Anonyme Gesellschaft

Wir leben in einer personifizierten Gesellschaft. Aber nur oberflächlich. Gräbt man etwas tiefer, ist jeder von uns zunehmend nur eine Nummer. Nicht mehr, nicht weniger.

Na, haben Sie diese Woche auch Post bekommen, in welcher man Sie mit «Sehr geehrter Herr X» oder «Sehr geehrte Frau Y» begrüsst? Ist doch nett, wie Sie da so ganz persönlich angesprochen werden, nicht wahr?

Selbst bei Mahnungen, häufig mit dem freundlicheren «Erinnerung» betitelt, wird man persönlich und mit einer etwas heuchlerischen Sprache angesprochen: «Bestimmt ist es Ihnen entgangen, lieber Herr Soundsowieso, dass der nachstehende Betrag usw…». Den Rest können Sie sich denken.

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Von wegen Parteispenden

Ein US-Gericht entschied vergangene Woche, dass Unternehmen wieder Wahlwerbung betreiben dürfen. Was wäre, wenn das auch in der Schweiz gemacht würde?

Haben Sie das mitbekommen: In den USA soll es erneut möglich sein, dass Unternehmen und Gewerkschaften mit unbegrenzten Geldsummen in Wahlkämpfe eingreifen und sich mit Wahlwerbung für oder gegen Kandidaten aussprechen dürfen.

Direkte Spenden sollen zwar nicht möglich sein. Doch können Firmen und Gewerkschaften mit eigenen Werbekampagnen den einen oder anderen Kandidaten unterschützen (oder beschmutzen).

Irrtum vorbehalten war dies in der Schweiz bisher nie verboten, weil es auch keine gesetzliche Grundlage gibt, die die Parteienfinanzierung regelt. Allerdings gelten sowohl offen gelegte wie auch das bekannt werden heimlicher Spenden seitens Unternehmen an Parteien als delikat. Es liegt schnell der Vorwurf in der Luft, dass sich dadurch eine Partei für die Zwecke eines Unternehmens «kaufen» liesse.

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Sinnsuche bei der Kaderschmiede HSG

Die Universität St. Gallen, kurz HSG, steht wie viele andere «Kaderschmieden» unter dem «Verdacht», an der heutigen Wirtschaftsmisere mitschuldig zu sein…

Dieser empfehlenswerte Artikel im «Magazin» vom 29. Mai 2009 zeigt, dass man wenigstens seitens gewisser St. Galler Dozenten am Um- und Nachdenken über das heute geleehrt Management-Modell ist:
«Es gibt durchaus eine Reihe von HSG-Dozenten, die das Prinzip der Gewinnmaximierung nicht erst seit der grossen Krise kritisieren».

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