Kindesentführung: Unbrauchbare Alarmierung?

Innert weniger Tagen kam es gleich zu drei medial bekannt gewordenen Entführungen. Trotz vermeintlichen Anstrengungen im Alarmierungsbereich scheint sich nichts verbessert zu haben – weil sich die Behörden selber im Weg stehen.

Der Fall der damals knapp sechsjährigen Ylenia Lenhard, welche im Sommer 2007 entführt und später tot aufgefunden wurde, dürfte vielen noch in guter Erinnerung sein. Es war der erste Fall, bei dem über einen Offenen Brief im Walliser «Le Nouvelliste» von bekannten Persönlichkeiten die Forderung nach einem Entführungsalarm nach ausländischem Vorbild laut wurde.

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Alarmierung in Ausnahmesituationen

Subjektiv empfunden treten in unserer Gesellschaft immer häufiger mehr oder weniger bedrohliche Ausnahmesituationen einen. Derweil haben sich die Informationskanäle, welche die Bevölkerung darüber informieren könnten, nicht weiterentwickelt. Es fehlt am Bewusstsein des Informationsbedürfnisses und am politischen Willen.

Medien sind genau so schnell, wie sie genutzt werden. Die Schnelligkeit, mit welcher sie genutzt werden, hängt auch damit zusammen, wie alarmierend sie sich bemerkbar machen.

Eine Zeitung beispielsweise alarmiert den Nutzer überhaupt nicht. Auch Fernseh- oder Radiogeräte leuchten oder blinken nicht plötzlich auf, nur weil irgendwo auf der Welt irgendetwas Schreckliches passiert ist. Den Zeitpunkt der Nutzung bestimmt der Nutzer quasi nach freiem Ermessen. Darum verbreiten sich über diese Medien bereitgestellte Informationen eher langsam.

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