Top-Gehälter für Top-Müllmänner

Unter anderem im Bankenwesen bleiben die Gehälter des oberen Kaders weiterhin hoch. Die mitgelieferten Begründungen sind schwer nachvollziehbar. Und eine Diskussion über «gerechte» Lohnhöhen ist kaum auszumachen. Nicht etwa rationelle Gründe führen zu unterschiedlichen Löhnen, sondern gezielt praktizierte, reine Willkür.

Wer von einem Jahr aufs nächste eine Gehaltseinbusse von einem satten Drittel in Kauf nehmen muss, der verdient Mitleid. Davon ausgenommen ist Brady Dougan, der CEO der Crédit Suisse (CS), welcher trotz dieser grossen Einbusse immer noch mit insgesamt 12,8 Millionen Schweizer Franken fürs letzte Jahr rechnen kann.

Einen Drittel weniger zu verdienen ist viel. Es ist so viel, dass die CS es wert war, dies auf Seite 202 des Geschäftsberichts 2010 noch speziell hervorzuheben: «Gesamtvergütung des CEO 34% tiefer», steht da stichwortartig geschrieben.

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Fangt die Grossen!

Seit der Bankenkrise standen vor allem die Manager und deren Löhne im Zentrum der Kritik. Darum konzentrieren sich viele Massnahmen vor allem gegen Lohnexzesse im Management, schliesslich ist das auch politisch attraktiv. Vergessen gehen dabei die Verwaltungsräte, deren Entlöhnung und vor allem deren Rolle. Dies zeigt sich jüngst wieder im Fall der Thurella AG.

Wenn eine Person das Gesicht eines Unternehmens verkörpert, dann ist das meistens der Direktor Generaldirektor Geschäftsleiter CEO. Er ist in der Regel derjenige, welcher im Namen des jeweiligen Unternehmens nach aussen zur Öffentlichkeit wie nach innen gegenüber den Mitarbeitern auftritt.

Demgegenüber fristen Verwaltungsräte eher ein Schattendasein. Manchmal erscheinen sie einem schon fast so lichtscheu wie eine Fledermaus. Das gilt selbst für die eigenen Mitarbeiter, und so überrascht es auch nicht, dass viele Angestellte häufig weder den Namen noch das Abbild eines Verwaltungsrats kennen.

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