Frau Habermacher: Do you speak français?

Es war einmal… eine Schweiz, in welcher ein Bundesratskandidat zur richtigen Partei gehören und im richtigen Kanton wohnen musste, um wählbar zu sein. Doch die Zeiten ändern sich…

Die (etwas andere) Geschichte zum Sonntag

«Hu-hu!» höre ich da hinter mir jemand mit schrillender Stimme rufen, währenddem ich dem Trottoir* entlang nach Hause in Richtung Augenreiberei laufe.

Ähnlich dem Pfeifen nach einem Hund reagiere ich auf solche unpersönlichen Rufe eigentlich nicht. Eigentlich. Ausser eben man hört ein zweites Mal diesen Ruf, was diesmal auch tatsächlich der Fall ist: «Hu-hu!».

So drehe ich meinen Kopf nach dem Ruf hinter mir und erblicke sie, Frau Habermacher, Hausfrau, Mutter und Nachbarin zur Augenreiberei. Sie winkt mir zu, wohl erfreut darüber, dass ich sie nun entdeckt habe.

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Bundesrätliche Jobrotation?

Niemand ist unersetzbar. Das gilt auch für den Bundesrat. Deshalb hat jedes Bundesratsmitglied auch eine Stellvertretung. So sprang vor einigen Monaten Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ein, als Bundespräsident Hans-Rudolf Merz wegen eines Kreislaufkollaps im Spital lag. Trotzdem: Es fällt auf, dass in den letzten Tagen unsere Bundesräte zu Themen auftreten, welche sie eigentlich nichts angehen…

Der erste Fall ist wohl allen bestens bekannt: Die so genannte Libyen-Krise. Statt dass sich die Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mit dem Dossier befasst, reisst der Bundespräsident und Finanzminister Hans-Rudolf Merz dieses an sich und reist kurzerhand mal nach Tripolis, um einen aus heutiger Sicht unausgegorenen und einseitigen Vertrag zu unterzeichnen.

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Libyen-Affäre: Was sind eigentlich die «Interessen der Schweiz»?

Nach wie vor beschäftigt die Schweiz die so genannte «Libyen-Affäre». In der Augenreiberei fragt man sich derweil, ob «man» sich diesbezüglich wirklich mit den richtigen Aspekten dieser Affäre auseinandersetzt…

Zur «Einstimmung» ins Thema (oder zur Erinnerung) der folgende, etwas längere «10vor10»-Beitrag vom 2. September 2009 des Schweizer Fernsehens:

Auch die Sendung davor, die «Rundschau», beschäftigte sich in insgesamt sechs Beiträgen mit dem Thema.

Daraus seien zwei Aspekte festgehalten:

  • Bundesrätin Micheline Calmy-Rey sprach davon, dass es «im Interesse der Schweiz» liege, den Vertrag mit Libyen zu erfüllen.
  • Aber keiner der fraglichen Beiträge beschäftigte sich mit diesen Interessen der Schweiz. Vielmehr lässt man sich von formellen Aspekten wie «dünnen Communiqués» oder möglichen Querellen innerhalb des Bundesrats ablenken.
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