Patentiertes Leben

Was in der Natur auch vorkommen kann, sollen zunehmend nur gewisse Firmen machen dürfen: Neues Leben zu schaffen.

Wo Leben von Menschen gezielt kultiviert wird, versucht der Mensch immer wieder, mittels Züchtungen Einfluss auf seine Kulturen zu nehmen. Durch solche Züchtungen sollen beispielsweise Pflanzen resistenter gegen gewisse Krankheitserreger werden.

Der Evolution etwas nachgeholfen

Dieser Vorgang, der nichts mit der Gentechnologie zu tun hat, könnte sich genauso gut in der Natur statt im menschlichen Umfeld abspielen. Er macht auch deutlich, dass sich die Natur nicht gegen Veränderungen «auflehnt», denn im Falle einer Kreuzung zweier Sorten kann dies tatsächlich zu einer neuen Sorte führen.

Doch dieser Vorgang gerät zunehmend unter Druck. So versuchen viele Saatguthersteller, eine Pflanze durch Züchtung «besser» zu machen. Dagegen ist nichts einzuwenden, das erscheint legitim.

Problematisch wird es aber, wenn diese Firmen versuchen, ihre Züchtungen zu patentieren. Sie erwerben damit eine Art Monopol auf ihrer Züchtung – und jedem anderen ist es untersagt, etwas Gleiches zu machen.

Weil die Landwirte unter wirtschaftlichem Druck stehen, werden sie Saatgut von neuen Züchtungen, die mehr oder eine bessere Ernte versprechen, kaum ablehnen. Dies führt jedoch zu einer grossen Abhängigkeit, weil es aufgrund des Patents verboten ist, etwas Gleichwertiges zu schaffen, also eine Art Generika für den landwirtschaftlichen Anbau.

Kein Leben ist patentierbar

Darum haben verschiedenen Organisationen nun dazu aufgerufen, einen offenen Brief an die Parlamentarier des Europäischen Parlaments zu unterschreiben.

Sollten auch Sie der Auffassung sein, dass Leben nicht patentierbar sein darf, dann können Sie hier den fraglichen Brief unterzeichnen.

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Weitere Informationen

 

2 Antworten auf „Patentiertes Leben“

  1. Das wirklich Dramatische ist, dass die Saatmultis versuchen den gesamten Genpool unter ihrer Kontrolle zu bringen.
    Wenn eine einzige Sorte, oder meinetwegen Saatgut/Dünge/Pestizid-Paket patentiert wird ist das nicht weiter dramatisch. Es gibt genügen Sorten zum ausweichen.
    Schlimm wird es, wenn alte, samenfeste Landsorten patentiert werden und die in ihren Ursprungsregionen, nicht mehr gezüchtet und vermehrt werden dürfen.
    Wenn Grossmutter von der Polizei in Handschellen abgeführt wird, weil sie Samen von einer Blumen genommen hat, die sie von ihrer Urgrossmutter übernommen, dann ist die Lage sehr schlimm.
    Die Saatmultis sind bestrebt die genetische Vielfalt erodieren zu lassen und die Bauern von ihren Saatgut/Wirkstoffpaketen abhängig zu machen.
    Die Entwicklung geht soweit, dass die Pharmaindustrie im südamerikanischen Dschungel indianische Schamanen ausspionieren lässt und ihre traditionellen Heilpflanzen patentiert.
    http://youtu.be/WG0stqOEQFQ

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