Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (10)

Notruf beim NDB

Donnerstag, 28. Mai 2009

Mühlemann freut sich aufs kommende Wochenende. Vier nervlich anstrengende Wochen liegen hinter ihm. Zwar hat er den Auftrag des Sicherheitsausschusses des Bundesrats schon vor Wochen abgeschlossen, sodass es keinen Grund gab, dass erst der heutige Tag als Abliefertermin gilt.

Doch der «Zwischenfall» vor einem Monat hatte ihn arg mitgenommen. In kürzester Zeit, das heisst auf der Bahnstrecke zwischen Fribourg und Lausanne, hatten er und seine zwei Unterstellten die verpatzte, nicht-stattfinden-dürfende Übergabe von vertraulichen Informationen zu vertuschen.

Welch Glück, herrschte damals viel Aufregung um die Schweinegrippe, sodass er dank viel Improvisationstalent seiner unterstellten Aussenmänner einen Vorfall vortäuschen konnte, den bis heute niemand je hinterfragt hatte und von dem nicht einmal sein Vorgesetzter wusste, dass er nur vorgetäuscht war.

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Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (9)

Unerwartete Besuche

Donnerstag, 28. Mai 2009

Hürlimann hat es sich nach seinem «Ausflug» heute Nachmittag nach Seenried in seinem alten, zu einem Wohnzimmer umfunktionierten Wohn- und Schlafzimmer gemütlich gemacht und schaut seit langem wieder einmal fern. So richtig bekommt er nicht mit, was über die Mattscheibe flimmert. Er ist noch zu sehr in Gedanken über seine Befragung von Habermacher versunken.

Da holt ihn das Klingeln seines Telefons aus den Gedanken. Er blickt auf die Uhr: Neunzehn Uhr. «Wer könnte das noch sein?», fragt er sich.
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Sommerkrimi: «Nebel über Seenried» (8)

Ein Schuss voll ins Schwarze

Donnerstag, 28. Mail 2009

Auch an diesem Morgen wird Hürlimann durch den Wurf der «Seeländer Nachrichten» an seine Bürotür geweckt. Seine Armbanduhr verrät ihm, dass es sieben Uhr zwanzig ist, also regnet es nicht. Gestern Abend ist es spät geworden, darum dreht er sich noch einmal um.

Erst zwei Stunden später wacht er erneut auf, weil sein Telefon klingelt. Ihm ist so, als ob er es bereits schon einmal früher klingeln hörte, sicher ist er sich dessen aber nicht.

Er ist zu groggy um ins Vorzimmer zu rennen und den Hörer abzunehmen, bevor sein alter Anrufbeantwortet loslegt. Diesen hört er dann auch tatsächlich, doch wie schon vor einigen Tagen spricht auch dieses Mal niemand aufs Band.

Schliesslich überwältigt er den inneren Sauhund doch noch, steht auf und führt seine Morgenroutine aus – einfach zwei Stunden später als an anderen Tagen.

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