Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (12)

Die Übergabe

Freitag, 29. Mai 2009

Hürlimann steht bereits um fünf vor neun vor einem der Eingänge zum Stadtpark. Die Nacht ist bereits angebrochen, darum liefert nur die Wegbeleuchtung etwas Licht.

Er hat keine Ahnung, wo er genau sein soll noch wer ihn erwartet. Daher spaziert er relativ ziellos umher, die Hände in seine Jacke vergraben, eine davon hält den rot-weissen Gegenstand fest umklammert.

Trotz Dunkelheit hat es noch einige Menschen in Park. Dieser wird auch erst in einer Stunde geschlossen. Darum fällt es ihm auch schwer, irgendeine Person als mögliche Übergabeperson auszumachen. Es könnte jede sein, denn sie verhalten sich alle gleich unverdächtig.

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Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (11)

Überraschende Post

Freitag, 29. Mai 2009

Hürlimann ist wieder einsatzbereit. Den halben Vormittag hat er damit zugebracht, sein durchwühltes Büro aufzuräumen und nicht zuletzt auch sich selbst zu pflegen.

Ihm ging es ähnlich, wie es wohl auch Benjamin Luginbühl Ende April ergangen sein muss: Ihm wurde schwarz vor Augen, fiel hin und trug schliesslich einen blauen Flecken am Hinterkopf davon. Auch er wachte mitten in der Nacht zum Freitag auf dem Rücken auf und konnte nicht genau sagen, ob der blaue Fleck von einem Schlag auf den Hinterkopf oder vom Hinfallen stammte.

Auf jeden Fall sitzt Hürlimann nun wieder an seinem Schreibtisch und weiss erneut nicht, wie es weiter gehen soll. Der Fall seiner unbekannten Auftraggeberin ist ihm inzwischen zu gefährlich geworden, zumal seine Ermittlungen offensichtlich so viel Staub aufwirbeln, dass sie zu unberechenbaren Aktionen führen.

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Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (10)

Notruf beim NDB

Donnerstag, 28. Mai 2009

Mühlemann freut sich aufs kommende Wochenende. Vier nervlich anstrengende Wochen liegen hinter ihm. Zwar hat er den Auftrag des Sicherheitsausschusses des Bundesrats schon vor Wochen abgeschlossen, sodass es keinen Grund gab, dass erst der heutige Tag als Abliefertermin gilt.

Doch der «Zwischenfall» vor einem Monat hatte ihn arg mitgenommen. In kürzester Zeit, das heisst auf der Bahnstrecke zwischen Fribourg und Lausanne, hatten er und seine zwei Unterstellten die verpatzte, nicht-stattfinden-dürfende Übergabe von vertraulichen Informationen zu vertuschen.

Welch Glück, herrschte damals viel Aufregung um die Schweinegrippe, sodass er dank viel Improvisationstalent seiner unterstellten Aussenmänner einen Vorfall vortäuschen konnte, den bis heute niemand je hinterfragt hatte und von dem nicht einmal sein Vorgesetzter wusste, dass er nur vorgetäuscht war.

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