Viele Dinge in der Schweiz dürfen nicht einfach so nach Belieben getan werden. Es gibt klare Vorgaben, wann wer wie jemand etwas zu tun hat. Doch einer der wichtigsten Bereiche für ein friedvolles Zusammenleben in unserer Gesellschaft fristet bis heute ein Mauerblümchendasein. Das liegt wohl auch daran, dass es ein Tabu-Thema ist.
In der Schweiz wird wenig zum Zufall überlassen. Vieles wird zum Teil bis ins kleinste Detail reglementiert. Gibt es doch etwas, das sich nur schwer reglementieren lässt oder das eine gewisse Unsicherheit mit sich bringt, findet sich bestimmt eine Einrichtung, bei welcher man sich gegen das entsprechende Risiko versichern kann.
Ein «gewaltiger» Irrtum
Ist ein Mensch bloss eine Sache, ein Gegenstand, ein Objekt? Natürlich nicht! Aber warum werden manchmal Menschen so betrachten, als ob es sich nur um eine Sache handeln würde?
Diese Titelzeile könnte einen in mehrfacher Hinsicht zur Decke springen lassen: «Fall München: Prügelopfer kann auf Genesung hoffen». Das steht nicht so in einer Boulevardzeitung, das titelte SF Tagesschau.
Vorab, mit Prügel – so vielfältig auch die Bedeutung dieses Begriffs sein kann – hat das nichts zu tun, was diesem Mann widerfahren ist. Es waren Schläge und Fusstritte, insbesondere gegen den Kopf. Folglich wurde dieser Mann auch nicht «fast totgeprügelt», wie es im ersten Satz der Einleitung heisst.
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Die Langeweile abschaffen
Wir leben in einer «Fun-Gesellschaft», meinen die einen. Tatsächlich haben wir heute mehr Freizeit- und Unterhaltungsmöglichkeiten als frühere Generationen. Trotzdem scheinen sich viele zu langweilen – mit gravierenden Folgen.
Harmoniemusik, Damenriege, Herrenturnverein, der gemischte Chor und der Schützenverein – sie alle und noch einige mehr prägten das soziale und kulturelle Leben einer Gemeinde. Und sie verlangten von jedem Einzelnen einen gewissen persönlichen Einsatz, eine gewisse persönliche Entfaltung.
Doch dieses Bild über das soziale und kulturelle Gemeindeleben ist veraltet. Alle diese Vereine kämpfen nämlich gegen Mitgliederschwund. Einige kämpfen dagegen mit Erfolg, indem sie das urchige Image abgelegt und sich Neuem, Zeitgemässerem geöffnet haben.