Ausgebloggt?

Eigentlich sollte das hier mein letzter Blog-Beitrag sein. Es ist der 500. Beitrag.

Diese Zahl habe ich mir zum Ziel gesetzt um nach unzähligen Zwischenbilanzen definitiv Bilanz zu ziehen und über die weitere Zukunft dieses Blogs zu entscheiden. Und diese Bilanz sieht enttäuschend aus.

Natürlich gibt es auch positive Punkte in dieser Bilanz. Dafür klopfe ich mir dann bei Gelegenheit selber einmal auf die Schultern, das brauche ich hier nicht öffentlich zu tun.

Dennoch überwiegt die Enttäuschung. Die Enttäuschung darüber, dass es mir trotz 500 Beiträgen und einem Erscheinungsrhythmus von durchschnittlich zwei Tagen nicht gelungen ist, eine immer grösser werdende Leserschaft zu gewinnen.

Um nicht missverstanden zu werden: Ginge es mir nur um eine möglichst grosse Anzahl, müsste ich das Genre wechseln. Sport, technische Gadgets oder Klatsch und Tratsch ziehen da eher.

Nein, ich bin enttäuscht darüber, dass trotz immer monotonerer Meinungsmache und Berichterstattung in den Massenmedien kaum mehr Menschen nach Alternativen suchen. Sie geben sich stattdessen mit den vorgefertigten Meinungen Dritter in den besagten Medien zufrieden. Dabei kennen sie diese «Dritten» häufig nicht einmal, und hinterfragt werden die so verbreiteten Meinungen vielfach auch nicht.

Zudem bietet beispielsweise je ein Beitrag von fünf unterschiedlichen Bloggern zum gleichen Thema wohl zwar mehr Meinungsvielfalt als wenn fünf Massenmedien das gleiche Thema behandeln würden. Doch das scheint nicht gefragt zu sein, vermutlich weil es einfacher ist, eine Meinung einzuordnen (und dafür oder dagegen zu sein) als deren fünf…

Bei rein sachlicher Betrachtung des Aufwands, den ich hier bisher betrieben habe und des Nutzens, den einige meiner Besucher daraus vielleicht ziehen, stelle ich ein beachtliches Missverhältnis fest. Das mag der Preis sein, den man in der Anfangsphase zu zahlen hat. Doch nach 500 Beiträge sollte dieses Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen «gefühlsmässig» schon übereinstimmen.

Gewiss, den Nutzen kann ich nicht vollständig abschätzen. Aufgrund des geringen Feedbacks vor, aber auch hinter den Kulissen, wie auch aufgrund der konstanten Anzahl Besucher, scheint dieser aber nicht sonderlich gross zu sein.

So betrachtet müsste ich sofort einen Schlussstrich ziehen, sodass sich dieses Blog zu jenen einreiht, welche seit einigen Monaten am Verwaisen sind (obschon darin früher regelmässig etwas Neues zu lesen war).

Da ich aber wohl kaum ganz auf die Finger sitzen kann, wird es voraussichtlich weiterhin etwa einen Beitrag pro Woche geben. Das ist immer noch mehr als viele andere publizieren und lässt mir dennoch mehr Raum für Neues.

Und sollte jemand (Blogger oder nicht) Interesse an einem gemeinschaftlich betriebenen Blog haben, so ganz nach dem Motto «geteiltes Leid ist halbes Leid», soll er oder sie sich bitte melden.

Den regelmässigen Leserinnen und Lesern danke ich für ihre Treue im ablaufenden Jahr und wünsche allen das Beste fürs neue Jahr!

24 Antworten auf „Ausgebloggt?“

  1. Scheinbar ist es an der Zeit dass wieder ein interessanter Blog langsam versinkt! Hoffen wir das die Augenreiberei in irgend einer Form weiterlebt und du vielleicht doch von Zeit zu Zeit noch Lust hast etwas zu bloggen 🙂

  2. „So betrachtet müsste ich sofort einen Schlussstrich ziehen“
    Schade! Habe ich spontan gedacht. Ich persönlich würde es sehr bedauern – bei allem Verständnis, das ich auch habe. Denn Bloggen ist mit Aufwand, Arbeit und Einsatz verbunden.

    „Da ich aber wohl kaum ganz auf die Finger sitzen kann, wird es voraussichtlich weiterhin etwa einen Beitrag pro Woche geben“
    Gut so! Ich freue mich auf deine Fingerfertigkeit – und das einmal in der Woche (das ‚voraussichtlich‘ habe ich jetzt überlesen…) 🙂

    Und so wünsche ich dir,
    lieber Titus,
    einen guten Rutsch oder einen ruhigen Übergang in ein gutes Neues Jahr 2012!
    Hausfrau Hanna

  3. dein blog ist ein wahrer genuss fürs auge (denn es liest ja schliesslich) und damit auch für mein gehirn, mein verständnis für die dinge – endlich einmal jemand, der sich wirklich mit dingen auseinander setzt und uns dies hier in einem tollen blog teilt.

    du merkst, ich bin ein «heimlicher» fan von deinem blog und es wäre wirklich sehr schade, wenn es hier nicht mehr weitergehen würde. ich weiss als blogger selber zu gut, wie hart es ist, dran zu bleiben. aber uns gibt es beide noch und so soll es doch noch eine weile bleiben, oder?

  4. Ich persönlich finde es schade, sollte dein Blog wirklich verschwinden. Selbst weiss ich, dass nach all den Vorsätzen die Entzugserscheinungen bald wieder eingesetzen werden. Mir persönlich geht es nicht so um die Leserzahl sondern um alternative Texte und Berichte.

    Die Konkurrenz ist für viele gute Blogs zu gross geworden. Facebook, Twitter sind heute mehr gefragt. Niemand möchte sich die Zeit nehmen, wie du selbst schreibst.

    Jetzt warten wir das neue Jahr ab und ich bin sicher du wirst wieder deinen gewohnten Rythmus finden. Ebenso die Freude am Bloggen.

    Einen guten Rutsch

    Peter

  5. Ich habe deine Beiträge im Zuge meiner Meinungsfindung immer sehr geschätzt, auch wenn ich nie oder fast nie kommentiert habe.
    Zu einem Thema fünf Blogs zu lesen, wäre in der Tat gut für eine solche Meinungsfindung, übersteigt aber meine zeitlichen Ressourcen. Schon das genaue Lesen deiner ausführlichen Recherchen geht manchmal an die Grenze. Trotzdem habe ich immer im stillen geheimen gehofft, der Titus schreibt dann sicher was Lesenswertes darüber.

    Also: Herzlichen Dank für Deine tolle Arbeit und ich freu mich darüber, dass dein Blog die Fenster nicht ganz schliesst.

    Herzliche Grüsse
    Maria

  6. Ich habe meinen Twitter Account gelöscht, Google + verstauben lassen und bin im Moment dabei, den Rückzug aus FB anzutreten – um nur noch zu bloggen 🙂 Blogs sind für mich das einzig Interessante an diesem ganzen Social Media Gedingdöses. Alles andere sind kurze Häppchen, Links, Belanglosigkeiten, Small Talk, Werbung in eigener Sache, das Zeigen der eigenen Schokoladeseite.

    Es stimmt: Die Blogbesucherzahlen sind auch bei mir, nach all der langen Zeit, immer noch lächerlich klein, ja, es werden sogar weniger. Ein Blumensträusschen gewinnen kann man mit dem Bloggen nicht (mehr). Kommentare trudeln im Zeitalter des schnellen Klicks auf „gefällt“ mir nur noch selten ein. Und trotzdem: Bloggen ist das, was mich interessiert. Und Blogs sind das, was ich noch lese im Internet (plus ein paar Online-Zeitungen). Es gibt immer noch Blogperlen. Dein Blog ist so eine Perle.

    Bitte, trag ihr Sorge, der Perle. Du magst nicht tausende von LeserInnen haben, aber jene, die du hast, wissen deinen Blog zu schätzen. In diesem Sinne: Auf die nächsten 500 Blogeinträge.

    Alice (mit Frau Zappadong und Mr Doorman)

  7. Hallo Titus.
    Ich kann nur wiederholen, was die anderen geschrieben haben. Ich lese deinen Blog gerne – deine Artikel sind Teil meiner Meinungsbildung geworden. Nicht immer in deiner Richtung – aber häufig. Darum würde ich deinen Blog vermissen. Eine kleine Blogpause hingegen werden deine Leser, auch ich, sicher überstehen. Und dank RSS werden wir es nicht verpassen, wenn es dir wieder in den Fingern zuckt.
    Darum – es guet’s Nöis!

    …und auf baldiges Zucken …

  8. Normalerweise bist du doch sonst eher der Analytiker, Titus? Nüchtern betrachtet ist es doch ganz einfach so, dass die Meinungsblogs ihre Wirkung verloren haben; sie waren interessant als Sprachrohr oder Diskussionsforum, bevor die schnellen Telefonplattformen wie Twitter sie ins Abseits drängten. Ohne Blogszene leidet auch der einzelne Blog unter fehlender Resonanz. Heisst natürlich wohl auch, Blogs werden vor allem von Bloggern gelesen. Da diese sich Neuem zuwenden, bleiben sie auch als Leser nun aus. Zudem ist die Infrastruktur der Blogverlinker wie slug.ch etc. total zusammengebrochen.

  9. @ Alle
    Vielen Dank an alle für die verschiedenen Rückmeldungen, welche ich sehr schätze.

    Wie angedeutet höre ich ja nicht ganz auf. Das könnte und will ich auch gar nicht, dafür habe ich mir schon zu viele Augenringe angeeignet 🙂 . Es wird nur einfach weniger sein und im Gegenzug – so hoffe ich – noch etwas Substanzieller. Mir mehr Zeit zu nehmen erlaubt auch eher, einmal da oder dort nachzufragen oder nachzubohren.

    @ Peter/Hotcha
    In einer ersten Fassung des Beitrags oben hatte ich auch die Punkte Facebook/Twitter drin, dann aber wieder gelöscht. Nun denn: Ich halte nicht viel von der häufig gehörten Aussage, dass derartige Plattformen Blogs ablösen würden, weil sie ganz einfach aus verschiedenen Gründen nicht miteinander vergleichbar sind. Wer das heute noch behauptet (und ich meine nicht Euch), der kann ja einmal versuchen, einen Blog-Beitrag mit integrierten Bildern, Videos und verlinkten Texten auf FB/Twitter wiederzugeben…

    Allerdings haben FB/Twitter vermutlich dazu geführt, dass weniger Blogs eröffnet werden (dafür besteht ja keine Notwendigkeit mehr). Das ist vermutlich nicht so tragisch, denn viele Blogs waren bekanntlich nur „Eintagsfliegen“. Ich würde FB/Twitter heute eher als „Übungsfeld“ für zukünftige Blogs betrachten: Wem 140 Zeichen oder eine FB-Seite zu wenig sind, der wird irgendwann ein Blog eröffnen.

    Twitter, aber auch FB, halte ich vorwiegend als Link-Schleudern. Sie haben ihre Seinsberechtigung. Nur: Wenn alle nur Links verschicken, wer schafft dann Neues, zu welchem man einen Link verschicken kann?

    Wie gross die Wirkung von Meinungsblogs je war und heute noch ist, weiss ich natürlich auch nicht. Vielleicht hat das relativ geringe Interesse auch mit dem schnelllebigen Zeitgeist zu tun, der einer (zeitintensiven) Auseinandersetzung mit Meinungen im Wege steht (schliesslich soll man heute in nur „20 Minuten“ alle mehr oder weniger bedeutende Ereignisse dieser Welt verstehen…).

  10. Ich bin sehr froh zu lesen, dass du deinen Blog doch noch gelegentlich füttern willst! Deine Schreibereien gehören für mich zu den Highlights, ich lese sie immer von A – Z durch, mache mir meine Gedanken dazu und muss bekennen, dass ich von deinen Gedankengängen viel gelernt habe!
    Ich hätte dich, deinen Blog, deine gescheiten Folgerungen sehr vermisst! In diesem Sinn: Auf viele weitere bedenkenswerte Statements deinerseits (und vielleicht etwas mehr Kommentare meinerseits)! Alles Gute für 2012!
    Herzlich, Katarina

  11. Ja Titus, da hast du recht mit FB und Twitter. Esist eben einen Zeiterscheinung die mich an meinen CD Funkzeiten erinnerten. Wo bist du ? Wie komme ich an ? Manchmal wäre es zwar besser nur ein paar Worte zu verwenden. Aber in der Sache hat sich der Blog bewährt und wird auch künftig seinen Daseinsberechtigung haben. Umgekehrt fehlt der qualifizerte Leser, der auch bereit ist, längere Blogbeitröge zu lesen. Wie schon erwähnt, lesen dann Blogger nur bei Bloggern. Quantität ist eben nicht immer Qualität. Das hast du mit deinem Blog bewiesen. Viele Missstände kann man eben nicht in ein paar Wöärtern abhandeln. Dazu braucht es einen starke Bloggerszene, ohne Zugriffsneid. Speziell in unserem Bereich des sozialen Alltags (IV-Renten; Gesundheitswesen usw.) Over )):

  12. Nach der Headline und den ersten paar Zeilen habe ich mich gehörig erschrocken, lieber Titus, denn, ich mag die „Augenreiberei“, ja, ich hab sie irgendwie lieb gewonnen.
    (Der Link steht bei mir – nicht nur wegen dem Anfangsbuchstaben – zuoberst in der Blogroll.)

    Sie ist eben genau das, was ein anspruchsvolles Informationsgefäss im Web sein sollte: Unaufgeregt und hintergründig, immer gut recherchiert und mit Aha-Effekt, denn für Effekthascherei gibt’s schon genügend andere.

    Es erstaunt(e) mich immer wieder, wie du in so kurzer Zeit so viele interessante Beiträge produzieren konntest, denn es geschieht ja zur Hauptsache in der Freizeit. (Ok, ein Tag hat 24 Stunden, und dann gibt’s ja noch die Nacht 😀 )

    Und, es hat meine eigene bescheidene Blogghütte bereichert, nicht zuletzt durch Blog-Aktionen wie zum Beispiel die 487 Tage anlässlich der Libyen-„Entführungs“-Affäre vor fast genau 2 Jahren.

    Ich freue mich, dass die Augenreiberei weiter lebt, und wünsche dir viel Substanz für spannende Beiträge, sowie viele begeisterte Leser und Kommentar-Schreiber.

    Liebe Grüsse und guten Rutsch, (auch von Frau Wetterfest)
    Bobsmile

  13. Ich bin regelmässiger Leser dieses Blogs und würde mich freuen, wenn es weitergeht. Es ist eines der wenigen qualitativ guten Schweizer Blogs. Falls doch ein Schlussstrich gezogen wird hier, freue ich mich, bei Eignung, auf eventuelle Gastbeiträge bei direktedemokratie.com.

  14. Salve
    Das erste, was mir in den Sinn gekommen ist war… Schade. Das Zweite… ein Konkurrent weniger. Das Dritte… Jommeri.

    Mach weiter und schreib den Blog für Dich selber. Sinniere darin über die Welt und die Menschchen darin. Ich finde, Du machst das recht gut (auf jeden Fall besser als ich) und darum schau ich ab und an auch rein. Nur, mir fehlt die Zeit schon für mein eigenes Blog, wie soll ich dann noch in 50 anderen, interessanten Blogs mitlesen? So kommt es dann, dass ich salomonisch meine Zeit aufteile und etwa alle 50 Tage bei einem Blog wieder vorbei schaue 😉

    Aber, der Gedanke kam mir auch schon. 716 Artikel in etwas mehr als 5 Jahren. Habe ich heute festgestellt. Und ich habe mich zum weiter machen entschlossen. Ob nun 300 tägliche Leser oder wie dazumal 3000. Egal. Es lohnt sich, nur schon wenn ich Mails, Briefe und Anrufe von netten Menschen erhalte, die mich zum Mond wünschen. Und andere, die mir danken, dass ich meine Meinung sage, ungeachtet der Konsequenzen.

    Es mag ein kleiner Tropfen sein, den Du da fallen lässt. Aber viele Blogs lassen viele kleine Tropfen fallen und es ist wichtig, dass wir das tun. Einheitsbreit kontra Meinungsfreiheit. Letzteres muss gewinnen.

    En guete Rutsch is neue Johr!

  15. SEHR SCHADE. Wer selber ganze Artikel schreibt, hat beim Besuch dieses Blogs sehr schnell erkannt, dass hier mit grossem Aufwand produziert wird. Die Textqualität, die Textpräsentation und der ganze Blog lassen diskret aber übezeugend erkennen, dass professionell und mit Engagement anspruchsvolle News / Informationen angeboten werden. Ein Muster von einem Blog. So lange gelegentlich Artikel dazu kommen, ist die Geschichte noch lebendig und die Leser prüfen immer wieder was es zu entdecken gibt. Der Stecker sollte deswegen nicht völlig rausgezogen werden, solange ein Hauch von Restambition besteht.

    Für 2012 wünsche ich alles Gute und dass viele sonnige und schöne Stunden warten, die es zwischendurch erlauben dem Alltag zu entfliehen. Genuss und Spass sind unverzichtbar um den Akku immer wieder neu zu laden. Passiert dies sieht die Welt gleich wieder schöner aus und dadurch wird auch Lust – zumindest – am gelegentlichen Bloggen freigesetzt.

    Relax-Gruss

  16. Ich kann dich sehr gut verstehen, jedoch möchte ich auch dich dazu ermuntern, weiter zu machen. Oder halt zumindest einfach den einen Blogpost pro Woche zu schreiben. Mir persönlich waren deine hochwertigen Blogpost alle zwei Tage fast zu viel. Sie erfordern doch Zeit und Konzentration, welche mir häufig während des Semesters gefehlt hat; deshalb las ich auch nicht all deine Beiträge und habe eher selten kommentiert. Auf jeden Fall finde ich es toll, dass du mit deinem Blog eine alternative Meinungsplattform bietest.

    Vielleicht musst du – ich bin weit davon entfernt dir Ratschläge erteilen zu wollen – aber vielleicht musst du für dich selbst den Zweck deines Blogs neu definieren. Vielleicht musst du dich damit abfinden, dass du mit einem eher nüchternen, auf Fakten beruhenden und nicht polemisierenden Blog nicht die Masse erreichen wirst, sondern eine vielleicht eher etwas bescheidenere, dafür umso dankbarere Anzahl Leser.

    Wäre schön, wenn du weitermachen würdest! Wünsche dir alles Gute und viel Erfolg im neuen Jahr 🙂

  17. Lese ich die obigen Kommentare so fällt mir auf, dass es allesamt Blogbetreiber sind. Ob sie nun auf Deinem wirklich informativen Blog abkupfern oder nur der Interesse halber lesen, kann ich nicht urteilen, hingegen kann ich etwas anderes urteilen:
    Nicht von der ersten Stunde weg konnte ich Deinen Blog geniessen, Du machtest mich erst ein wenig später darauf aufmerksam. Aber seit diesem Moment verging kein Tag, an dem ich nicht einmal bei Dir reinklopfte.
    Politisch haben wir das Heu nicht auf der gleichen Bühne aber dennoch gaben mir Deine Beiträge Anregung zum Nachdenken, etwas Festgefahrenes begann ich zu hinterfragen, aber nein, nein, freu Dich nicht zu früh, denn genau gleich wie Du vertrete ich auch meine Standpunkte.

    Aber dennoch, dank Deinen Beiträgen gabst Du mir den Einblick in Themen die für uns Bürger fern sind. Dank gewissen Beiträgen, wie zum Beispiel die Geschichten Deiner Nachbarin, brachtest Du mich zum schmunzeln und lachen. Politik und Humor in eine Tüte zu packen, dass geht nicht, Du hast es gemacht und geschafft.

    Und wenn da einige obige Kommentare trübe aussehen, ich freue mich auf Deine zukünftigen Beiträge, ob die nun wöchentlich oder monatlich erscheinen, sie werden Sinn und Gehalt haben und sie werden mich wie üblich zum Nachdenken anregen und erfreuen.

    Dies ist nun der Kommentar von einer „Nicht-Blog-Betreibenden“
    Also 17 zu 1.
    Diese 1 ist meine Stimme und ich bin stolz darauf, denn sie will nichts, sie fordert nichts, sie freut sich nur, wenn sie sie sich irgendmal wieder die Augen reiben darf.

    . Du aber hast mich durch Deine tiefschürfenden Beiträge immer wieder zum nach- und überlegen angeregt. Ein Nährboden ist daraus zwar nicht entstanden, aber dennoch eine gewisse Hinterfragung, alles mal aus einer anderen Warte aus anzuschauen.

  18. Lieber Titus!

    Wie Du aus den bisherigen Kommentaren entnehmen konntest, wären wir ein bisschen enttäuscht, wenn Dein Blog aus der Sphäre verschwinden würde. Du artikulierst Deine Ansichten zu aktuellen Themen klar, pointiert und dennoch anständig. Das hat Seltenheitswert.

    Dass das Interesse an „Meinungs-Blogs“ und insbesondere die Kommentierfreudigkeit der Leser in den letzten paar Jahren stark nachgelassen haben, ist eine Tatsache, die nicht nur Du erlebst. Die Massenmedien machen, wie der Name es schon sagt, Medien für die Massen, die sich eben (schon quasi per Definition) nicht selbständig und aktiv um ihre Meinungsbildung kümmern. Schreiberlinge wie Du und ich bedienen eine Nische jenseits der Massen und, auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung sind, fände ich es schade, nichts mehr von Dir lesen zu können.

    Mit dem Bloggen ist es ähnlich wie mit der Gartenarbeit. Man sollte es nur tun, wenn man auch wirklich Lust dazu hat. Unter Zwang und Unlust kommt nichts Gescheites dabei heraus. Man sollte es nur tun, wenn man Freude daran hat, um die Freude daran nicht zu verlieren. Aus Zeitgründen habe ich meine Schreibfrequenz vor längerer Zeit gedrosselt, was in gleichem Masse auch meine Besucherfrequenz verringert hat. Doch Qualität vor über Quantität!

    Brieffreundschaften sind im Internetzeitalter schon lange aus der Mode gekommen. Wenige pflegen sie trotzdem noch. Ein Blog ist wie eine Brieffreundschaft mit nicht nur einem bekannten Leser sondern mit mehreren und mehrheitlich unbekannten Lesern. Wenn Du Freude daran hast, jemandem etwas zu schreiben, dann tu es einfach weiterhin! Manchmal kann es auch zur Schreibtherapie werden. Einen pointierten Beitrag zu einem Thema zu schreiben, verlangt, dass Du Dir selber klar darüber wirst, Deine Gedanken ordnest und Dich eingehend mit dem Thema auseinandersetzt. Lass und doch bitte weiterhin daran teilhaben! 🙂

  19. @ Monsieur Croche / Ate / LD
    Auch Euch dreien vielen Dank für Eure ehrlichen Worte. Wie der neueste Beitrag zeigt: Es geht weiter 😀 !

  20. Lieber Titus

    Ja, es geht weiter. Ich glaube, dass wir Blogger häufig vor allem über die Fesseln reflektieren (müssen), die wir uns selbst auferlegen. Wir generieren unsere Ansprüche vor allem selbst – und machen uns häufig ein falsches Bild davon, was wirklich gefordert wird. Aber das ist auch egal: Es ist unser Ding, das eigene Blog, und wir dürfen dafür auch die Form festlegen – oder sie ändern. Mal etwas spontaner schreiben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Oder eben seltener, aber immer noch so, dass man dann, wenn man schreibt, gern und mit Verve schreibt.

    Du bist in Deinen Analysen sehr gründlich, Deine Texte sind oft lang. Du bietest dafür aber eine sehr harmonische, ruhige Umgebung. Dieses Blog ist als Ganzes eine Visitenkarte und ein Kontra zu manchem anderen Erzeugnis dieser Art. Mach Dein Ding, und wundere Dich nicht, wenn die Kommentare weniger werden. Das ist der Lauf der Zeit – mal abgesehen davon, dass sich mancher wünschte, seine aktive Lesegemeinde wäre so zahlreich wie bei Dir.

    Im Gegensatz zu Dir glaube ich tatsächlich, dass FB/Twitter den Blogs viel Leserschaft abgesaugt haben – und dass die auch nicht in einer Gegenbewegung wieder kommt. Phänomene wie das Fratzenbuch verändern das Surf-Verhalten einer ganzen Generation, etablierte Medien entwickeln Blogformen, welche zusätzlich Aufmerksamkeit und Lesezeit bündeln – Blogs, die sich aus eigenständigem Antrieb halten, leben vor allem von der Energie des Betreibers – und seiner Fähigkeit, ein Gefühl für seine stille Leserschaft zu behalten. Im Grunde musst Du nur Dir selbst treu bleiben – und damit auch die Gedanken ernst nehmen, die Dich nach etwas anderen Formen suchen lassen.

    Wo Titus drauf steht, wird man sich immer wieder die Augen reiben können, weil der Mann zum eigenen Grübeln einlädt – und, ja, auch dies, auch manchmal zum Lachen.

    Ich möchte Dir ausdrücklich danken, dass es Deine Blogstimme gibt.

  21. Hab letzter Zeit halt eher meiner XBOX360 gefröhnt und das Internet wurde mehr genutzt um Spiele Tipps zuschreiben als sonst was, da blieb keine Zeit für anderes. Aber es hat sich auch gelohnt habe mittlerweile schon 5 mal Spiele und letztens sogar eine neue Konsole gewonnen durch meine veröffentlichten Tipps und Cheats…

    Blogs und co. besuche ich wenn grad nichts los ist, was halt ziemlich selten war, irgendwie ja auch gut so andererseits fehlte ich halt als Besucher und Leser anderswo… rofl!

  22. Kann es sein, dass Du dir etwas arg straffe Blogrichtlinien auferlegst? Sicher: Bloggen ist eine hochernste Angelegenheit. ABER. Warum gleich wieder fixe Ziele wie „Ein Beitrag pro Woche“ festlegen, und nicht einfach dem Schlendrian eine Weile den Triumpf gönnen?

  23. @ Ugugu
    Du hast das „ETWA einen Beitrag pro Woche“ vergessen… 😉

    Der „Schlendrian“ (oder wie man das auch immer bezeichnen mag) ist schon drin, sonst wäre heute morgen etwas Neues online gewesen. Der neuste Beitrag ist noch nicht ganz fertig…

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