Frau Habermacher: Do you speak français?

Es war einmal… eine Schweiz, in welcher ein Bundesratskandidat zur richtigen Partei gehören und im richtigen Kanton wohnen musste, um wählbar zu sein. Doch die Zeiten ändern sich…

Die (etwas andere) Geschichte zum Sonntag

«Hu-hu!» höre ich da hinter mir jemand mit schrillender Stimme rufen, währenddem ich dem Trottoir* entlang nach Hause in Richtung Augenreiberei laufe.

Ähnlich dem Pfeifen nach einem Hund reagiere ich auf solche unpersönlichen Rufe eigentlich nicht. Eigentlich. Ausser eben man hört ein zweites Mal diesen Ruf, was diesmal auch tatsächlich der Fall ist: «Hu-hu!».

So drehe ich meinen Kopf nach dem Ruf hinter mir und erblicke sie, Frau Habermacher, Hausfrau, Mutter und Nachbarin zur Augenreiberei. Sie winkt mir zu, wohl erfreut darüber, dass ich sie nun entdeckt habe.

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Dümmer geht’s nimmer

Eigentlich ist die Sache keine Zeile wert. Und doch: Darüber zu schweigen könnte als stillschweigende Zustimmungen verstanden werden. Die Rede ist vom Vorschlag, mit militärischen Mitteln die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer zu befreien.

Aus den Reihen der Lega dei Ticinesi kommt die Forderung, die Tessiner Regierung solle sich in Bern dafür stark machen, die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer mittels einer militärischen Blitzaktion zu befreien. Zudem, so Lega-Grossrat Boris Bignasca (siehe Bild), dürfe es die Schweiz nicht zulassen, dass sie in ihrer Souveränität im Rahmen von Libyens «Ausplitterungsvorschlag» angegriffen werde.

Dieser Vorschlag und dessen Begründung sind – mit Verlaub – die so ziemlich dümmsten Äusserungen, welche man in der Augenreiberei seit Jahren je gehört hatte und zwar aus den folgenden (wohl nicht abschliessenden) Gründen:

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Libyen-Affäre: Was sind eigentlich die «Interessen der Schweiz»?

Nach wie vor beschäftigt die Schweiz die so genannte «Libyen-Affäre». In der Augenreiberei fragt man sich derweil, ob «man» sich diesbezüglich wirklich mit den richtigen Aspekten dieser Affäre auseinandersetzt…

Zur «Einstimmung» ins Thema (oder zur Erinnerung) der folgende, etwas längere «10vor10»-Beitrag vom 2. September 2009 des Schweizer Fernsehens:

Auch die Sendung davor, die «Rundschau», beschäftigte sich in insgesamt sechs Beiträgen mit dem Thema.

Daraus seien zwei Aspekte festgehalten:

  • Bundesrätin Micheline Calmy-Rey sprach davon, dass es «im Interesse der Schweiz» liege, den Vertrag mit Libyen zu erfüllen.
  • Aber keiner der fraglichen Beiträge beschäftigte sich mit diesen Interessen der Schweiz. Vielmehr lässt man sich von formellen Aspekten wie «dünnen Communiqués» oder möglichen Querellen innerhalb des Bundesrats ablenken.
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