«Die grösste Minderheit»

Sprachlich wandelt sich die «wählerstärkste Partei» gerade zur «grössten Minderheit». Das ist clever, denn damit wird der Akzent nicht mehr auf die (Wähler-) «Stärke» gelegt, sondern auf die Minderheit. Und Minderheiten verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit, nicht wahr? Schaut man hingegen etwas genauer hin, dann gibt es noch ganz andere «grösste Minderheiten»…

Jetzt haben wir den (voraussehbaren) Salat: Bis zu den nächsten Erneuerungswahlen des Bundesrats oder bis vielleicht schon vorher ein FDP- oder der BDP-Bundesratssitz frei wird, werden wir uns von der rechtsbürgerlichen Seite anhören müssen, dass «die grösste Minderheit» im Bundesrat untervertreten sei.

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Parteifarbe vor Qualität – oder umgekehrt?

Von Belgien über Griechenland, Italien oder der Schweiz wird die Parteizugehörigkeit von Regierungsmitgliedern in jüngster Zeit zunehmend in Frage gestellt. Wäre das so schlimm, wenn die Ausführenden (Exekutive) Technokraten wären?

Knapp eineinhalb Jahre lang hatte Belgien keine Regierung mehr. Zwar war die alte, zurückgetretene Regierung um Yves Leterme während dieser Zeit weiterhin geschäftsführend tätig. Dennoch hatte dieses kleine Land mit grossen ethnischen Problemen trotz Regierungskrise relativ gut ohne politische Regierung funktioniert.

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Ist ein Wort noch ein Wort?

Schon vor dem Wahlsonntag tauchten Fragen über die Wiederwahl von Eveline Widmer-Schlumpf auf, die Stirnrunzeln auslösen. Derweil bleiben andere und mindestens so wichtige Fragen nicht bloss nur offen, sondern unausgesprochen.

Die Schweiz wird vom Ausland häufig für ihre politische Stabilität gerühmt und beneidet. Das schmeichelt und führt dazu, dass man sich diesbezüglich auch in der Schweiz immer wieder gegenseitig auf die Schultern klopft.

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