Früher war alles besser, lamentieren die einen. Nein, heute ist alles besser, entgegnen die anderen. Eine Erzählung zum Nachdenken, die Ersterem Recht gibt…
Freitagmorgen. Das Drehen der Lamellen des Rollladens lässt mich nach draussen blicken. Es hat geregnet. Oder es regnet noch immer. So genau mag ich noch nicht hinschauen. Nebel, für diese Jahreszeit typisch, hatte ich erwartet, Regen nicht. Wahrscheinlich habe ich mich schon zu sehr an die regenlose Tage der vergangenen Wochen gewöhnt, dass ich auch kaum mehr den Wetterprognosen Aufmerksamkeit schenkte.
Ich bin spät dran. Der innere Sauhund beim Aufstehen war heute besonders stark. Die Hälfte des morgendlichen Tees fliesst darum den Abguss runter. 8 Uhr 38 zeigt die Funkuhr an, als ich die Wohnungstüre hinter mir zuziehe. Um 8 Uhr 51 fährt mein Zug. Sieben Minuten brauche ich normalerweise zu Fuss bis zum Bahnhof.
Es wird reichen, ohne ungewolltes Jogging. Aber ein gemütlicher Spatziergang liegt nicht drin. Im Lift binde ich mir noch schnell die Schuhe zu. So nutzt man effizient die ansonsten nutzlos verstreichende Zeit, besonders wenn man nicht rennen will. Welch‘ Glück, dass mir ob dieser Szenerie niemand zuschaut…