Terror per Luftpost

Die jüngsten Ereignisse um gefundene Paketbomben aus dem Jemen geben dem «Kampf gegen den Terrorismus» neuen Nährboden. Es stellen sich zunehmend aber auch Fragen über die Echtheit dieser angeblichen «Bedrohungen». Und es stellt sich die Frage, ob nicht doch andere Themen eine höhere Bedeutung in Sachen Sicherheit vor allem im Alltag haben sollten…

Wenn es nicht Realität wäre, könnte man es kaum glauben: Da werden den Flugpassagieren aus Sicherheitsgründen praktisch weltweit sämtliche Flüssigkeiten vor dem Flug abgenommmen, wenn sie eine bestimmte Menge übersteigen – man könnte daraus ja im Flugzeug ein explosives Gemisch zusammenbrauen – währenddem im Innern vieler Passagierflugzeuge eine Fracht mitfliegt, welche nur teilweise kontrolliert wurde.

Viel Fragen und wenige Antworten

Wenn es nicht Realität wäre, könnte man es ebenfalls kaum glauben: Da wird weltweit nur ein Teil der Fracht kontrolliert – man hört Zahlen von 40 bis 60 Prozent – doch just jene zwei Pakete, welche eine Bombe enthalten, werden entdeckt. Erstaunlich.

Wenn es nicht Realität wäre, könnte man es nochmals kaum glauben: Da wird ein Land fortwährend als Brutstätte der Al-Kaida verschrien und doch scheint das kein Flugunternehmen daran zu hintern, Fracht unkontrolliert in ihre Flugzeuge zu laden, sodass diese das Land verlassen kann und sie erst später entdeckt beziehungsweise als gefährlich eingestuft wird.

Ist das wirklich Realität?

Seit bald zehn Jahren trichtert man uns ständig irgendwelche terroristischen Bedrohungen ein – und dann stellt sich heraus, dass der ganze Aufwand eigentlich für die Katz‘ war – zumindest vom Standpunkt der Sicherheit her betrachtet.

So sehr man das Ganze dreht und wendet: Irgendetwas geht hier nicht auf. Entweder ist diese Bedrohung seitens Al-Kaida & Co. real. Falls dem so ist, dann sind wir mit einem Haufen Amateure in Sachen Sicherheit konfrontiert, welcher aufgrund seiner Inkompetenz andere wohl mehr in Gefahr bringt als irgendeine Terrorgruppe.

Oder aber diese Bedrohung ist bei weitem nicht so gross – oder gar inexistent? – obschon uns vor allem die USA immer wieder vom Gegenteil überzeugen wollen. Wenn dem so ist, wenn also keine so grosse Bedrohung besteht, sodass man sich nicht veranlasst sieht, die Flugfracht konsequent und ohne Ausnahme zu kontrollieren, so wie man das mit jedem Flugpassagier macht, dann stellt sich die Frage: Wozu wird der ganze «Zirkus» überhaupt veranstaltet? Etwa nur, um die Menschen gefügig machen und gefügig halten zu können?

Ahnungslos oder nur die halbe Wahrheit?

Denkbar ist allerdings auch, dass die unzähligen Terrorfahnder schlichtweg keine Ahnung über die tatsächlichen Bedrohungen und den mutmasslichen Aufenthaltsort von Terroristen haben und ständig die Nadel im Heuhaufen suchen müssen. Wenn es dann heisst, «der Anschlag wurde von den Behörden vereitelt», dann war das pures Glück oder purer Zufall – oder eben die gefundene Nadel im Heuhaufen.

Aber ist es wirklich realistisch, dass die USA nach bald zehn Jahren Suche beispielsweise noch immer keine Ahnung davon haben (oder haben wollen), wo sich ihre Top-Terrorist Osama bin Laden aufhält?

Ebenfalls vorstellbar ist, dass man uns in der Vergangenheit nie alles erzählt hat. Man muss sich das auch einmal vorstellen: Seit dem «11. September» vor bald zehn Jahren hätte man seitens Al-Kaida damit rechnen können, dass so etwas wie diese Paketbomben passiert. Aber gehört hat man von einem ähnlichen Anschlagsversuch nie etwas, nicht einmal dass man einen solchen Anschlag in Erwägung zog. Auch nicht seitens der unzähligen und gesprächigen «Experten», welche von vielen Medien ach so gerne herbeigezogen werden.

Hat man uns nie alles erzählt, nur liess es sich diesmal aus irgendeinem Grund nicht verhindern? Oder hat eine Al-Kaida eine neue «Bombenzustellstrategie?»

Nach bald zehn Jahren «Kampf gegen den Terrorismus» erstaunt es doch sehr, dass man zwar technisch massiv aufgerüstet hat – teilweise bis hin zu so genannten «Nacktscannern» – um die Passagiere (noch besser) kontrollieren zu können, dass aber die vollumfängliche Kontrolle der Fracht offensichtlich noch heute nicht Standard ist, öffentlich ja nicht einmal diskutiert wird.

Dabei verfügt Fracht bekanntlich über keine Persönlichkeitsrechte, welche Auslöser für Widerstand gegen eine solche vollumfängliche Kontrolle sein könnten. Und es erstaunt auch, dass es eine Al-Kaida erst in diesen Tagen zum ersten Mal auf diesem Weg versucht haben soll. Vom Gegenteil haben wir ja nichts erfahren und die aktuell geäusserten Mutmassungen, wonach es bereits Probeläufe im September gegeben haben soll, sind eben nur Mutmassungen…

Noch mehr Unglaubliches

Ist das wirklich alles Realität? Und falls ja: Warum brauchen die Amerikaner nur zwei Jahre, um enttäuscht über die Regierung Obama zu sein, aber warum haben die gleichen Amerikaner nach bald zehn Jahren «Kampf gegen den Terrorismus» noch nicht begriffen, dass der bisherige Weg des reinen Bekämpfens von Al-Kaida & Co. die falsche Strategie ist? Oder ist da vielleicht gar nichts – oder zumindest nicht so bedeutend?

Auch wenn man kein Freund von Verschwörungstheorien ist, wird es mit jedem Tag schwieriger, an diese Al-Kaida/Osama-bin-Laden/Taliban-Version zu glauben. Seit bald zehn Jahren tischt man uns immer wieder die Version «gemäss Hinweisen von Geheimdiensten» auf, welche dann jeweils immer auf eine angebliche Bedrohung hinweisen sollen.

Aber seit ebenso langer Zeit schuldet man der Öffentlichkeit eine Antwort auf die Frage, um was für Hinweise es sich eigentlich handelt, von wem diese genau stammen und was sie genau beinhalten. Es fragt allerdings auch niemand danach, alle scheinen jeweils diesen Nebensatz ob der neuen, anstehenden Bedrohung einfach zu schlucken. Runter damit, das ist bequemer.

Und wenn es um die Prüfung der Authentizität der Botschaften eines Osama bin Ladens geht, dann bestätigt diese immer jeweils – oh Wunder – ein US-Geheimdienst. Dort braucht man dafür immer so bis zu zwei Tagen. Erstaunlich lange für eine Stimmenanalyse durch so technisch gut ausgerüstete Behörden. Das riecht nach bewusstem In-die-Länge-ziehen, um so die Bedrohung «Osama bin Laden» im schnelllebigen News-Geschäft etwas länger in den Top-News halten zu können…

Wer übrigens zur Festnahme Osama bin Ladens beiträgt, kann 25 Millionen US-Dollar dafür von den USA erhalten – sofern es ihn noch gibt. Das ist ein weiterer erstaunlicher Punkt an der ganzen Geschichte: Nach bald zehn Jahren Fahndung dürfte sich diese Summe auch in seiner näheren Umgebung herumgesprochen haben. Dass da kein armer Sünder ob dieser Summe schwach wird, um damit sein karges, irdisches Leben irgendwo im Gebirge zwischen Pakistan und Afghanistan verbessern zu können, ist mehr als verwunderlich – ausser es gäbe diesen Osama bin Laden gar nicht mehr.

Rechtfertigung für viele neue Regelungen

Immerhin hat das Ganze dazu geführt, dass nun verschiedenste Regierungsstellen – um welche es sich genau handelt, erfährt Otto Normalverbraucher natürlich nicht – etwas mehr über uns wissen ohne dass wir wissen, was sie genau über uns wissen.

Zum Beispiel in Sachen Essgewohnheiten dank freundlicher Unterstützung seitens Fluggesellschaften (das sind auch die, welche Fracht ungeprüft in ihre Flugzeuge packen), welche diese Angaben an die US-Behörden übermitteln. Geben Sie beim nächsten Flug in die USA bloss nicht an, dass Sie kein Schweinefleisch mögen…

Oder zum Beispiel in Sachen Geldüberweisungen dank freundlicher Unterstützung durch die EU. Man will ja schliesslich die Terror-Finanzierung verhindern, ergo können die US-Behörden dank Verarbeitung via USA jede Überweisung ins Ausland überprüfen.

Ob sie es auch tun, ist fraglich. Alt-Bundesrat Merz meinte noch vor wenigen Tagen, als er noch im Amt war, dass der automatische Informationsaustausch in Sachen Vermögen ausländischer Staatsangehöriger auf Schweizer Banken nur zu einem riesigen und wenig dienlichen Datenberg führe.

Da mag er recht haben – und dabei geht es ja im Vergleich zu sämtlichen Auslandsüberweisungen nur um eine relativ kleine Gruppe von Betroffenen und einen Datensatz pro Person per Ende Jahr. Darum würde es überraschen, wenn die USA wirklich alle Daten verarbeiten könnte, zumal sie in der Vergangenheit auch schon bewiesen haben, dass sie damit offensichtlich überfordert ist.

Bald neue Forderungen?

Und dort, wo man nicht mehr über uns weiss, wurde die rechtliche Schraube angezogen, um mehr über uns in Erfahrung bringen zu können und zu dürfen. Darum haben die Schweizer Provider nun auch sämtliche Daten, E-Mails eingeschlossen, während mindestens sechs Monaten aufzubewahren, egal ob von den Betroffenen (also uns) eine vermutete Gefahr ausgeht oder nicht – um nur ein Beispiel zu nennen.

Solche Beispiele gibt es noch einige, nicht nur was die Schweiz betrifft. Sie laufen immer darauf hinaus, dass wir alle unter einen Generalverdacht gestellt werden, obschon insgeheim alle wissen – der Gesetzgeber eingeschlossen – dass nur ein sehr, sehr, sehr kleiner Teil wirklich eine potentielle Bedrohung ist.

Aufgrund der jüngsten Ereignisse dürfte wohl bald die Forderung laut werden, dass sämtliche Pakete schon bei der Aufgabe an der Poststelle durchleuchtet werden und zwar ungeachtet davon, ob sie das Land verlassen sollen oder nicht – man weiss ja schliesslich nie…

Und wenn man schon dabei ist, könnte man natürlich auch gleich noch die Briefe dazu nehmen. Selbstverständlich würden diese Scans gespeichert. Es drängt sich da ebenfalls eine Speicherdauer von sechs Monaten auf, um bloss keine Ausnahme zu generieren… Damit könnte endlich auch diese Sicherheitslücke geschlossen werden, nicht wahr?

Bedeutendere Gefahren

Übrigens: Wussten Sie, dass es in der Schweiz mehr Stolperunfälle als Autounfälle gibt? Wussten Sie das etwa nicht? Fast 300‘000 an der Zahl sollen es jedes Jahr gemäss suva sein, welche mehrere Hundert Millionen Franken an Kosten verursachen. Und darin ist das menschliche Leid natürlich nicht eingerechnet.

Wussten Sie, dass es in der Schweiz mehr Stolperunfälle als Bombenanschläge gibt? Wussten Sie das etwa auch nicht? 😉

Vielleicht sollten wir uns alle vermehrt mit den echten Gefahren im Alltag auseinandersetzen und dort nach mehr Sicherheit suchen statt uns ständig den Kopf mit irgendwelchen terroristischen Gefahren verdrehen zu lassen.

Und vielleicht sollten wir die Authentizität dieser «Terror-Meldungen» vor allem seitens US-Behörden einmal in Frage stellen, an deren Lippen unsere Behörden genauso hängen. Denn es sind die gleichen Behörden, welche wegen angeblicher Massenvernichtungswaffen einen Krieg verursacht haben. Und es sind auch jene Behörden, welche jüngst eine Reisewarnung für Europa herausgaben (Sie brauchen deswegen jetzt nicht zu zittern).

Es wäre wirklich dienlich, wenn man Vertrauen in die Behörden im In- und Ausland dank Transparenz über diese angeblichen Drohungen statt dank Angstmacherei haben könnte…

Die suva bringt eine ganz alltägliche Gefahr überspitzt auf den Punkt.
Sie betrifft jährlich knapp 300’000 Personen. Ganz real. Und ohne Warnung.

11 Antworten auf „Terror per Luftpost“

  1. Und mit den Personen- und Frachtkontrollen ist die „Terrorgefahr“ gebannt?
    Vorher müsste man:

    * Alle Kombis und Kleintransporter unter 2,8 Tonnen aus den Innenstädten verbannen, denn diese wurden für die erste Attacke auf das World Trade Center eingesetzt, wobei sechs Menschen getötet und 1.042 Menschen verletzt wurden.

    * Alle Lieferwagen unter 7,5 Tonnen aus den Städten verbannen, denn ein solcher wurde von Timothy McVeigh für den Anschlag auf das Bürogebäude in Oklahoma City verwendet, bei dem 168 Menschen starben.

    * Alle LKW aus bewohnten Gebieten verbannen, denn diese könnten Sprengladungen bis 30 Tonnen tragen.

    * Alle Zeitungen in öffentlichen Verkehrsmitteln verbieten, denn darin wurde das Sarin-Gas beim Anschlag auf die U-Bahn in Tokio versteckt, bei dem 12 Menschen ums Leben kamen (sorry, wenn das schlecht für den Umsatz der Krone ist, aber es dient ja der Sicherheit).

    * Alle Rücksäcke aus öffentlichen Verkehrsmitteln verbannen, denn so kamen die Bomben in die Londoner U-Bahn, wodurch 52 Menschen starben.

    * Alle Mobiltelefone im Öffentlichen Raum verbieten, denn mit deren Hilfe wurden die Bomben von Madrid gezündet. Folge: 191 Tote.

    * Alle Segel- und Motorboote aus stadtnahen Gewässern verbannen, denn mit solchen wurde die USS Cole angegriffen, was 17 Todesopfer forderte.

    • Alle dicken Jacken und Mäntel verbieten, denn dort verstecken Terroristen nahezu täglich Bomben, was tausende Menschenleben fordert.

    Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.

  2. @titus: sehr kluge fragen, die du hier einmal mehr stellst. man möchte sich wünschen, dass diese fragen auch in den sog. leitmedien gestellt werden. das ist leider im gegenwärtigen mediengetöse nicht der fall. da lesen wir die gleichen floskeln wie beim letzten aufreger. ein jammer.
    einmal mehr meine frage: wo ist der paypal button?

    @crepaz: sehr beeindruckende liste. ich geh jetzt wieder echolote eichen.

  3. Man kann eben nur die Ursachen bekämpfen, jedoch nicht den Terrorismus!

    Denn alles was gegen den Terrorismus gemacht wird, dass hilft nur dem Terrorismus!

    Eigentlich logisch, denn Terrorismus ist vor allem eines, nämlich Show und Theater damit alle Angst haben und sich am Ende nirgends mehr sicher fühlen.

    All diese Sicherheitsvorkehrungen und Schikanen schüren jedoch auch Angst und nützen meist doch nichts, denn es gibt eben keine 100% Sicherheit!

    So kann ich jederzeit mit einem 10-20kg Semtex-Sprengstoffpaket in die Stadt gehen, es wird wird mich kaum jemand aufhalten oder überhaupt erkennen was los ist und jederzeit könnte ich es zünden. Für die maximale Wirkung würde ich das natürlich in der Rushhour im Shopville oder ähnlich machen, doch eigentlich ist es egal wo, die Terrorwirkung ist die selbe und wird erst danach durch die Medien so richtig gepusht werden.

    Terror ohne Medien geht eben nicht wirklich… 😉

  4. Scharf beobachtet! Gerade gestern unterhielt ich mich nach dem Mittagessen mit einem Kollegen darüber. Er meinte, es sei schon ein merkwürdiger Zufall, dass die Paketbombenanschläge (die eigentlich gar keine richtigen waren) so unmittelbar vor den US-Kongresswahlen stattgefunden haben. SF-Korrespondent Werner van Gents Einschätzung, dass es sich dabei um eine „relativ naive Gruppe“ handelt, ist seinerseits wieder ungewöhnlich naiv. Und offenbar soll es sich um eine „linksextreme Organisation“ handeln. Doch was haben die nun mit Al-Kaida zu tun? Gar nichts. Eben. Wenn das meine Bomben gewesen wären, hätten sie ihr Ziel garantiert nicht verfehlt. Wer einen angeblichen Anschlag derart dilettantisch ausführt, kann keine echten Terrorabsichten verfolgen. Der Gipfel der Dummheit und Ignoranz ist es, das Ganze als „Probelauf“ zu bezeichnen. Welcher Terrorist führt schon in der Öffentlichkeit Trockenübungen durch, wenn er es richtig krachen lassen und Angst und Schrecken verbreiten will? Wenn man dann die gestern in der Tagesschau verbreiteten Bilder von den beiden festgenommenen „mutmasslichen Terroristen“ etwas genauer analysiert, kommt man unweigerlich zum Schluss, dass es sich dabei um ein für die Medien inszeniertes Schauspiel handelt. Welcher Terrorist lässt sich schon so freiwillig abführen und läuft mit einem Polizisten im Gleichschritt mit? Täglich werden wir von den Massenmedien und führenden Politikern nach Strich und Faden verarscht – wohlgemerkt: meist im Konjunktiv!

  5. Das ist ja wieder mal dicke Post, Titus!
    Und so was von wahr.

    Ich haue in die gleiche Kerbe der nahen Bedrohungen und erwähne hiermit die schlecht bis gar nicht beleuchteten FussgängerInnenstreifen und deren dunkel gekleideten BenutzerInnen.

    Heute morgen, Münsingen Höhe Rest. Ochsen. Beinahzusammenstoss Lastwagen/Fussgänger.

    Heute Abend, Münsingen Höhe BP-Tankstelle, Beinahzusammenstoss Gegenfahrbahn SUV/Fussgänger.

    Zufall?

    Unfälle passieren nicht, sie werden verursacht – genau wie Terroranschläge – nur leider eben viel häufiger.

  6. @ Othmar Crepaz
    Ihre Auflistung bringt es auf den Punkt. Ich habe darum beschlossen, das Haus gar nicht mehr zu verlassen… 😉

    @ Bugsierer
    Vielleicht irre ich mich, aber bis anhin habe ich von den VR-Präsidenten manches Medienunternehmens immerzu nur gehört: Alles ist in Ordnung, wir sind die Besten, gebt uns Subventionen oder schafft das Internet ab. Ich weiss gar nicht, was Du hast… 🙂

    @ Chris
    Ja, es ist ein Teufelskreis, zumindest nach bisheriger Art, wie man auf Bedrohungen reagieren soll oder will. Es ist aber auch Ausdruck von Hilfslosigkeit von beiden Seiten, also jenen, die keine andere Möglichkeit mehr sehen und jene, die glauben, man könne auf die bisherige Weise Unsicherheit aus der Welt schaffen.

    @ LD
    Ich wäre auch beinahe der Versuchung unterlegen, die beiden unterschiedlichen Vorkommnisse miteinander zu vermischen. Jene in Griechenland sind zweifellos real und wenn ich sie in eine Schublade einordnen müsste, dann in jene der Jugendlichen aus den Banlieu von Paris. Der Zeitpunkt scheint mir eher zufällig auf die US-Wahlen gefallen zu sein und keine der Bomben richtete sich gegen die USA. Was ich nicht verstanden habe, ist die Wahl der Empfänger. Warum Russland und vor allem Mexiko? In jedem Fall würde ich hier nicht von Terroristen sprechen, aber das kann man natürlich, weil das wiederum Erinnerungen weckt, die zu entsprechenden Reflexen führen…

    Als es relativ schnell hiess (erstaunlich schnell), die Absenderin der Paketbomben aus dem Jemen wäre festgenommen worden, dachte ich mir, dass jetzt dann bald eine Foto von ihr herumgereicht wird. Zum Glück fand das dann aber nicht statt, denn sie war es ja nicht. Aber dieses Beispiel zeigt, wie heikel das sofortige Veröffentlichen von Fotos mutmasslicher Attentäter ist. „Das Böse“ soll so schnell wie möglich ein Gesicht bekommen… Dass das im Falle der griechischen „Chaoten“ der Fall war, ist entweder auf Naivität zurückzuführen oder aber die haben schon im Voraus mit Sicherheit gewusst, dass da etwas aus dieser Ecke im Busch ist.

    @ Bobsmile
    …und manchmal werden sie gar „staatlich“ verursacht. Es gibt da in meiner Nähe eine Lichtsignalanlage, die so dumm eingestellt ist, dass sie – kombiniert mit einer unübersichtlichen Situation – früher oder später dazu führt, dass einmal ein Fussgänger auf einer Kühlerhaube landet. Merken tut das keiner der Verantwortlichen, also muss man sie auf dieses Problem erst „ufelüpfe“…

  7. > Täglich werden wir von den Massenmedien und führenden Politikern nach Strich und Faden verarscht.

    Bei den biometrischen Ausweisen gibt es auch in der ePass-Industrie Profiteure.

    > Welcher Terrorist führt schon in der Öffentlichkeit Trockenübungen durch […]?

    Die Erpressungsbranche hat ausschliesslich dieses Geschaeftsmodell.

    > Ich habe darum beschlossen, das Haus gar nicht mehr zu verlassen…

    Ich mache das schon seit laengerem so, aber ich muss sagen, dass ich mich jedesmal, wenn ich dann doch aus dem Haus gehe, umso mehr freue. 😉

    > Ja, es ist ein Teufelskreis, zumindest nach bisheriger Art, wie man auf Bedrohungen reagieren soll oder will.

    Dort wird eine „neue“ Reaktionsart skizziert: http://www.ted.com/talks/joseph_nye_on_global_power_shifts.html

    > Unfälle passieren nicht, sie werden verursacht
    > …und manchmal werden sie gar “staatlich” verursacht.

    Siehe S21.
    Nachdem demonstrierende Menschen durch „den Staat“ willkuerlich verletzt wurden, muessen sie ja wieder beschwichtigt werden.
    Und der „Schlichter“ dort findet es hoechst wichtig, dass bitte alle aufeinander beim Sprechen Ruecksicht nehmen, und auch einfach geredet wird, damit auch nicht-Experten alles verstehen.
    Die Kombination Verletzung/Schlichtung ist eine typische „Good Cop/Bad Cop“-Aktion.

    In Oesterreich letztes Jahr sind die „Uni brennt“ Proteste ebenfalls staatlich „geschlichtet“ worden.

    augenreiberei. Mission accomplished.

    > In der Schweiz verletzen sich jaehrlich mehr Menschen bei Stolperunfaellen als bei Autounfaellen.

    http://www.velohelm.ch ?
    http://www.autohelm.ch !

    @Titus
    Der Spamdetektor scheint mir uebersensitiv zu sein.

  8. Sorry fuer den Doppelpost, aber dieser Spamdetektor ist sehr „interessant“. Und zwar wurde er nur durchgelassen, nachdem ich diesen Absatz entfernt hatte:


    > Jene in Griechenland sind zweifellos real und wenn ich sie in eine Schublade einordnen müsste, dann in jene der Jugendlichen aus den Banlieu von Paris.

    Mir faellt dazu eine Einordnung ein: http://www.akweb.de/ak_s/ak535/18.htm

    (Bin gespannt, ob er jetzt durchkommt)

  9. @ Anton Moll
    Naja, bei vier Links auf einen Streich würde auch ich Alarm schlagen, wenn ich ein Spam-Filter wäre 😉

    P.S. Ich habe Deine Helm-Links noch korrigiert, da zumindest der Safari-Browser noch gerne ein ‚www‘ davor hätte, um die Website zu finden (aber das muss nicht unbedingt am Browser liegen).

  10. @Anton: http://www.autohelm.ch (die Domain autohelm.ch ist übrigens auf Reuss Christoph in Chur eingetragen) ist eine herrliche Satire! Leider ist das nicht für jeden auf den ersten Blick ersichtlich. Besonders schmunzeln musste ich über die Kontaktseite: bfu „Schweizerische Beratungsstelle für Unfallbehutung“ mit einer Emailadresse bei Bluewin!

  11. Bei den Paketbomben per Luftfracht stellt sich mir die Frage nach deren Echtheit. Da klafft seit Jahrzehnten eine Sicherheitslücke so gross wie ein Scheunentor, d.h. auf diesem Kanal wird so gut wie gar nichts kontrolliert. Trotzdem werden hier gleich mehrere Paketbomben ausgerechnet dann abgefangen, als die Sicherheitslücke zum ersten Mal ausgenutzt wird. Wie das funktionieren soll, muss mir mal jemand erklären! Will da jemand meine Intelligenz beleidigen?

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