«Etwas Luft» und viel Hunger

Was in diesen Tagen in Sachen Nahrungsmitteln abläuft, ist zwar im Einzelnen jedem verständlich. Aber die Zusammenhänge im Hintergrund können nur erahnt werden. Sie vollständig zu verstehen ist mangels Transparenz schwierig.

«Hurra! Hurra! Die Preise sinken!», ist man versucht auszurufen, wenn Migros und Coop wieder einmal mit Posaunen und Trompeten Preissenkungen bei einem Bruchteil ihres gesamten Sortiments so ankündigen, als ob morgen gleich alle Artikel nur noch zum halben Preis zu haben wären.

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Widersprüche und das häufige Ignorieren der Medien

Manchmal, ja manchmal kann man sich wirklich die Augen reiben über die Gegensätze und Widersprüche, welche uns umgeben. Aber nachhaken, nachfragen, an der Oberfläche kratzen tut kaum jemand – und die Massenmedien schon fast gar nicht mehr. Schade.

Wir leben ja eigentlich in einer dreidimensionalen Welt. Eigentlich. Den Massenmedien ist jedoch sehr häufig immer nur Eindimensionales zu entnehmen. Da wird eine Einzelmeldung nach der anderen zitiert, doch einen Zusammenhang wird dazu nicht erstellt.

Natürlich lassen sich Einzelmeldungen nicht beliebig in einen Zusammenhang stellen. Doch dann, wenn diese Meldungen sich widersprechen, ja dann wäre der richtige Zeitpunkt dafür, dies zu tun. Hier einige Beispiele solcher Widersprüche und Gegensätzlichkeiten:

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Die somalischen «Jack Sparrows»

Was mussten wir uns doch die Bäuche vor lauter Lachen halten, als noch vor zwei Jahren im dritten Piratenfilm «Fluch der Karibik» aus dem Hause Walt Disney der sagenumwobenen Captain Jack Sparrow alias Johnny Depp auf seine bekannt tollpatische Art und Weise sein Unwesen trieb.

Es war wohl nicht nur die Komik des Hauptdarstellers, welche uns zum Lachen brachte, sondern wohl auch die Szenerie, welche uns damals wenig belastend erschien. Heute würden wir uns viel eher fragen, ob Jack Sparrow eigentlich ein Somalier ist…

Fotomontage Jack Sparrow vs. Micheline Calmy-Rey

Der fiktive Pirat «Jack Sparrow» und die reelle Aussenministerin Micheline Calmy-Rey
verfolgen gegensätzliche Ziele. Trotzdem haben sie visuell einiges gemeinsam…

Keine Fiktion

Denn es gibt sie wieder, die Piraterie auf hoher See. Dass die heutigen Piraten allerdings noch immer auf dem einen Auge eine Augenklappe tragen, ist wenig wahrscheinlich. Und zu Spässen dürften die Piraten im Golf von Aden wohl kaum aufgelegt sein.

In dieser Herbstsession wird der Ständerat darüber beraten, ob die Militärgesetzgebung bezüglich «Assistenzdienst im Ausland» so anzupassen ist, dass  auch Schweizer Soldaten sich der EU-Operation NAVFOR Atalanta anschliessen können, obschon diese auch nicht ganz unumstritten ist (das Büro des Nationalrats schiebt derweil das Thema auf die lange Bank). Die entsendeten Soldaten sollen Schiffe des Welternährungsprogramms der UNO sowie Handelschiffe der Schweiz beschützen.  

Das klingt ganz vernünftig – auf den ersten Blick.

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