Sich selbst befragen – sich selbst zitieren

Gestern berichtete der Medienspiegel über «Konzernjournalismus». Dabei ging’s darum, dass der Eine von Ringier den Anderen von Ringier befragt. Das lässt sich noch steigern: Man zitiert sich selber so als Quelle, als ob man eine Drittpartei sei.

Konkret geht es um diese Aussage:

Nach Angaben von «Tagesschau Online» landete das Flugzeug offenbar auf dem Militärflugplatz Dübendorf.

Das schreibt nicht etwa die NZZ oder der Tages-Anzeiger, welche ein anderes Medium zitieren, wie man es aufgrund der Formulierung vermuten könnte. Nein, das schreibt – «Tagesschau Online» selbst:

SF-TS-Online_20090828

Zudem traut man auch dem eigenen Korrespondenten nicht ganz (von welchem eigentlich diese Angaben stammen), denn wer «offenbar» schreibt, ist sich seiner Sache nicht so sicher…

Aber eben, bei Eilmeldungen wirft man schon einmal gängige Regeln über Bord. Da nimmt man auch in Kauf, dass Fotos in einer völlig unbrauchbaren Qualität publiziert werden und dadurch eigentlich nichts aussagen. Oder sehen Sie hier irgendetwas Aussagekräftiges:

SF-TS-Online_Falcon50

Gibt’s im Falle solcher Meldungen mit der anstehenden Revision der Radio- und TV-Verordnung neuerdings auch eine Zufrieden-oder-Geld-zurück-Garantie bei der Billag ?

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