Spezialausflug ins Ausschaffungszentrum

Ausschaffungsalltag statt Ausschaffungspolemik – dies zeigt ein Film, der am Mittwoch Abend ausgestrahlt wird.

Programmhinweise sind an dieser Stelle eher unüblich. Filmdokumente, die aber etwas zeigen, von dem kaum Notiz genommen wird, obwohl diese «Sache» täglich stattfindet, bilden eine Ausnahme. Dazu gehört der Film «Vol spécial» (Spezialflug) des Filmemachers Fernand Melgar.

Vol spécialEr zeigt keine Helden, so wie das die SVP schon im Voraus herbeizureden versucht. Vielmehr illustriert er den häufig zermürbenden und manchmal beklemmenden Alltag von abgewiesenen Asylsuchenden, die ausgeschafft werden sollen.

Damit gibt Melgar Einblicke in ein Thema, das hierzulande immer wieder heiss diskutiert wird – ohne dass viele wirklich eine Ahnung haben, was das für die Betroffenen genau bedeutet.

Darum reinschauen, hin- und hergerissen sein, nachdenken, Meinung bilden und bei Bedarf hier mitdiskutieren:

Sendung «Kulturplatz» am Mittwoch Abend, 28.03.2012, ab 22.20 h auf SF1, mit einer Stellungnahme von Bundesrätin Simonetta Sommaruga (der Film selbst läuft ab 22.55 h).

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Die weggesperrten Seelen

Am diesjährigen Festival du Film Français d‘Helvétie (FFFH) in Biel wurde am Sonntag auch der Film «Vol spécial» über das Genfer Ausschaffungszentrum «Frambois» gezeigt. Zugeschaut – und anschliessend mitdiskutiert – haben nicht nur der Filmemacher Fernand Melgar selbst, sondern auch die fürs Ausländerwesen zuständige Bundesrätin Simonetta Sommaruga.

Es gibt Themen, die finden für die breite Öffentlichkeit nicht statt. Dazu gehört auch die Ausschaffung von Ausländern, die sich ohne Aufenthaltsbewilligung in der Schweiz befinden. Dieses Thema findet nur dann statt, wenn «etwas» bei der Ausschaffung schief läuft, insbesondere wenn einer der «Auszuschaffenden» dabei stirb oder scheinbar misshandelt wird, wie kürzlich wieder Filmaufnahmen zeigten.

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Im selben Schlitten

Da man auch in der Augenreiberei nie sicher ist, ob einem nicht der Samichlaus in den dunklen Wald mitnimmt, sei deshalb heute schon darauf hingewiesen, dass es morgen wieder soweit ist: Der Samichlaus kommt.

Wer unter dem Jahr nicht pariert, der wird am 6. Dezember vom Samichlaus mitgenommen. Nicht parieren heisst konkret, nicht den aktuell gängigen Normen zu entsprechen, also nicht dem Mainstream anzugehören.

Man könnte auch sagen, dass damit quasi die schwarzen Schafe ausgeschafft werden, wie das Samichlaus Müslüm nachfolgend besingt:

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