Eile in Libyen, Weile in Palästina

Die so genannte internationale Gemeinschaft, allen voran die USA, senden in Sachen Libyen und Palästina widersprüchliche Signale aus. Das hat wohl milliardenschwere Gründe…

Gaddafi ist weg. Zumindest auf dem internationalen Parkett, namentlich in der UNO, hat er nun definitiv nichts mehr zu sagen. Das ging schnell. Verdammt schnell. Rund vierzig Jahre Knechtschaft, dann «nur» sechs Monate Kampf gegen den libyschen Tyrannen und – noch haben die Aufständischen nicht die Hoheit über sämtliche Gebiete in Libyen – schon vertritt Libyen in der UNO ein nicht demokratisch legitimierter Übergangsrat.

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Welches Demokratiemodell darf‘s denn sein?

Insgeheim erwarten viele Europäer eine Art Demokratisierung in Libyen, da viele davon ausgehen, dass dies das einzige richtige politische Modell sei. Trotz dieser Erwartungshaltung: Sind wir selber denn gute Beispiele demokratischer Staaten?

Inzwischen ist es rund ein halbes Jahr her, seit in Libyen die Aufständischen gegen «Gaddafis Truppen» kämpfen. Mit dem Einmarsch der Aufständischen in Tripolis vor wenigen Tagen wird ein weiterer Höhepunkt erreicht. Ob es sich um das letzte Gefecht handelt, wird sich noch weisen müssen.

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Internationaler Umbruch

Als Teil eines Veränderungsprozesses ist man sich dessen oftmals gar nicht richtig bewusst. In den letzten Wochen hat sich die Welt so stark verändert, dass es noch Jahre brauchen wird, sich der Auswirkungen bewusst zu werden. Das gilt im Besonderen auch bezüglich Reformbedarf bei den internationalen Organisationen.

Es geschehen wundersame Dinge in diesen Tagen. In der arabischen Welt ist das «Revolutionsfieber» ausgebrochen. Nach anfänglich schnellen und völlig unerwarteten Erfolgen in Tunesien und Ägypten beisst sich bildlich gesprochen die Bevölkerung in anderen arabischen Ländern beinahe die Zähne ob den bisherigen Machthabern aus.

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