geburt an blind war, fragte einen Sehenden:
«Von welcher Farbe ist die Milch?»
Der Sehende sagte: «Milch hat die gleiche Farbe wie Kohle.»
Der Blinde fragte: «Ach, so ost das Schwarze, dass es die Finger verbrennt und zerbröckelt, wie verbranntes Holz?»
Der Sehende sagte: «Nein! Milch ist schwarz, wie die Nacht schwarz ist.»
Der Blinde meinte: «Ach so, das Schwarze ist leise und folgt auf jeden Tag?»
Der Sehende sagte: «Nein! Milch ist schwarz, wie eben eine schwarze Katze schwarz ist.»
Der Blinde fragte: «Also flaumig und so weich wie ein Katzenfell ist das Schwarze?»
Der Sehende sagte: «Nein! Nur eben einfach schwarz ist die Milch, wie Pech.»
Der Blinde fragte: «Aha, also so klebrig und zäh wie Pech?»
Und so viele Beispiele der Sehende auch vorbrachte, der Blinde konnte nicht fassen, was das Schwarze der Milch ist.
Lew Tolstoi: «Der Blinde und die Milch»
Einer, der von Geburt an blind war, fragte einen Sehenden:
«Von welcher Farbe ist die Milch?»
Der Sehende sagte: «Milch hat die gleiche Farbe wie unbeschriebenes Schreibpapier.»
Der Blinde fragte: «Ach, so ist das Weisse, dass es unter den Fingern knistert, wie Papier?»
Der Sehende sagte: «Nein! Milch ist weiss, wie Mehl weiss ist.»
Der Blinde meinte: «Ach so, das Weisse ist weich und stäubt wie Mehl?»
Der Sehende sagte: «Nein! Milch ist weiss, wie eben ein Schneehase weiss ist.»
Der Blinde fragte: «Also flaumig und so weich wie ein Hasenfell ist das Weisse?»
Der Sehende sagte: «Nein! Nur eben einfach weiss ist die Milch, wie Schnee.»
Der Blinde fragte: «Aha, also so kalt wie der Schnee?»
Und so viele Beispiele der Sehende auch vorbrachte, der Blinde konnte nicht fassen, was das Weisse der Milch ist.
Und dabei sind Schwarz und Weiss nicht mal Farben sondern beinhalten beide alle Farben…
Die Diskussion hier erinnert ich an die Matrix, wo einer sich fragt weshalb das was er gerade isst nach Huhn schmeckt bzw. woher die Matrix – da ja die Matrix künstlich ist und alles was die Menschen riechen, schmecken usw. eben auch künstlich generiert bzw. simuliert wird – wissen kann wie Huhn schmeckt bzw. warum das was er gerade isst eben nach Huhn und nicht nach was anderem schmeckt…
Schlussendlich kann niemand wissen was der jeweils andere sieht, schmeckt, riecht oder fühlt, sondern nur das was eben selber gesehen, geschmeckt, gerochen und gefühlt wird, alles andere sind Annahmen, Vermutungen und Herleitungen von dem was man selber erfährt, doch hat dies womöglich eben nichts mit der Welt des anderen zu tun.
Und was den Blinden betrifft, so ist es ziemlich blöd einem Blinden Farben anhand von anderen Dingen zu erklären die er genauso nicht „gesehen“ hat. Hier in diesem Beispiel wäre es wohl besser gewesen zbs. Schwarz = das was du die ganze Zeit siehst und Weiss = das Gegenteil, das Licht zu nehmen, so wäre wenigstens eine Annäherung möglich – ansonsten ist Milch eben mal so flüssig wie das Wasser… 😉
Und bei mir führt der Wunsch der «Mächtigen» mich zu kontrollieren nur dazu, dass ich den «Mächtigen» nicht mehr glaube und sie als Feinde abstemple – übrigens ist Kontrolle auch in der Matrix negativ behaftet, die Matrix ist Kontrolle und die gilt es zu vernichten um Freiheit zu erlangen!
@chris
Zur Milch
Auch 100% Sehbehinderte sehen nicht das Nachtschwarz. Es kann auch ein Grau oder Bräunlich etc. sein.
Die Parabel mit dem Weiss stammt in der Tat von Tolstoi. Jene mit dem Schwarz habe ich rasch umgeschrieben (sorry für die Vertipper).
Das Wesentliche für mich ist unter anderem, dass NULL konkrete Informationsübermittlung stattfinden kann, sich der Blinde auf eigene Massstäbe und Vorstellungen verlassen muss, die hingegen auch FALSCH sein können.
Zur Macht
Genau so reagierte ich, als ich die Climategate-Mails durchlas: Hatte ich geglaubt, wenigstens auf solche Daten sei Verlass, wurde ich bitter enttäuscht. Woher sollte sich der Bürger hingegen WAHRE Daten beschaffen? Er besitzt in der Regel weder die wirtschaftliche Macht (installiertes und funktionierendes Messinstrumentarium) noch die wissenschaftliche Kompetenz (erlangtes Sachwissen), um sie sich selber zu beschaffen. Genau das erzeugt Abhängigkeit und Unfreiheit.
Sich durch Verwerfen aller Information bzw. Manipulation der Macht zu entziehen, bedeutete für den Bürger den totalen Rückschritt und als schliesslich Unwissender noch grössere Abhängigkeit.
In etwa hatte ich genau das gemeint und hmm es gibt halt auch verschiedene Schwarz, echtes Nachtschwarz ist für mich eher so was wie bläulich-schwarz, aber eben meinte in etwa das selbe und eben auch, dass nicht nur Blinde sich nur auf eigene Massstäbe und Vorstellungen verlassen, sondern eben eigentlich alle.
Ich bin jedoch nicht der selben Meinung was sich das entziehen betrifft, es gibt schliesslich verschiedene Welten und so richtig entziehen tut man sich wenn man sich einfach in eine andere Welt verzieht… Aber in Ordnung, mag für Bürger gelten, doch ich sehe mich schon lange nicht mehr als Bürger, sehe mich eher als so was wie ein Beobachter der von einer anderen, eigenen eben meiner Welt aus das Gewussel der anderen eben diese Welt beobachtet… 😉
Wahrscheinlich ist das auch der Grund weshalb man sich in virtuellen Welten wohler fühlt, da hat man nämlich selber die 100% Kontrolle und so echte Freiheit, wohingegen „hier“ die Freiheit nur eine Illusion ist… Nun es heisst aber ja, die virtuelle Realität wird die andere Realität bald auffressen, also mal abwarten…
Und klar ist das Internet die wichtigste Waffe im Informationszeitalter, doch es ist eben ein neues Problem aufgetaucht: Wo es früher zu wenig Information gab, gibt es heute zu viel, wer nicht in der Lage ist das unwichtige vom wichtigen zu filtern, wird schlicht überflutet und weiss am Ende noch weniger als vorher.. 😉
Am Ende von „Neo Genesis Evangelion“ gibt es auch so eine Stelle die mir beim lesen und schreiben in den Sinn kam, nämlich die wo Shinji im weissen Nichts ist (absolute Freiheit ohne Grenzen) ihm dies jedoch Angst macht und eine Stimme ihn fragt was los ist und er sich sozusagen einen Boden wünscht… Der Boden nimmt ihm die Angst im grenzenlosen Weiss zu schweben, doch gleichzeitig ist dies eine Grenze und dementsprechend nimmt ihm dieser auch ein Stück Freiheit… Es ist eben so eine Sache mit der absoluten Freiheit ohne Grenze, gewissen Menschen macht dies wohl mehr Angst als wenn sie eben begrenzt und unfrei sind…
Man könnte da auch wieder die Matrix zitieren: „Die Menschen sehnen sich nach Führung und Kontrolle“… 😉
Interessantes Thema.
Dass wir tagtäglich manipuliert werden ist uns hoffentlich allen klar, nur, wie gehen wir mit dieser Manipulation um?
Glauben wir an das, was uns die Werbung verspricht? Folgen wir den Politikern blindlings, wenn sie uns vor den Wahlen weiss ich was alles versprechen?
Ich glaube, obiger Film will uns vor Augen führen, dass wir wieder selbstständig zu denken beginnen sollten, anstatt uns immer leiten zu lassen.
Nein?
Warum isst Du, wer immer Du auch sein magst, BIO-Gemüse? Warum kaufst Du Dir ein IPad? Warum spendest Du nach Afrika? Warum verdammst Du die Israelis? Warum verherrlichst Du Obama? Warum wählst Du eine Partei? Steckt da nicht überall ein Quäntchen Manipulation dahinter?
Brauchen wir in der Schweiz ein Burka-Verbot? Ich meine NEIN, aber auch da wird sich der Mensch manipulieren lassen.
Auch ein wenig Matrix-angehaucht, stelle ich die Frage, ob die Milch denn wirklich weiss oder denn doch nicht eher schwarz ist.
Und nun entgleise ich ein wenig: Oder den Linken, denen du sagst, der Himmel sei blau und sie erwidern, dass stimmt doch nicht, der Himmel ist rosarot.
Also, man sieht, man kann einem auch ein blau für ein rosa vormachen. Warum soll dann die Milch nicht auch schwarz sein?
@ Chris
Die Matrix-Filme kommen mir auch immer wieder in den Sinn, wenn ich daran denke, wie die Masse manipuliert wird (davon nehme ich mich nicht aus) und in was für einer Scheinwelt wir leben.
Das bringt uns aber auch zur Frage: Was ist die Realität? Was ist «wahr»? Wie sieht «unser» Zion wirklich aus?
Wir haben alle unsere eigene Welt. Auch Scheinwelten sind Welten. Auch die Kulissen in einem Theater gaukeln etwas vor, das nicht ist und doch sind sie real. Ebenso wissen wir, dass dahinter auch noch etwas ist. Die Frage ist wohl auch, ob wir a) die Kulissen erkennen und b) überhaupt wissen wollen, was dahinter steckt?
@ Quantensprung
Nebst der vorangehenden Frage stellt sich auch die Frage, ob wir überhaupt Macht haben wollen. Wir tun zwar immer so. Aber mit Macht sind beispielsweise auch Engagement, Verantwortung oder Entscheidungsfindung verbunden. Ist es da nicht einfacher, wenn uns das jemand abnimmt?
Zu den Bemerkungen bezüglich Wissenschaft: Wissenschaft verstehe ich vorab so, dass sie etwas einfach einmal (wissenschaftlich) feststellt. Die Wertung dieser Feststellung sollte jedoch bei jedem Einzelnen liegen.
Beispiel: Die Wissenschaft stellt fest, dass wir zurzeit 15 Grad Celsius haben. Ob ich das nun kalt oder warm finde, obliegt einzig mir. Im Dezember fände ich das extrem warm, im Juli extrem kalt… Damit wären wir wieder beim Blinden und beim Sehenden.
Problematisch bei der Wissenschaft erscheint mir, wenn die Wissenschafter beginnen, Blinde oder Sehende zu sein, wenn sie also ihre neutrale, unabhängige Position verlassen und mit Interpretationen beginnen. Das hat dann nichts mehr mit Wissenschaft zu tun. Trotzdem nehmen viele für barre Münze, was ein Wissenschafter sagt und zwar auch dann, wenn es eine Interpretation ist…
Kürzlich war im «Le Matin» zu lesen, dass ein französischer Wissenschafter das Passivrauchen als Panikmache bezeichnete. Wer passiv rauche, der erkranke nur um 0.02 % häufiger an Krebs als Nichtraucher. Demgegenüber würden Aktivraucher 10- bis 20-mal häufiger an Krebs erkranken.
Vorausgesetzt, das stimme so, erscheinen auf den ersten Blick alle Bestrebungen für Nichtraucher-Orte extrem übertrieben. Andererseits betreffen 0.02 % doch immerhin 20 von 1000 Personen… Alles eben eine Frage der Interpretation, was als viel oder wenig, kalt oder warm, schnell oder langsam usw. verstanden wird.
Und auch hier stellt sich die Frage, ob wir denn nicht wollen, dass uns jemand sagt, was viel/wenig, kalt/warm, schnell/langsam usw. ist. Der CS-CEO findet seinen Lohn von um die 90 Mio. nicht zu hoch, wir aber schon. Aber welchen Lohn würden wir denn als korrekt bezeichnen? Wer setzt den Massstab auf wessen Basis?
Zur Deiner Aussage bezüglich Macht: Wer sagt uns denn, dass Informationen oder Wissen Macht sind? Ist das nicht ein Irrglaube unserer Gesellschaft? Sind wir dank dem allwissenden Internet mächtiger geworden?
Gewiss kann man uns weniger häufiger ein A für ein B vormachen. Wir sind wahrscheinlich weniger manipulierbar. Aber Macht hat doch auch mit Glaube zu tun. Jemand kann nicht mächtig sein, wenn wir nicht an ihn oder eine bestimmte Sache glauben. Und woran wir glauben (wollen), bestimmen doch eigentlich immer noch wir selber, oder?
Darum würde ich die Aussage nicht unterschreiben, durch freiwilligen «Informationsentzug» noch abhängiger zu werden. Jemand kann über einer Sache stehen, obschon er nicht viel weiss. Diesen Jemand halte ich trotz fehlendem Wissen oder trotz fehlenden Informationen für unabhängiger als jemand, der zwar viel weiss, selber aber nicht in der Lage ist, über einer Sache zu stehen, u. a. auch deshalb, weil er in der Abhängigkeit der Informationen steht. Er hat nie gelernt ohne Wissen/Informationen zu leben.
@ Ate
Wo liegt denn für Dich die Grenze zwischen Manipulation und jemanden-von-einer-Sache-überzeugen? Hat Manipulation damit zu tun, dass man uns etwas aufschwatzt, das wir – wenn wir ganz ehrlich zu uns selber sind – eigentlich gar nicht wollen oder brauchen?
@ Titus
Würd sagen, dass sobald man einen Menschen von einer Sache „überzeugen“ will, es bereits schon in Munipulation ausartet.
Und Du schreibst es richtig: …Jemanden von einer Sache überzeugen…, würd ja heissen, dass dieser Mensch bis anhin in den Augen des Anderssehers falsch gestrickt gedacht hat, sofern, aber nur sofern er eine eigene Meinung hatte. Und das würde heissen, dass der Andersdenkene nur seine Meinung gelten lässt, ergo manipulieren möchte.
Und da kommt die Manipulation ins Spiel: Ich vertrete die Meinung, dass wir heutzutage noch nicht in der Lage sind, ohne AKW’s auszukommen, warum ich so denke? Weil ich manchmal auch die Logik walten lasse. Aber da kommt mir so ein Grüngestrickter und will mir das Gegenteil beweisen.
Nicht nur mir, auch anderen ist bewusst, dass wir mit der Solar- Wind- und Wasserenergie die Schweiz nicht versorgen können. Aber eben dieser Grüne steht da und will mich manipulieren, dass ich gegen AKW’s sein solle.
Wie er sich denn fühle, wenn er sich zwecks Stromversorgung (ohne AKS’s) im Winter den Arsch abfriere? Aber soweit wird nicht gedacht.
Kommt mir der Witz in den Sinn: Ich brauche kein AKW, mein Strom komt aus der Steckdose.
Anderes Thema: Die Schweiz konnte sich während des 2ten Weltkriegs selbst versorgern und heute? Heute teilen wir unsere Ernte und sind selbst aufs Ausland angewiesen.
Auch einen Staat kann man manipulieren und die Frage sei mir erlaubt: Wie lange hält die Schweizer Bevölkerung diesem Druck noch Stand.
Mein Gedanke bezüglich sich-überzeugen-lassen war der, dass wenn ich von mir aus etwas will bzw. brauche, ich mich vom einen oder anderen Angebot überzeugen lassen kann. Wenn ich also ein Paar neue Schuhe brauche, dann geht die Initiative von mir aus. Es kann auch sein, dass ich ohne Schuhe heimkehre, wenn mich nichts zu überzeugen vermag.
In diesem Beispiel – also wenn ich (im Voraus) weiss, was ich will – sehe ich nichts Manipulatives. Und das Befürfnis an sich ist nicht künstlich erzeugt, wenn die bisherigen Schuhe ihren Zweck nicht mehr erfüllen. Eine mögliche Manipulation könnte dann viel eher beim Stöbern durchs Angebot auftreten (wer hat eigentlich nach «atmenden» Schuhen gerufen?).
Nun ja, womöglich ist für die Zukunft dann der Otakismus die Antwort… Diese Menschen haben eine Strategie gewählt, die zwar nicht gerade „kommunikativ und sozial“ ist, dafür kann man sie praktisch nicht mehr manipulieren, denn alles andere als ihre eigene Otakuwelt interessiert nicht mehr, wird ausgeblendet, es gibt nicht mal so was wie ein überzeugen wollen anderer die das jeweilige nicht kennen, wer nicht weiss um was es geht, der gehört eben nicht dazu… Ein Otaku zieht sich in eine Welt zurück, die „noch“ beherrschbar und vollständig verstanden werden kann…
Dazu noch ein Zitat aus „Ghost in a Shell SAC“: „Sie schaffen sich Inseln im Meer der Information, auf denen man sich sicher fühlen und auf alles vorbereitet sein kann.“
Nun ich weiss momentan nicht wohin ich genau gehöre, stecke irgendwo zwischen Otakismus und Multiple oder aber ich bin so was wie ein multipler Otaku, wobei ich was Computer angeht wohl schon seit jeher eher Otakistisch bin…
Wahrscheinlich geht es bei mir nur noch um die Frage der totalen Schliessung gegenüber dieser einen Aussenwelt oder eben nicht, was mich noch vom 100% Otakutum trennt, und je mehr versucht wird mich zu belügen und zu manipulieren, um so eher wird es bei mir eben zu dieser totalen Schliessung kommen… 😉
Wenn Du Titus weisst was Du willst und sei es nur ein paar neue Schuhe, so lässt Du Dich BERATEN, sofern Du Dir nicht sicher bist.
Hingegen, will Dich der Verkäufer unbedingt von den Atmungsaktiven „überzeugen“, so grenzt das für mich bereits schon an Manipulation.
Ich finde das Thema Matrix faszinierend. Bist Du Dir sicher, dass Dein Hier und Jetzt die Realität ist? Kann es nicht sein, dass Deine Träume die Realität sind und Dein vermeintliches Hier und Jetzt nur Träume sind?
An dieser Frage sind bereits schon einige Professoren gescheitert.
Als Beitrag zu diesem höchst interessanten Thema, hier zwei Beispiele:
1
1993 gab Pepsi unter dem Namen „Crystal“ eine ClearCola heraus, ohne Lebensmittelfarbstoff aber mit Colageschmack.
Blindverkostungen bestätigten zwar, dass dieses Produkt wie Cola schmeckte, die Kunden liessen jedoch das nicht nach Cola aussehende Produkt in den Regalen stehen, worauf 1994 das Produkt aus denselben wieder Verschwand.
(hier mehr zu ClearCola)
2
Ich möchte ein neues elekronisches Teil kaufen, habe aber keine Ahnung über notwendige Details und befrage Internet und Fachzeitschrift. Gehe auch zum Händler und lasse mich beraten.
Am anderen Tag präsentiere ich mein Kaufvorhaben in der Kaffeepause einem guten Kollegen. Der meint, uiuiui, mit dem Teil A werde ich wohl nicht glücklich werden, bei ihm ist das Ding nur eine Woche gelaufen, dann musste es bereits zur Reparatur, danach kaufte er sich Teil B. Obwohl nur (s)eine Aussage gegen all die anderen Meinungen aus Netz, Presse und Laden steht, wer würde nicht ins Zweifeln geraten? 🙂
Der Rat Deines Kollegen ist eber die ungeschminkte Wahrheit. Es ist heute bekannt (und auch anerkannt), dass die so genannte Mund-zu-Mund-Propaganda die wirksamste ist, weil sie auf das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit des Gegenübers zählen kann.
Diesen Effekt sind sich aber auch die Werbenden bewusst, weshalb sie zunehmend versuchen, die Meinungen der Konsumenten miteinfliessen zu lassen («was Kunden über unsere Produkte sagen» geht etwas in diese Richtung).
P. S. Habe Deinen Link korrigiert.