Frau Habermacher: Do you speak français?

Es war einmal… eine Schweiz, in welcher ein Bundesratskandidat zur richtigen Partei gehören und im richtigen Kanton wohnen musste, um wählbar zu sein. Doch die Zeiten ändern sich…

Die (etwas andere) Geschichte zum Sonntag

«Hu-hu!» höre ich da hinter mir jemand mit schrillender Stimme rufen, währenddem ich dem Trottoir* entlang nach Hause in Richtung Augenreiberei laufe.

Ähnlich dem Pfeifen nach einem Hund reagiere ich auf solche unpersönlichen Rufe eigentlich nicht. Eigentlich. Ausser eben man hört ein zweites Mal diesen Ruf, was diesmal auch tatsächlich der Fall ist: «Hu-hu!».

So drehe ich meinen Kopf nach dem Ruf hinter mir und erblicke sie, Frau Habermacher, Hausfrau, Mutter und Nachbarin zur Augenreiberei. Sie winkt mir zu, wohl erfreut darüber, dass ich sie nun entdeckt habe.

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Dümmer geht’s nimmer

Eigentlich ist die Sache keine Zeile wert. Und doch: Darüber zu schweigen könnte als stillschweigende Zustimmungen verstanden werden. Die Rede ist vom Vorschlag, mit militärischen Mitteln die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer zu befreien.

Aus den Reihen der Lega dei Ticinesi kommt die Forderung, die Tessiner Regierung solle sich in Bern dafür stark machen, die beiden in Libyen festgehaltenen Schweizer mittels einer militärischen Blitzaktion zu befreien. Zudem, so Lega-Grossrat Boris Bignasca (siehe Bild), dürfe es die Schweiz nicht zulassen, dass sie in ihrer Souveränität im Rahmen von Libyens «Ausplitterungsvorschlag» angegriffen werde.

Dieser Vorschlag und dessen Begründung sind – mit Verlaub – die so ziemlich dümmsten Äusserungen, welche man in der Augenreiberei seit Jahren je gehört hatte und zwar aus den folgenden (wohl nicht abschliessenden) Gründen:

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Bundesrätliche Jobrotation?

Niemand ist unersetzbar. Das gilt auch für den Bundesrat. Deshalb hat jedes Bundesratsmitglied auch eine Stellvertretung. So sprang vor einigen Monaten Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf ein, als Bundespräsident Hans-Rudolf Merz wegen eines Kreislaufkollaps im Spital lag. Trotzdem: Es fällt auf, dass in den letzten Tagen unsere Bundesräte zu Themen auftreten, welche sie eigentlich nichts angehen…

Der erste Fall ist wohl allen bestens bekannt: Die so genannte Libyen-Krise. Statt dass sich die Aussenministerin Micheline Calmy-Rey mit dem Dossier befasst, reisst der Bundespräsident und Finanzminister Hans-Rudolf Merz dieses an sich und reist kurzerhand mal nach Tripolis, um einen aus heutiger Sicht unausgegorenen und einseitigen Vertrag zu unterzeichnen.

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