Anonyme Gesellschaft

Wir leben in einer personifizierten Gesellschaft. Aber nur oberflächlich. Gräbt man etwas tiefer, ist jeder von uns zunehmend nur eine Nummer. Nicht mehr, nicht weniger.

Na, haben Sie diese Woche auch Post bekommen, in welcher man Sie mit «Sehr geehrter Herr X» oder «Sehr geehrte Frau Y» begrüsst? Ist doch nett, wie Sie da so ganz persönlich angesprochen werden, nicht wahr?

Selbst bei Mahnungen, häufig mit dem freundlicheren «Erinnerung» betitelt, wird man persönlich und mit einer etwas heuchlerischen Sprache angesprochen: «Bestimmt ist es Ihnen entgangen, lieber Herr Soundsowieso, dass der nachstehende Betrag usw…». Den Rest können Sie sich denken.

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Heute ist (moral)frei

Moral. Man darf dieses Wort kaum laut aussprechen, denn moralische Grundsätze, wie sie auch immer lauten mögen, setzen viele mit Einschränkungen gleich. Und einschränken will sich ja schliesslich niemand. Oder?

Zurzeit stehen die Banken ganz oben auf der «Liste der Moralfreien». Es hetzt sich gut gegen sie und – ja, es scheint sich bis anhin wenig verändert zu haben. Boni wurden trotz Krise, Milliardenverluste und staatlicher Unterstützung weiter ausbezahlt und werden es auch immer noch, jetzt, wo es den Banken ja langsam wieder besser geht erst recht…

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